Großrechner & IBM

LPAR

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LPAR (Logical Partition) ist die Aufteilung eines Großrechners in mehrere virtuelle Systeme. In jedem virtuellen System kann eine Instanz des gleichen oder unterschiedlicher Betriebssysteme ausgeführt werden. Die Aufteilung wird durch den Processor Resource/System Manager (PR/SM) realisiert, der eine LIC-Funktion ist (LIC = Licensed Internal Code, eine Art BIOS des Mainframes).

Der Systemadministrator kann festlegen, welche Ressourcen (CPUs, Arbeitsspeicher, usw.) einer Partition zugewiesen werden sollen. In einem System z Parallel Sysplex können Prozessor- und I/O-Ressourcen auch dynamisch durch Workload Manager gesteuert werden, damit Zielvorgaben möglichst eingehalten werden.

Die Verwendung von LPARs ist ein Beispiel für eine Serverpartitionierung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] System z

Moderne IBM System z-Rechner (z. B. z9 Enterprise Class) können bis zu 60 LPARs verwalten.[1]

Mit Hilfe des Betriebssystems z/VM können auf einem IBM-Großrechner beliebig viele virtuelle Maschinen erzeugt werden, sofern ausreichend Ressourcen vorhanden sind.

[Bearbeiten] zLinux Betriebsmodi

Native Mode = Alle verfügbaren Hardwareressourcen werden verwendet

LPAR Mode = Hardwareressourcen werden in "logische Partitionen" aufgeteilt

VM Mode = Hardwareressourcen werden "virtualisiert"

Hierbei gilt zu beachten, dass aktuelle Generationen von System z nur im LPAR Mode betrieben werden können.

[Bearbeiten] pSeries / System p

POWER4-basierte Rechner können bis zu 32 logische Partitionen beinhalten. Die Granularität der Partitionierung ist bei pSeries eine CPU, 256 MB RAM, ein I/O Adapter. Mit AIX Version 5.2L können die LPARs dynamisch (ohne Reboot) repartioniert werden. Linux, AIX 5.1 und 5.2 Betriebssysteme können gleichzeitig in einem pSeries-Rechner in verschiedenen LPARs betrieben werden. Als Linux-Distributionen werden NOVELL SuSE Linux SLES 8 und 9 für PPC sowie Red Hat Advanced Server 3.0 unterstützt.

Ab POWER5 und AIX 5.3 kann eine LPAR mit weniger als einer ganzen CPU betrieben werden. Diese sog. Micropartitions (oder Shared Processor LPARs, kurz SPLPARs) benötigen mindestens 0,1 CPU-Anteile (Capacity Entitlement, kurz CE), die in 1%-Schritten verändert werden können. Somit sind pro CPU bis zu 10 LPARs denkbar.
Es gibt zwei Betriebsmodi gedeckelt/capped (harte Obergrenze an CEs) und ungedeckelt/uncapped (nach oben offen). Besonders elegant und pflegeleicht sind uncapped SPLPARs, da hier die CE-Zuteilung vom POWER Hypervisor (PHYP) alle 10 ms neu berechnet wird. LPARs die wenig Last haben, stellen ihre CEs dem Pool zur Verfügung, damit LPARs mit hoher Last befriedigt werden können.

Ab AIX 6.1 und der neuen POWER6 Technologie kann man LPARs von einer Maschine zu einer anderen verschieben.[1]

[Bearbeiten] PCs

PCs (x86-Architektur) erlauben nicht die Einrichtung von LPARs. Am ehesten kann man mit Xen eine ähnliche Partitionierung erreichen. Weitere existierende Softwarelösungen zur Virtualisierung von PC-Systemen sind kommerzielle Produkte wie VMware. Freie Produkte sind Virtual Box, Bochs, Virtual PC, QEMU und User Mode Linux.

[Bearbeiten] Quellen

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