Eine CD-R (englisch: Compact Disc Recordable) ist eine einmal beschreibbare CD, die mit einem handelsüblichen Brenner beschrieben werden kann. Daten, Fotos, Videos oder Musik können darauf gespeichert und mit einem CD-Laufwerk über einen PC wiedergegeben werden.
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Sie besteht aus einem, im Spritzgussverfahren hergestellten, transparenten Kunststoff (Polycarbonate) träger, in dessen Oberfläche sich eine mikroskopisch feine, spiralförmige Rille befindet. Diese minimale Vertiefung dient der Führung eines energiereichen Lasers, der beim Schreiben („Brennen“) der digitalen Information durch Hitzeentwicklung die Brechzahl und die Absorptionseigenschaften und damit die Reflektivität einer speziellen, organischen Farbstoffschicht (Dye) in kleinsten Bereichen, den sogenannten Pits, verringert. Diese Pits können dann (von einem schwächeren Laser, der die Farbschicht nicht verändert) durch Auswertung der veränderten Reflektivität an einer darüberliegenden (aufgesputterten) Silber- oder Goldschicht wieder ausgelesen werden, indem die reflektierte Strahlungsintensität in ein elektrisches Signal verwandelt wird. Zum Schutz der Schichten (Farb- und Reflexionsschicht) wird auf die metallische Reflexionsschicht (meist Silber, seltener Gold)) eine dünne, transparente Lackschicht aufgebracht, bevor der dekorative Aufdruck erfolgt.
Die Kapazität einer CD-R wird meist sowohl in Minuten (für Audio-CDs) als auch in MB (für Daten-CDs) angegeben. Die Zahlenangabe vor dem „MB“ bezeichnet jedoch tatsächlich die Größe in MiB, siehe Byte.
Je nach Qualität und Art des Rohlings und nach Brenner kann auch noch außerhalb des standardisierten Bereichs gebrannt werden (überbrennen). Dies kann jedoch zu Fehlern oder Verlust der Daten in diesem Bereich führen. Bei den Größen jenseits der ursprünglichen 650 MB/74 min kann es zu Wiedergabeproblemen in manchen CD-Laufwerken kommen, da die Spurrillen enger aneinander liegen, um die höhere Kapazität zu erreichen. Ebenso kommt nicht jeder CD-Brenner damit zurecht; bei manchen (v. a. älteren) Modellen kann es zudem beim Überbrennen zu Hardware-Schäden am Brenner kommen. Einige Brennprogramme wie Nero Burning Rom enthalten daher diesbezügliche Warnhinweise.
Die dreifache Kapazität einer normalen CD-R weist die MultiLevel CD-R, sie ging jedoch nie in Serienproduktion.
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Die CD-R wurde im Oktober 1988 nach dreijähriger Entwicklungsarbeit von der japanischen Gesellschaft Taiyo Yuden der Öffentlichkeit vorgestellt.[1]
Die ersten kommerziellen CD-R wurden 1994 hergestellt. Einige der ersten Hersteller waren Taiyo Yuden, Kodak, Maxell und TDK. Seitdem wurde die CD-R immer weiterentwickelt, so dass heute mit einer um 56 mal so hohen Geschwindigkeit „gebrannt“ werden kann als es bei den ersten CD-R möglich war. Die Verbesserungen betrafen hauptsächlich die benutzten Farbstoffe der CD-R, die Ausführung der Rille und den Beschichtungsprozess. Das Brennen mit „einfacher“ Geschwindigkeit wird immer noch für einige Audio-CD-R benutzt, da Audio CD-R Rekorder darauf standardisiert sind.
Obwohl die CD-R ursprünglich in Japan entwickelt wurde, produziert seit 1998 Taiwan die größte Menge an CD-R. Die taiwanische Herstellung machte weltweit mehr als 70% aus (2003: 10,5 Milliarden CD-R). Hersteller aus Taiwan sind unter anderem Daxon (BenQ), Ritek, Prodisc, und CMC Magnetics, die allerdings oft einen Großteil der CD-Produktion nach Malaysia, Hongkong oder in die Volksrepublik China ausgelagert haben. Außerhalb von Taiwan ist Moser Baer India der größte CD-R Hersteller.
Anfänglich gab es einige Inkompatibilitäten zwischen CD-R und älteren CD-ROM-Laufwerken. Dies lag an der niedrigeren Reflexion der CD-R. Im Allgemeinen lesen alle CD-ROM-Laufwerke, die mit mindestens 8-facher Geschwindigkeit arbeiten können, auch CD-R. Einige DVD-Spieler können wiederum aus dem gleichen Grund die CD-R nicht lesen.
Es existieren derzeit drei grundlegende Farbstoffmischungen für CD-Rs:
Es existierten früher weitere, eher unbedeutende Farbstoffe, zum Beispiel das sogenannte Formazan, welches von Kodak entwickelt wurde. Formazan konnte sich auf dem Markt nicht durchsetzen und ist nicht mehr verfügbar.
Nicht immer kann von der Farbe der Aufzeichnungschicht der CD-R auf die Zusammensetzung des verwendeten Farbstoffs geschlossen werden. Weitere Farbstoffzusätze und der Typ des verwendeten Reflektormaterials (Silber oder Gold) verändern den Farbeindruck. Es ist also nicht möglich, allein aus dem schimmernden Gold darauf zu schließen, dass es sich um eine CD-R mit einem Phthalocyanine-Farbstoff und einer goldenen Reflexionsschicht handelt.
Es ist außerdem nicht möglich, vom verwendeten Farbstoff direkt auf die Haltbarkeit der CD-R zu schließen. Weitere Faktoren wie Reflektivität, Oberflächenschutz oder Versiegelung spielen eine größere Rolle.