Der Gizmondo ist eine Handheld-Konsole des Britischen Konzerns Tiger Telematics, der im Vergleich zu anderen Handhelds einen leistungsstärkeren Prozessor und verschiedene Neuerungen besitzt (z. B. GPRS- und GPS-Technologie). Bis zur Einstellung der Produktion Anfang 2006 wurden etwa 10.000 Gizmondos verkauft.
Das Design des Gizmondo wurde von Rick Dickinson kreiert, der auch für das Design des ZX Spectrum verantwortlich zeichnete. Der Gizmondo arbeitet mit einem mit 400 MHz getaktetem ARM9-Prozessor und hat einen 2.8 Inch großen TFT-Bildschirm mit einer Auflösung von 320x240 Pixeln. Der Grafikchip NVIDIA GoForce 3D 4500 verfügt über einen programmierbaren Pixel-Shader, eine Hardware-Transform-Engine und 1280KB Speicher.
Das schwarze Gehäuse des Gizmondo beherbergt zahlreiche für Spielkonsolen neue, multimediale Funktionen. Neben Computerspielen gibt das Gerät Musiktitel und Filme wieder. Ferner dient es als Speicher für digitale Fotos und kann wie ein Mobiltelefon zum Versenden von Text-, Multimedia-, und E-Mail-Nachrichten verwendet werden. Über GPRS und Bluetooth ist kabelloses Spielen mit anderen Spielern möglich. Über GPS (Global Position System) kann der Gizmondo auch als Navigationssystem oder zum Abruf von standortspezifischen Service-Leistungen genutzt werden.
Das Anfangsproblem des Geräts war, dass kein Telekommunikationsanbieter den Gizmondo anbieten wollte, da dies nicht rentabel genug schien. Schließlich sagte der Anbieter Vodafone doch zu und bündelte den Gizmondo mit einer Prepaid-Karte.
Am 19. März 2005 wurde der Gizmondo in Großbritannien in zwei verschiedenen Versionen eingeführt: In der normalen Version zum Preis von £229 und in der werbefinanzierten Version für £129. In der werbefinanzierten Version (auch „Smart Adds“-Version genannt) sind alle Funktionen enthalten, die der Gizmondo auch in der normalen Version hat; allerdings willigt der Benutzer ein, drei mal täglich eine Werbemitteilung zu erhalten.
Der Gizmondo erschien bis zur Einstellung der Produktion in drei Staaten: England, Irland und den USA. Bis dahin wurden für ihn knapp 20 Spiele produziert, darunter The Great Escape und Conflict: Vietnam. Tigers Kauf von Warthog und ein Abkommen mit SCi Entertainment sollten weitere Spiele versprechen, doch es kam nie zur Veröffentlichung eines der Spiele.
Zur Zeit ist das Gerät nur noch bei einigen Onlinehändlern erhältlich; der Gizmondo Store in der Regent Street in London ist wegen zu geringer Verkaufszahlen geschlossen worden. Trotz der zahlreichen Funktionen und seiner guten Grafikleistung ist das britische Produkt mit den aktuellen Handhelds von Nintendo und Sony einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Der Nintendo DS beispielsweise wird seit dem 11. März 2005 zum deutlich geringeren Preis von £99 in England (149 € in Deutschland) verkauft.
Der europäische Ableger von Tiger Telematics, Gizmondo Europe, meldete am 23. Januar 2006 Insolvenz an.
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