Der Laserdrucker ist ein Drucker zur Produktion von Ausdrucken auf Papier oder Folien im Laserbelichtungs- und Tonerpartikel-Druckverfahren. Laserdrucker gehören im Gegensatz zu Nadel- oder Tintenstrahldruckern zu den sogenannten Seitendruckern. Die Belichtung und der Druck erfolgen in einem Durchlauf. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden auch LED-Drucker meist als Laserdrucker bezeichnet, insbesondere weil das Funktionsprinzip sehr ähnlich ist. Im Großformat-Bereich wird ebenfalls oft vom Laserplotter gesprochen, obwohl es sich bei allen derzeit verbreiteten Geräten tatsächlich um LED-Plotter handelt.
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Dem Laserdrucker liegt das Prinzip der Elektrofotografie (Xerox-Verfahren) zugrunde. Herzstück ist eine mit einem Photoleiter beschichtete Bildtrommel oder Endlosband.
Die Beschichtung wird zunächst elektrostatisch negativ aufgeladen; entweder mittels einer Ladekorona (ein dünner, nahe der Trommel angebrachter Draht, der unter hohe Spannung gesetzt wird) oder mittels Ladungswalzen. Letzteres hat gegenüber der Ladekorona den Vorteil, dass kaum noch Ozon produziert wird, weil keine hochspannungsführenden Teile in Kontakt mit der Umgebungsluft stehen.
Die Ladung auf dem Photoleiter wird nun an den Stellen gelöscht, an denen später kein Toner auf die Trommel aufgetragen werden soll: an den belichteten Stellen wird er leitend und verliert dadurch seine Ladung. Zur Belichtung wird ein Laserstrahl über einen rotierenden Spiegel (Laserscanner) zeilenweise auf die Trommel gelenkt und dabei rasterartig an- bzw. ausgeschaltet.
Grauabstufungen werden bei einfachen Laserdruckern durch Halbtonrasterung erreicht. Entsprechend wird mit weiteren Farben bei einfachen Farblaserdruckern verfahren. Höherwertige Laserdrucker realisieren im Vollfarbsystem höhere Auflösungen. Bei ihnen wird die Ladung auf der Trommel nicht in einem Schritt auf Null reduziert, sondern kann in Stufen (bis zu 256) abgeschwächt werden. Erreicht wird die Abschwächung entweder durch unterschiedliche Verweildauer des Lasers an einer Stelle oder durch Mehrfachüberstreichen der entsprechenden Stelle.
Der Photoleiter dreht sich weiter und wird in der Entwicklereinheit in unmittelbare Nähe des elektrostatisch gegensätzlich zur Photoleiter negativ aufgeladenen Toners gebracht. Aufgrund der gegensätzlichen Ladung springt der Toner auf die Trommel über und haftet dort an.
Der Photoleiter bewegt sich weiter und bringt den Toner in Kontakt entweder direkt mit dem zu bedruckenden Medium (Papier) oder zunächst mit einer Transferwalze oder einem Transferband.
Beim Mehrfarbdruck werden bei älteren Laserdruckern nacheinander alle Tonerfarben auf das Transfermedium aufgebracht. Um registerhaltig zu bleiben, also die einzelnen Farbauszüge nicht gegeneinander zu versetzen, muss hier besonders präzise positioniert werden. Die Übertragung auf das Papier erfolgt anschließend in einem Schritt für alle vier Farben. Alternativ zum Transfermedium werden auch elektrostatisch vorgeladene Papiertransportbänder (Electrostatic Transport Belt) verwendet, auf denen das Papier wie festgeklebt positioniert werden kann. Bei neueren Geräten besteht der Farb-Laserdrucker aus vier einzelnen Druckwerken (für jede Farbe ein Werk), und das Papier durchläuft alle vier Druckwerke nacheinander. Hier ist eine noch genauere Positionierung des Papiers notwendig. Dieses Druckverfahren bietet aber den Vorteil, dass kontinuierlich gearbeitet werden kann. Während bei alten Geräten mit Transfer-Band das Band immer nur mit einer Farbe beschickt werden konnte (die vier Tonerkartuschen befinden sich in einer Revolver-Trommel und werden nacheinander zum Einsatz gebracht, so dass das Transfer-Band vier Umläufe benötigt, um eine Seite zu vervollständigen), können neuere Geräte mit vier getrennten Druckwerken bereits im ersten Druckwerk die Folgeseite drucken, während das letzte Druckwerk noch damit beschäftigt ist, die vorhergehende Seite zu drucken. Dadurch erreichen sie im Farbdruck die gleiche Seitenleistung (Druckseiten / Minute), wie im Monochrom-Druck. Bei den alten Geräten mit Transfer-Band verringert sich beim Farbdruck die Seitenleistung auf 25 % im Vergleich zum Monochrom-Druck.
Der Toner wird dazu gebracht, auf das Papier überzuspringen, indem auf der Rückseite des Papiers mittels einer Transferrolle eine starke elektrische Ladung angelegt wird, die der Ladung des Toners entgegengesetzt ist.
Das Papier bewegt sich weiter zur Fixiereinheit; diese besteht im wesentlichen aus zwei Hohlwalzen, die eine besondere Beschichtung tragen (z. B. Teflon oder Silikongummi). Im Inneren von mindestens einer der zwei Walzen befindet sich ein Heizstab, der die Walze auf rund 180 °C (± 10 °C, je nach verwendetem Medium) aufheizt. Beim Durchlaufen des Blattes schmilzt der Toner und verklebt mit dem Papier. Dafür, dass möglichst wenig Toner an den Heizwalzen haften bleibt, sorgt einerseits die Beschichtung, andererseits wiederum eine entsprechende, leichte elektrostatische Aufladung der Walzen, die den Toner abstoßen (obere Walze) bzw. anziehen (untere Walze, jenseits des Papiers). Der dennoch auf den Heizwalzen verbleibende Toner wird bei höherwertigen Geräten durch Reinigungswalzen oder ein Reinigungsvlies entfernt. Teilweise kommt eine Nassfixierung zum Einsatz, bei der die Heizung über austauschbare Kartuschen mit Silikonöl versorgt wird, welches die ebenfalls vom Benutzer zu tauschenden Reinigungswalzen benetzt. Je nach konstruktivem Aufwand der Fixiereinheiten liegen die Standzeiten im Bereich zwischen 40.000 und 400.000 Druckseiten.
Als einziger Hersteller arbeitet die Firma Océ mit einem Fixierverfahren bei dem eine wesentlich niedrigere Fixiertemperatur (nur rund 70 °C) verwendet wird, dafür aber ein wesentlich höherer Druck. Das Verfahren ist konstruktiv wesentlich aufwendiger und daher so teuer, dass es für Heimanwender-Drucker nicht geeignet ist. Es hat aber den Vorteil, dass auch wärmeempfindlichere Medien bedruckt werden können. Ferner ist bei niedrigeren Temperaturen die Gefahr wesentlich geringer, dass aus den Kunststoffharzen des Toners oder dem Papier selbst schädliche Emissionen austreten.
Bei der weiteren Drehung der Trommel wird der verbleibende Resttoner von der Trommel abgestreift. Bei aufwändigeren Konstruktionen wird dieser in einem Resttonerbehälter gesammelt. Dazu wird die Trommel zuerst durch Vollbelichtung entladen. Bei kleineren Geräten mit integrierten Toner-Trommel-Kartuschen wird seit den 1990ern der Resttoner zurück in die Developerstation gestreift. Die Grenze zwischen Kleingeräten ohne Resttonerauffangbehälter und Hochvolumendrucker mit Resttonerentsorgung wird sowohl durch die allgemein steigenden Druckleistungen als auch durch die technische Entwicklung hinausgeschoben.
Das Druckwerk eines Laserdruckers benötigt spezielle Rasterdaten. Diese werden durch den Raster Image Processor (RIP) erzeugt. Hierzu gibt es drei Ansätze:
Die Leistungsbandbreite bei Laserdruckern reicht bei geschnittenem Papier von 4 bis zu etwa 200 Seiten pro Minute und bei Endlospapier bis etwa 1000 Seiten pro Minute.
Laserdrucker sind in der Qualität bei reinem Textausdruck (bei Farblaserdruckern auch farbigem Text) sowie bei Geschäftsgrafiken unerreicht. Lediglich einige Tintenstrahldrucker erreichen eine ähnliche Kantenschärfe und auf Spezialpapier eine vergleichbare Schwärzentiefe. Die wesentlichen Vorteile sind die Unempfindlichkeit gegenüber verschiedenen Papiersorten, und es gibt prinzipbedingt ein geringeres Ausbluten feiner Konturen, wie dies bei Tintenstrahldruckern oftmals zu beobachten ist. Auch sind die Ausdrucke beständiger gegen Sonneneinstrahlung, was mit Tintenstrahldruckern nur bei Verwendung von Spezialtinte erreicht werden kann. Die Laser-Druckkosten sind erheblich niedriger, und die Lebenserwartung der Geräte ist höher als bei Tintenstrahldruckern. Einige Laserdrucker sind in der Lage, die Rasterauflösung zu verändern (z. B. von 300 dpi zu 400 dpi) und sind damit in der Lage, Druckdatenströme, die für unterschiedliche Druckauflösungen optimiert wurden, ohne Qualitätseinbußen zu drucken.
Weitere Vorteile des Laserdruckers sind:
Wegen der hohen Qualität des Druckergebnisses von Farblaserdruckern wurde schon früh an Maßnahmen zur Vermeidung und Verfolgung von Dokumentenfälschungen gedacht. So bringen viele aktuelle Geräte ein unsichtbares Wasserzeichen, den Machine Identification Code, auf jedem Ausdruck an, um eine Rückverfolgung von Ausdrucken auf einen bestimmten Laserdrucker zu ermöglichen.
Nachteile sind bei der Druckqualität in Bezug auf Fotos zu beobachten. Handelsübliche Laserdrucker sind in den Bereichen Farbraum und Kontrastabstufungen einem guten Tintenstrahldrucker auf Spezialpapier unterlegen. Meistens fehlt den Bildern die Tiefenwirkung und die Farbechtheit, des Weiteren ist bei günstigen Geräten eventuell eine leichte Rasterung sichtbar. Zwar sind die Ergebnisse eines Laserdruckers wischfest, jedoch nicht unbedingt gegen Abblättern (z. B. an Knickstellen) resistent. Das gilt insbesondere für Vollfarbsysteme, bei denen der oftmals plastische Farbauftrag ebenfalls als Nachteil gewertet werden kann. Prinzipiell sind heutige Drucker noch nicht die erste Wahl für das Ausdrucken von Fotos.
Die thermische Belastung der Druckmedien in der Fixierung erfordert bei Sonderdruckmedien (z. B. Folien, Selbstklebe-Etiketten, Sichtfenster-Briefumschläge) Hitzefestigkeit bis 200 °C.
Der prinzipbedingt nicht völlig geradlinige Papierweg und der Tonertransfer durch elektrostatische Umladung erschwert die Verarbeitung von hohen Papierstärken, weshalb mindestens die Verarbeitungsgeschwindigkeit stark reduziert werden muss. Eine Verarbeitung von elektrisch (teilweise) leitfähigen Medien (z. B. ESD-Karton) oder völlig starren Vorlagen (z. B. CD-Rohlinge) ist daher nicht möglich.
Neben dem Fotoausdruck sind Laserdrucker ebenfalls ungeeignet für Proofdrucke, da die Farbqualität aufgrund von Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen nicht konstant bleibt. Außerdem arbeiten Laserdrucker oft mit nichtlinearen Intensitätskurven, so dass dunkle Farbtöne zulaufen und Helle überstrahlt werden.
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Dieser Abschnitt ist ja wohl ein Witz. Über die Geschichte der Schwarz-Weiß-Laserdrucker, bis hin zum Masseneinsatz, den erstmaligen Einsatz von Falblaserdruckern, und auch hier bis hin zur Massentauglichkeit und dem Quasi-Ersatz von SW-Laserdruckern kann man ja wohl etwas mehr schreiben. Überhaupt liest sich der ganze Artikel so, als wären Laserdrucker schon immer bunt gewesen....
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Laserdrucker wurden erstmals 1969 von Gary Starkweather bei Xerox PARC konstruiert[1]. Den Grundstein für die Entwicklung des Laserdruckers legte Chester Carlson mit der Erfindung des elektrofotografischen Prozesses 1938.
Das Hauptproblem bei der Entwicklung von Laserdruckern war es, den Laserstrahl zu modulieren. Zur Zeit der ersten Laserdrucker gab es nur Gaslaser, die nicht in der benötigten Geschwindigkeit ein- und ausgeschaltet werden konnten. Spezielle Optiken, die mechanisch verschoben wurden, oder Piezo-Kristalle, die mittels angelegter Spannung das Licht abgelenkt haben, waren die einzige Möglichkeit, diese Aufgabe zu erfüllen.
Bei später üblichen Diodenlasern konnte dagegen der Lichtstrom sehr schnell moduliert werden.
Schon seit langem stehen Laserdrucker (ebenso wie Kopierer) im Verdacht, die Gesundheit zu gefährden. Verschiedene Studien konnten das jedoch bisher nicht konkret klären. Das Bundesinstitut für Risikobewertung betreibt derzeit eine Pilotstudie dazu, von der erste Ergebnisse vorliegen und empfiehlt Geräte zu verwenden, die den Standard des Umweltzeichens Blauer Engel einhalten.
Laserdrucker arbeiten wie Kopierer mit sogenannten Trockentonern, die als schwarzes Farbpigment Ruß und bei nicht RoHS-konformen Sorten auch Schwermetalle wie Blei und Cadmium enthalten, mitunter also gesundheitsschädlich sein können. Tritt Toner aus, etwa bei unsachgemäßer Handhabung oder Schäden am Gerät, so können die enthaltenen Stoffe auf die Schleimhäute, insbesondere die der Atemwege, oder auf die Haut wirken. Laserdrucker sind prinzipiell nie ganz „sauber“: Ein Teil des Toners wird durch das Ventilationssystem, das zur Kühlung der internen Komponenten unerlässlich ist, aus dem Drucker geschleudert. Es handelt sich um mikroskopische Teilchen. In normalen Dosen ist dies für den Menschen nach aktuellem Wissensstand unbedenklich. Servicetechniker und Beschäftigte im Bereich Refill und Recycling sind den Schadstoffen naturgemäß in erhöhtem Maße ausgesetzt. Es wird empfohlen, Schutzvorrichtungen in Form von Einweghandschuhen und Atemschutz einzusetzen.
Die Ultrafeinstäube aus Laserdruckern und Fotokopierern werden meist zu Beginn des Druckbetriebs als sogenannter Initial Burst registriert und stammen offenbar nicht vom Toner. Die genaue Zusammensetzung der Partikel ist noch nicht abschließend geklärt.
Weiterhin wird bei Laserdruckern technisch bedingt Ozon freigesetzt. Das Aufbringen elektrischer Ladungen auf die Bildtrommel erfolgt mit hohen bis sehr hohen elektrischen Feldstärken durch auf Hochspannung gelegte feine Platindrähte, die sogenannten Koronadrähte, oder spitz zulaufende Metallkämme. Im Bereich hoher Feldstärken wird die Umgebungsluft ionisiert, wobei dann der Luftsauerstoff O2 aufgespalten und Ozon (O3) freigesetzt wird. Geräte mit hohem Ozonausstoß sollten daher in gut belüfteten Räumen stehen. Auswechselbare Ozonfilter verfügen bei sinnvoll praktizierbaren Wechselintervallen von mehreren Monaten über keinen nennenswerten Luftreinigungseffekt.
Bei Geräten mit niedrigen Druckgeschwindigkeiten werden seit Mitte der 1990er die Ladungen anstatt mit Koronadrähten mit Hilfe von gezackten Metallstreifen oder Kontaktrollern übertragen. Die benötigten Spannungen können soweit gesenkt werden, dass keine nennenswerte Luftionisation und damit auch keine deklarierungspflichtigen Ozonemissionen auftreten. Diese Geräte werden von den Herstellern als „ozonfrei“ angepriesen.