IA-32 (“Intel Architecture 32-Bit”), oft mit i386 bezeichnet, ist die Bezeichnung für die Architektur und den Befehlssatz der Intel-80386-kompatiblen Mikroprozessoren. Der Befehlssatz ist auch in den nachfolgenden Intel-CPUs implementiert (486, Pentium, Celeron, Xeon, Core) mit Ausnahme des Itanium-Prozessors, mit dem die neuartige IA-64-Architektur eingeführt wurde. Der 80386-Befehlssatz ist außerdem in den zahllosen Intel-80386-kompatiblen CPUs anderer Hersteller implementiert, einschließlich der Prozessoren der AMD64-Architektur. IA-32 ist heute (2007) die weltweit am weitesten verbreitete Prozessorarchitektur für Personal Computer.
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Die IA-32-Architektur ist eine Weiterentwicklung der 16-Bit-Architekturen von Intels 8086- und 80286-Prozessoren. Alle Register, einschließlich der Adressregister, umfassen in dieser Architektur 32 Bits. Sie können aber auch weiterhin als 16-Bit-Register angesprochen werden. Die Kurzbezeichnungen der Register wurden beibehalten und mit einem vorangestellten E gekennzeichnet (beispielsweise EAX anstelle von AX).
Der Adressbus ist 32 Bits breit und demzufolge ist die Adressierbarkeit auf 4GB[1] (physikalischer Adressraum) begrenzt. Ausnahmen sind der 80386SX, welcher nur einen 24-Bit-Adressbus besaß, sowie der Pentium Pro, welcher mittels MMU eine Adresserweiterung auf 36 Bits besitzt.
Neben dem Real Mode, in dem die unteren 1MB[1] des Arbeitsspeichers ohne Beschränkung über Offset und Segment angesprochen werden können, kennt die IA-32-Architektur drei weitere Betriebsarten:
Heute spielt der Virtual 8086 Mode keine sehr große Rolle mehr, da MS-DOS-kompatible Programme nur noch relativ wenig genutzt werden.
Die Speicherverwaltung ist primär für den Mutitasking-Betrieb ausgelegt (Protected Mode). Mittels Memory Management Unit (MMU) können mehrere Programme im Speicher quasi gleichzeitig ausgeführt werden. Die MMU enthält vier zentrale Systemregister GDTR (Global Descriptor Table Register), IDTR (Interrupt Descriptor Table Register), LDTR (Local Descriptor Table Register) und TR (Task Register). Damit werden die Schutzmechanismen realisiert.
Die IA-32 Architektur enthält für den Multitasking/Multiuser-Betrieb die folgenden fünf Schutzfunktionen:
Diese Schutzfunktionen werden mit verschiedenen Hardware-Mechanismen realisiert.
In den nachfolgenden CPU-Generationen wurden weitere Funktionen hinzugefügt:
Der erstaunliche kommerzielle Erfolg der IA-32 Architektur beruht auf der Philosophie der Aufwärtskompatibiltät, neben einem guten Marketing und Zusammenarbeit mit Microsoft, welche dem Anwender erlaubte, bisherige Programmentwicklungen weiter nutzen zu können.