AMD K10 (auch bekannt als „AMD Next Generation Processor Technology“ oder „Stars“) ist der Codename einer Generation von Mikroprozessoren von AMD, die die K8- und K9-Generation ergänzt und mittelfristig ersetzen wird. Die K10-Generation basiert weiterhin auf der bereits seit längerem verwendeten AMD64-Mikroarchitektur.
Die K10-Generation wurde früher irrtümlich als AMD K8L bezeichnet, dies ist aber der Codename einer stromsparenden Variante der K8-Generation.[1][2]
Inhaltsverzeichnis |
Die K10-Generation ist von Grund auf als Mehrkernprozessor konzipiert. Auf einem Die sind aktuell bis zu vier Rechenkerne mit ihren dedizierten (=fest zugeordnet) Caches, bis zu zwei Speichercontroller, die Crossbar und ein von allen Kernen gemeinsam genutzter, 2 MiB großer L3-Cache untergebracht.[1][2][3][4] Es wird aber vermutlich auch Modelle mit einem kleineren oder gar keinem L3-Cache geben. Im Vergleich zum K9 musste die Crossbar erweitert werden, um weitere Kerne ansprechen zu können.[4] Die Speichercontroller mussten an die veränderte Cache-Hierarchie angepasst und optimiert werden. Durch den gemeinsamen L3-Cache können die Kerne im Normalfall ohne Umweg über den relativ langsamen Hauptspeicher miteinander kommunizieren. Ein Umweg ist nur dann nötig, wenn der gemeinsame Cache nicht ausreicht oder die Daten aus anderen Gründen bereits in den Hauptspeicher ausgelagert wurden. Eine überarbeitete Gleitkommaeinheit [1][4] soll den Gleitkommadurchsatz stark erhöhen. Weiterhin sind erweiterte Stromspartechniken mit getrennten Versorgungsleitungen für die einzelnen Prozessorkerne und den Speichercontroller („split power planes“) sowie eine schnellere HyperTransport-Anbindung (Version 3.0).[1][2] auf neueren Mainboards verfügbar. Aufgrund der umfangreichen Änderungen an den Prozessorschnittstellen und der Spannungsversorgung werden für die K10-Generation neue Prozessorsockel eingeführt. Für Mainboards mit einem Prozessor wird dies der Sockel AM2+ sein. Allerdings soll weiterhin die Möglichkeit bestehen, die neue Generation mit reduziertem Funktions- und eventuell Leistungsumfang (z. B. höherer Stromverbrauch[4]) auch in den aktuellen Prozessorsockeln Sockel AM2 und Sockel F zu nutzen.
AMD nimmt bei der K10-Generation erstmals seit Jahren vom bewährten Namen „Athlon“ für Desktop-Prozessoren Abstand und führt den neuen Produktnamen Phenom ein. Wie zuletzt schon beim AMD Athlon X2 wird das Bezeichnungssystem beim Phenom nicht mehr auf dem Quantispeed-Rating, sondern auf einer strukturierten Typennummer, ähnlich dem AMD Opteron, basieren. Die ersten Vierkernprozessoren (AMD Phenom X4) wurden Ende November 2007 vorgestellt (damals noch unter dem Namen AMD Phenom ohne den Zusatz X4). Ende März 2008 folgten dann die Dreikernprozessoren mit den Namen AMD Phenom X3.
Im Serverbereich wird der erfolgreiche Produktname AMD Opteron beibehalten, erste Produkte mit dem Vierkernprozessor „Barcelona“ wurden am 10. September 2007 auf den Markt gebracht.
Folgende Prozessorfamilien von AMD basieren auf der K10-Generation:
Prozessor-Generationen: AMD K5 | AMD K6 | AMD K7 | AMD K8/K8L | AMD K9 | AMD K10
Sonstige AMD-Entwicklungen: AMD64 | AMD LIVE! | AMD Quad FX | AMD-V | QuantiSpeed
Bis AMD-K6-Generation: Am286 | Am386 | Am486 | 5x86 | K5 | K6 | K6-2 | K6-III
Athlon-Serie: Desktop: Athlon (K7) | Athlon XP | Athlon 64 | Athlon (K8) | Athlon 64 X2 | Athlon X2 | Athlon 64 FX Mobil: Athlon XP-M | Mobile Athlon 64 | Athlon 64 X2 Server: Athlon MP
Duron-Serie: Desktop: Duron Mobil: Mobile Duron Sempron-Serie: Desktop: Sempron (K7) | Sempron (K8) Mobil: Mobile Sempron
AMD K10-Desktopserie: Phenom X3 | Phenom X4
Turion-Serie: Mobil: Turion 64 | Turion 64 X2 | Turion X2
Opteron-Serie: Server: AMD Opteron (K8) | AMD Opteron (K9) | AMD Opteron (K10)