Jaguar | |
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Hersteller | Atari |
Typ | Stationäre Spielkonsole |
Generation | 5. Generation |
Veröffentlichung | 1994 |
Veröffentlichung | 18. November 1993 |
Veröffentlichung | 1994 |
Hauptprozessor | Motorola 68000 13,3 MHz |
Grafikprozessor | Tom 64-Bit RISC |
Speichermedien | Module, CD-ROMs |
Controller | PowerPad (Standard) ProController |
Verkaufte Einheiten | ca. 250.000 bis 300.000 |
Erfolgreichstes Spiel | Alien vs. Predator |
Vorgänger | Atari Panther (Studie) Atari 7800 |
Nachfolger | Atari Jaguar 2 (Studie) |
Der Jaguar ist eine auf dem Prozessor Motorola 68000 basierende Videospielkonsole der Firma Atari.
Inhaltsverzeichnis |
Das 1993 erschienene Gerät wird mit 13,295 MHz getaktet und ist mit 64-Bit-Grafik- und 32-Bit-Soundchips ausgestattet. Die beiden Spezialchips mit den Namen Tom und Jerry verfügen über eine RISC-Architektur. Das Design beider Prozessoren erwies sich jedoch als mangelhaft validiert, zahllose Fehler erzwangen ein „Ausweichen“ der Software-Entwickler auf den stabilen, aber bei Markteintritt nicht mehr zeitgemäßen MC68000. Der 68000er arbeitet intern mit 32 und extern mit 16 Bit (Datenbus). Die Konsole hat vier 512-KByte-DRAM-Chips, die zusammen zwei MB Hauptspeicher ergeben. Der Grafikchip unterstützt Hardware-Scrolling, Gouraud Shading und Skalierung (Texture Mapping, Morphing dagegen nicht). Für das Gerät sind etwa 100 Spiele erschienen, vor der Einstellung sämtlicher Jaguar-Produkte durch Atari wurden noch einige wenige CD-ROMs veröffentlicht. Einige enthusiastische Hersteller (scatoLOGIC, Songbird Productions, Starcat Developments etc.) produzierten jedoch noch danach neue Titel und sind zum Teil noch heute aktiv. Ebenso hielt auch eine sehr enthusiastische und starke Fangemeinde dem System die Treue und wartet noch immer sehnsüchtig auf neue Spiele. Besondere Hoffnungsträger sind Remakes bekannter Klassiker wie Gorf Pluz, Mad Bodies, Clicks! oder des Grafik-Adventurespiels Eerievale. Die Module können bis zu sechs MB Software enthalten und den Spielstand teilweise auf EEPROM speichern. Dieses letzte von Atari verwirklichte Projekt war trotz für die damalige Zeit fortgeschrittener Technik kein kommerzieller Erfolg - die geschätzten Verkaufszahlen liegen zwischen 125.000 und 250.000 Einheiten, die des JaguarCD-Laufwerks bei 10.000. Die Konsole wurde maßgeblich von den Flare2-Chipdesignern Martin Brennan und John Mathieson entwickelt. Die Fertigung erfolgte in Kooperation mit IBM.
Seit neuestem ist neben Modulen und CD ein neues Medium für zukünftige Jaguar-Spiele in Entwicklung. Hierbei handelt es sich um ein Compact-Flash-Adapter-Modul, das es ermöglichen soll, Jaguar-Spiele auf Compact Flash zu veröffentlichen. Diese Alternative wäre günstiger und würde zugleich kurze Ladezeiten und große Speicherkapazitäten ermöglichen.
Die beiden Controller - wobei der ProController erst Ende 1995 verfügbar war - unterscheiden sich sowohl in der Handhabung (Ergonomie, der ProController ist dünner und kleiner als das PowerPad) als auch in den Tasten. So fällt das Steuerkreuz des ProControllers deutlich flacher aus und ist damit leichter bedienbar. Daneben bietet der ProController 2 Schulterbuttons und 3 zusätzliche Feuerknöpfe an. Diese zusätzlichen Knöpfe werden jedoch nur von den wenigsten Spielen sinnvoll unterstützt, da sie nur verdoppelte Punkte des Tastenfeldes sind (Die Knöpfe X, Y und Z entsprechen der Reihe 4, 5 und 6; die Schulterbuttons L und R sind mit den Knöpfen 7 und 9 verbunden). Sie wurden erst von einigen der letzten Spiele gezielt integriert. Das PowerPad gibt es in schwarz/rot und, angepasst an das Design der Falcon-Computer, in grau/blau. Bei beiden Controllern ist der Nummernblock vertieft und an den Seiten mit Schlitzen versehen, dort finden von einigen Spielen die beigelegten sogenannten Overlays Platz.
Das VR-System, welches seit 1993 entwickelt wurde, fand nie den Weg zur Marktreife, obwohl es 1994 bereits auf Messen vorgestellt wurde. Die Einzelteile bestehen aus einem Helm mit integriertem Bildschirm, einem Handcontroller mit Feuerknopf und einem Empfänger. Atari zögerte den Erscheinungstermin immer weiter hinaus und gab das System schließlich ganz auf. Das einzige Spiel mit VR-Unterstützung ist Missile Command 3D.
Im September 1995 kam, ebenfalls nach langer Ankündigung, das JaguarCD-Laufwerk heraus. Im Lieferumfang waren neben dem Laufwerk eine Demoversion von Myst, der Soundtrack zu Tempest 2000, sowie die Spiele Blue Lightning und Vid Grid enthalten. Im JaguarCD ist eine von Jeff Minter programmierte "Virtual Light Machine" integriert, die beim Abspielen einer Audio-CD verschiedene Effekte abspielt und somit der direkte Vorgänger der entsprechenden Software in den Nuon-DVD-Playern und der Xbox 360 ist. Um Spielstände speichern zu können, ist der MemoryTrack, eine Speicherkarte, notwendig. Der Modulschacht des JaguarCD ist durchgeschleift und kann daher auch die normalen Spielmodule aufnehmen.
Diese Konsole (Codename Cobweb) war für Ende 1996 als Konkurrenz zu den Konsolen Sony Playstation, Sega Saturn und Nintendo 64 zum Release vorgesehen und wurde aufgrund der Fusion mit JTS und Ataris finanziell prekärer Situation nicht fertiggestellt. Insgesamt wurden für den Jaguar 2 acht Prozessoren entwickelt, die sich die Arbeit teilen sollten, allein „Tom 2“ beinhaltet fünf dieser Prozessoren: Die 64-Bit RISC-GPU mit 64/128-Bit-Register, getaktet mit 63,951 MHz, einen programmierbaren 64-Bit-RISC-Objekt-Prozessor, den Blitter, die 64-Bit-RISC-Texture Mapping Engine mit bis zu 2,5 Mio. Polygonen pro Sekunde (ohne Texturen) und einen JPEG/MPEG-Chip. Daneben kamen „Jerry 2“ (Sound), ein 32-Bit-DSP (53,3 MHz) und ein Motorola 68EC020 (26,59 MHz) zum Einsatz. Ebenso wie der Jaguar sollte der Jaguar 2 mit Modulen und CD-ROMs umgehen können, die entsprechenden Schnittstellen waren auf dem Prototypen vorhanden.
Auch die Zusammenfassung des Jaguars und des CD-Laufwerks in ein Gehäuse wurde vor der Fertigstellung wieder aufgegeben. Es existieren lediglich leere Gehäuse.
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Weitere Titel waren angekündigt, wurden jedoch nicht mehr umgesetzt. Einige Spiele sind per Emulator auf dem PC lauffähig.
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