Die Holographic Versatile Disc genannte HVD ist ein Speichermedium, das per Laser gelesen und beschrieben werden kann.
HVD ist die nächste Generation von optischen Speichermedien nach Blu-ray Disc und HD DVD. Es werden zwei Laser verwendet, ein roter und ein blau-grüner, die überlagert werden und eine bestimmte Stelle auf dem Datenträger beleuchten. Der blau-grüne Laser liest als Laser-Interferenz-Muster kodierte Daten von einer holografischen Schicht im oberen Bereich des Speichermediums, während der rote Laser dazu verwendet wird, Hilfsinformationen von einer gewöhnlichen DVD-artigen Aluminiumschicht im unterem Bereich zu lesen. Die Hilfsinformationen dienen dazu, festzustellen, wo man gerade von der Disc liest, vergleichbar mit Sektor-, Kopf- und Segment-Informationen bei einer normalen Festplatte. Bei einer CD oder DVD ist diese Hilfsinformation zwischen den Daten verstreut. Eine dichroitische Spiegelschicht zwischen den holografischen Daten und den Hilfsdaten reflektiert den blau-grünen Laser und lässt den roten Laser hindurch. Dadurch wird die Interferenz durch Brechung des blau-grünen Lasers von den Hilfsdaten-Pits verhindert. Dies ist ein Fortschritt gegenüber holografischen Speichermedien, die entweder zu viel Interferenz hatten, oder über keine Hilfsdaten verfügten, wodurch sie inkompatibel mit aktueller CD- und DVD-Technik waren.
HVDs sollen eine Kapazität von bis zu 3,9 Terabyte erreichen, was etwa dem Zwanzigfachen der größten realisierten Blu-ray Disc (200 GB) entspricht, und eine Transferrate von 1 Gbit/s bei einfacher Rotationsgeschwindigkeit (im Vergleich zu 36 Mbit/s bei der Blu-ray Disc, 10,8 Mbit/s bei der DVD und 1,22 Mbit/s bei der CD) erreichen. Damit sind sie die ersten optischen Speichersysteme, deren Leistungwerte mit Festplatten vergleichbar sind. Laufwerke mit höherer Rotationsgeschwindigkeit (z. B. 8 ×) sind dabei durchaus denkbar.
Die HVD wird von der japanischen Firma Optware zusammen mit Fuji Photo und CMC Magnetics entwickelt. Diese drei Firmen haben zusammen mit Nippon Paint, Pulstec Industrial und Toagosei eine „HVD-Allianz“ gebildet, um HVD-Standards voranzutreiben[1].
Mittlerweile hat die Technologie Marktreife erlangt. Die Firma InPhase Technologies entwickelte als erster Hersteller ein Gerät für Endverbraucher mit einer Schreibgeschwindigkeit von 20 MByte/Sekunde und einmal beschreibbare Medien (HDVs) mit bis zu 300 Gigabyte Speichervermögen. Bis 2010 soll die Speicherkapazität der Medien schrittweise auf bis auf 1,6 TeraByte erhöht werden[2].
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Dieses Speichermedium ist momentan noch in Entwicklung, deshalb gibt es bislang wenige Informationen dazu.
Die Spezifikationen für die HVD wurden am 9. Dezember 2004 durch das TC44 Committee der Ecma International beschlossen. Am 3. Februar 2005 gründeten folgende Unternehmen die „HVD Alliance“, um die Entwicklung zu beschleunigen und den Markt für die HVD zu entwickeln:
Das hierfür verwendete „Collinear Technology“ genannte Verfahren, speichert die Daten sozusagen in der Tiefe des Mediums. Anfangs sollen die Discs 200 GB speichern können, später sollen bis zu 1 Terabyte bzw. 3,9 Terabyte Speicherkapazität möglich sein.