Eingabegerät

Joystick

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Analoger Joystick
Analoger Joystick
Unterschiedliche Joystick-Anschlüsse (IEEE 1284, Gameport, DB-9, Apple Desktop Bus, USB)
Unterschiedliche Joystick-Anschlüsse (IEEE 1284, Gameport, DB-9, Apple Desktop Bus, USB)

Ein Joystick [ˈdʒɔɪˌstɪk] (v. engl. joy „Freude“ u. stick „Stock“) ist ein Eingabegerät für Computer.

Der Joystick ist dem Steuerknüppel eines Flugzeugs oder dem Gangschaltungshebel eines Autos nachempfunden und dient zur Bewegung von Spiel- und Steuerelementen in der EDV. Das kann die Steuerung eines Fahrzeugs oder Flugzeugs sein, die Bewegung einer Person oder die Positionierung eines Cursors auf dem Bildschirm. Standardmäßig haben die meisten Joysticks eine oder mehrere Drucktasten („Feuerknopf“) am Gehäuse oder Steuerhebel.

Oft ist neben den Feuertastern auch ein Schubregler vorhanden, bei einigen Joysticks zusätzlich ein kleinerer „Ministick“ oder „Cooliehat“ etwa an der Spitze des Joysticks, mit dem während des Spiels die Blickrichtung geändert oder geregelt wird. Viele neuere Joysticks sind außerdem mit Force-Feedback ausgestattet, eine Funktion, die das Spielgeschehen (beispielsweise holpriges Gelände oder schwierige Flugzustände) durch Vibrieren des Joystick für den Spieler fühlbar macht.

Man unterscheidet analoge und digitale Joysticks:

  • digital: Die Bewegung in acht Richtungen wird durch vier bis acht Schaltkontakte in den vier Hauptrichtungen gemessen. Dabei wird nur die Richtung übertragen, eine Übertragung von Auslenkung oder Druckstärke findet nicht statt. Der Joystick ist im Vergleich zur analogen Variante einfacher aufgebaut, aber auch grober in der Übertragung von Schaltsignalen.
  • analog: Der Auslenkungswinkel von x- und y-Achse wird gemessen. Der Joystick ist feinfühliger, das Spiel erhält zusätzlich zur Richtung eine Intensität oder Beschleunigung. Manche neuere Joysticks haben außerdem noch eine weitere Achse, z-Achse genannt, etwa durch Drehen des Joysticks.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ursprung des Joysticks dürfte in den rein elektrischen, pneumatischen oder mechanischen Steuerelementen und Schaltreglern liegen, etwa bei Lokomotiven, Bergbaugerät oder Getrieben (Auto). Die ersten bekannten Joysticks im Sinne elektrischer Fernsteuerung finden sich im militärischen Bereich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die deutsche Luft-Luft-Rakete X4 und die gelenkte Bombe Fritz X wurden mit Joysticks, damals noch als "Kommandogeber mit einem beweglich gelagerten Lenkstab" bezeichnet, vom einsetzenden Flugzeug aus gesteuert. Die Geräte waren noch komplex, die elektromechanische Signalabtastung allerdings funktionsfähig.

Im Nachkriegsdeutschland findet man den weiterentwickelten Joystick bald in der Steuerung der Panzerabwehrwaffe MBB Cobra wieder, auch Industrieanlagen, Kräne, Walzanlagen und schließlich auch Modellflugzeuge werden ferngesteuert. Die Fernsteuerungen im Modellbau enthalten, entgegen dem einzelnen Joystick der EDV, zwei analoge Joysticks zur beidhändigen Bedienung. Alternativ findet sich auch schon früh der dreiachsige Joystick mit Abtastung der Drehbewegung (Drehscheibe an der Spitze des Joysticks) und zusätzlichem Schubregler.

Ein beliebter digitaler Joystick ist der Competition Pro.

[Bearbeiten] Nutzung und Technik

Eingesetzt werden Joysticks heute nicht nur zur Steuerung von Computer- und Videospielen, sondern auch als Sidestick in modernen Flugzeugen mit Fly-by-wire-Steuerung, als Schalt- oder Steuerhebel zur Fernsteuerung von Waffen, Robotern und Baukränen und vielen anderen Anwendungen. Auch Autos könnten anstatt des Lenkrads mittels Joysticks gelenkt werden. Es gab bereits Prototypen dieser Autos, durchgesetzt haben sie sich nicht.

Elemente eines Joysticks: 1) Griff 2) Sockel 3) Feuerknopf 4) Zusatzknöpfe 5) Autofeuer-Schalter 6) Schubregler 7) Cooliehat 8) Saugnapf
Elemente eines Joysticks: 1) Griff 2) Sockel 3) Feuerknopf 4) Zusatzknöpfe 5) Autofeuer-Schalter 6) Schubregler 7) Cooliehat 8) Saugnapf

Analoge Joysticks wurden und werden klassischerweise, aus dem CAD-Bereich kommend, vor allem an PCs und Apple-Computern genutzt. Einfachere digitale Joysticks fanden sich bei Atari, Commodore, Schneider etc. Die Gamepads vieler Spielkonsolen sind in ihrem inneren Aufbau und ihrer Funktion den Joysticks sehr ähnlich. Gleiches gilt für dreidimensional frei bewegliche Steuerungen, etwa zur Simulation der virtuellen Realität.

Heimcomputer waren meist von Haus aus mit einem oder mehreren Anschlüssen für Joysticks ausgerüstet. Beim PC erfolgte der Anschluss über einen speziellen Gameport (oft als Zusatz an der Soundkarte), inzwischen werden die meisten Joysticks über den flexibleren USB-Port angeschlossen. Das behebt diverse Kompatibilitätsprobleme mit älteren Soundkarten (ISA-Bus)

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts verlor der Joystick bei der PC-Spielesteuerung zugunsten von Gamepads und dedizierten Eingabegeräten an Bedeutung. Für Fahrsimulationen werden z. B. Eingabegeräte in Form eines Lenkrades angeboten, für Flugsimulatoren gibt es sogenannte Flightsticks, die neben verschiedenen Schubreglern auch eine Rudersteuerung aufweisen.

[Bearbeiten] Siehe auch

Gamepad, Paddle

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
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