Atari 2600 | |
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Hersteller | Atari |
Typ | Stationäre Spielkonsole |
Generation | 2. Generation |
Veröffentlichung | 1982 als „Atari 2800“ |
Veröffentlichung | 1977 |
Veröffentlichung | 1980 |
Hauptprozessor | MOS Technologies 6507 |
Grafikprozessor | Atari TIA |
Speichermedien | Module Kassetten (mit dem Starpath Supercharger) |
Controller | Digitale Joysticks Trackballs |
Verkaufte Einheiten | 30 Millionen |
Nachfolger | Atari 5200 |
Der (oder das) Atari 2600 war eine Spielkonsole der Firma Atari, zunächst auch bekannt als VCS für Video Computer System; in Deutschland wurde das Gerät meistens einfach Atari genannt. Die Bezeichnung „2600“ wurde erst eingeführt, als Atari 1982 das Nachfolgemodell, den Atari 5200 (nur in den USA) auf den Markt brachte. Der Atari 2600 war die erste erfolgreiche programmierbare Spielekonsole für den Heimgebrauch (Die vorher verbreiteten Pong-Konsolen hatten nur fest vorgegebene Spielmöglichkeiten, keine Module; das kurz vor dem Atari erschienene Channel F akzeptierte Module, konnte sich aber am Markt nicht durchsetzen.). 2005 veröffentlichte Atari Interactive den Atari-Flashback, eine Konsole ohne Modulschacht, das 20 vorinstallierte Spiele der Atari-2600- und -7800-Konsolen enthält.
Inhaltsverzeichnis |
Der/das Atari 2600 wurde 1977 vorgestellt. Der Verkauf lief zunächst schleppend. Atari erwarb daher eine Reihe von Automatenspiel- und Filmlizenzen, u. a. Space Invaders, Pac-Man und E.T.. Ab Weihnachten 1979 war der Atari 2600 der Renner im Weihnachtsgeschäft, obwohl die Konsole schon zu dieser Zeit technisch veraltet war; insbesondere die extrem kleine RAM-Größe von nur 128 Byte ergab 1979, weil Arbeitsspeicher schon viel billiger war als zwei Jahre zuvor, eigentlich keinen Sinn mehr. Eine nennenswerte Erweiterung des Speichers wurde durch das extra erhältliche Modul Starpath Supercharger erreicht, was sich aber wirtschaftlich nicht durchsetzte.
Eine spezielle Variante wurde 1982 in Japan unter dem Namen Atari 2800 veröffentlicht, in den USA besser bekannt als Sears Video Arcade II.
Dazwischen gab es immer wieder Prototypen. Den Anfang machte das All-in-One-System CX-2000 im Jahr 1981, im gleichen Jahr ein ähnliches System mit der Nummer 2500. Der Atari 2200 (Codename „Bonnie“) von 1983 ist die Vorstufe zum 2600 Junior-Modell. Ataris drahtloses 2700 war bereits marktfertig, die Werbung lief, als in der Qualitätskontrolle die Kombinations-Controller (Joystick + Paddle in einem) durchfielen. Sie hatten eine Reichweite von ca. 300 Metern und hätten somit andere 2700 in der Nachbarschaft stören können. Auch Garagentore hätten wohl damit geöffnet werden können – die Technik entspricht weitestgehend der der Funkhandsender. Die Konsole hätte neu entwickelt werden müssen, was aber zu kostspielig geworden wäre, zumal der Markt ohnehin kurz vor dem Crash stand. Letzter Prototyp war 1983 der CX-3000 Graduate Computer, der den 2600 mit Hilfe einer Folientastatur und BASIC-Modul zum Heimcomputer ausgebaut hätte. Es bestand jedoch die Möglichkeit, dass dieser mit dem hauseigenen Atari-XL-Computer hätte konkurrieren können; das Projekt wurde somit gestoppt.
Ab 1983 stagnierten die Verkäufe und brachen 1984 komplett ein. Das lag daran, dass inzwischen leistungsfähigere (und vor allem für jeden erschwingliche) Heimcomputer verfügbar waren (z. B. Apple II, Atari 800 und Commodore 64), während sich im Konsolenbereich seit 1979 kein neues Modell mehr hatte etablieren können.
Der Zusammenbruch des Videospielmarktes in den Jahren 1983/1984 hat Atari fast in den Ruin getrieben, weil von Seiten des Managements die Erwartungen in die veraltete Konsole zu hoch gesteckt wurden und es keine nennenswerten Weiterentwicklungen gab. Ein weiterer Grund war auch die Überproduktion von Spielemodulen und im Vergleich zur Konkurrenz die schlechte Qualität der Spiele, die sich unter anderem in der schlechten Ausnutzung der ohnedies schwachen Hardware niederschlug.
Als ab ca. 1985 mit dem Nintendo Entertainment System die Spielkonsolen wieder populär wurden, brachte Atari 1986 noch eine kostenreduzierte und physisch verkleinerte, aber ansonsten voll kompatible Variante des Atari 2600 unter dem Namen Atari 2600 Junior auf den Markt. Kurz davor erschien auch der weitgehend abwärtskompatible Atari 7800 (der 1984 bereits einmal für gut einen Monat verkauft worden war, dann aber wegen der schlechten Marktlage zurückgestellt wurde). In Deutschland wurde der 2600 Junior bis 1991 verkauft, in einigen asiatischen Ländern noch einige Jahre länger.
Insgesamt wurden mehr als 1.200 Spiele für die Atari 2600 veröffentlicht, die allerdings nicht alle von Atari offiziell lizenziert wurden.
Einige der bekanntesten Spiele für die Atari 2600 (Auswahl):
1977:
1978:
1979:
1980:
1981:
1982:
1983:
1984:
1987:
Noch nicht eingeordnet:
Nachdem der Atari 2600 schon viele Jahre nicht mehr hergestellt wird, entstehen jedes Jahr immer noch neue Spiele, die von Fans der Konsole selber programmiert werden. Es handelt sich um die sogenannten "Homebrew"-Spiele (engl. für selbstgebraut). Die meisten Spiele werden dabei direkt in der Maschinensprache für den 6502 Prozessor geschrieben. Dabei wird die Programmierung eines Spiels für den Atari 2600 wegen des sehr geringen Speicherplatzes als sehr anspruchsvoll angesehen.
Die entwickelten Spiele können entweder über einen Emulator gespielt werden oder die Entwicklung wird auf den Chip eines leeren Cartridges kopiert und direkt in der Original-Konsole gespielt.
Im Jahre 1999 erschien die zweiteilige VHS-Dokumentation „Stella at 20“, die die Macher, Manager und Programmierer der Atari 2600 Konsole zu ihrem 20-jährigen Jubiläum zusammenbrachte. Jeder Teil ist ungefähr 90 Minuten lang. Mehr Informationen finden sich hier.
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