Die Apple II Language Card war eine populäre Erweiterungskarte für den ersten Heimcomputer Apple II, die in dessen ROM-Adressraum durch Bank Switching wahlweise RAM-Speicher einblenden konnte. Dadurch wurde ein Speicherausbau bis 64 kB ermöglicht. Die Karte wurde ursprünglich nur zusammen mit Erweiterungssprachen verkauft, z.B. mit Apple PASCAL und Apple FORTRAN. Nachbauten der Karte durch andere Firmen wurden aber bald auch ohne solche Sprachpakete erhältlich, und ab etwa 1982 setzten viele Apple-Programme eine solche Karte voraus.
Der 6502-Mikroprozessor des Apple II hatte einen 16-Bit-Adressraum, konnte von Haus also nur 64kB Speicher adressieren. Von diesem Adressraum nutzte der Apple II bis zu 48kB für RAM-Speicher, dann schlossen sich 4 kB an, in denen I/O-Adressen und die ROMs für Erweiterungskarten untergebracht waren. Die oberen 12 kB waren für das eingebaute ROM des Apple II reserviert.
Die Language Card blendete sich beim Zugriff auf bestimmte I/O-Register statt der 12 kB des ROMs in den Adressraum ein. Dabei konnten die ersten 4 kB mittels einer zweiten Ebene von Bank Switching zwischen zwei Speicherbänken umgeschaltet werden, sodass die Karte insgesamt 16 kB bot. Andere Hersteller nutzten dasselbe Prinzip, um weitere 4 kB-Blöcke in den Adressraum einzublenden und so auf deutlich mehr als 64kB Gesamtspeicher zu kommen.
Beim weiterentwickelten Modell Apple IIe und allen späteren Modellen der Baureihe war eine Speichererweiterung nach Art der Language Card bereits eingebaut.