Nintendo Entertainment System | |
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Hersteller | Nintendo |
Typ | Stationäre Spielkonsole |
Generation | 3. Konsolen-Generation (8-Bit) |
Veröffentlichung | 15. Juli 1983 |
Veröffentlichung | 18. Oktober 1985 |
Veröffentlichung | 1986 |
Hauptprozessor | 2A03 |
Grafikprozessor | PPU Ricoh Chip |
Speichermedien | Module |
Controller | 2 Ports |
Online-Dienst | Nur in Japan |
Verkaufte Einheiten | ca. 61,79 Millionen [1] |
Erfolgreichstes Spiel |
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Nachfolger |
Das Nintendo Entertainment System, oder kurz NES, ist eine 8-Bit-Videospielkonsole von Nintendo. Erschienen ist sie in Nordamerika, Brasilien, Europa, Asien und Australien. Die japanische Version ist bekannt als Famicom (Nintendo Family Computer). Das NES war lange Zeit die meistverkaufte Konsole überhaupt mit mehr als 60 Millionen verkaufter Geräte weltweit. Nach dem Zusammenbruch der Videospielebranche 1983 hauchte Nintendo mit dem NES dem totgeglaubten Markt wieder Leben ein. Bekannte Spiele wie Super Mario Bros., The Legend of Zelda, Metroid, Metal Gear oder Castlevania gaben auf dem NES ihr Heimkonsolen-Debüt.
Inhaltsverzeichnis |
Nach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den frühen 1980er Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole für den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schließlich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 veröffentlicht wurde und zum Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit beschäftige sich Nintendo bereits mit einem Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zunächst gab es die Überlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu veröffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Computermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand.
Erstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubehör wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen BASIC Programming Language-Modul. Das kompliziert und überladen wirkende AVS wurde nochmals überarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronic Show) im Juni 1985 als Nintendo Entertainment System vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit 50.000 verkauften Einheiten veröffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schließlich landesweit; zunächst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, später gab es die Konsole überall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (s.u.), einen Zapper (s.u.), zwei Controller und die Spiele Duck Hunt und Gyromite und war für 249 USD zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super Mario Bros./Duck Hunt-Multimodul gab es für 199 USD. Für den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr. 1 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen.
In Europa und Australien – den Regionen mit PAL-Fernsehnorm – wurden die Märkte aufgesplittet in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war für den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Großbritannien, Australien und Italien zuständig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengräber in Deutschland, welche schon die Game & Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Eröffnung von Nintendo of Europe übernahm Nintendo selbst den Vertrieb.
Als in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das Sega Mega Drive) Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo veröffentlichte zu Beginn der neunziger Jahre die Nachfolgekonsole Super Nintendo Entertainment System, kurz SNES. Nintendo unterstützte das NES aber weiterhin und veröffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schließlich offiziell aus dem Programm, in Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt.
Nach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Gerät. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den späten Neunzigern sozusagen ihren zweiten Frühling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern großer Beliebtheit. Nicht selten wird für begehrte Module und Zubehör weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.
Das erfolgreichste Spiel auf dem NES ist Super Mario Bros., welches im Westen zusammen mit der Konsole verkauft wurde. Mit über 40 Millionen verkaufter Einheiten ist es bis heute das mit Abstand meistverkaufte Videospiel überhaupt.
Einige weitere Spielehighlights auf dem NES:
In Japan erschien für das Famicom ein Diskettenlaufwerk, das über den Modulschacht an die Konsole angeschlossen wurde. Zahlreiche bekannte Spiele wurden auf Diskette umgesetzt oder lieferten dort gar ihr Debüt ab. (Ausführlichere Informationen: Famicom Disk System)
Die Fitnessmatte, oder auch als Power Pad bekannt, unterstützt vor allem Sportspiele. Die verschiedenen, auf der Matte befindlichen Knöpfe werden mit den Füßen betätigt, wodurch die Spielfigur am TV beispielsweise zu rennen beginnt oder zum Sprung ansetzt. In Europa erschienen mit Athletic World und Stadium Events lediglich zwei Spiele, welche von der Fitnessmatte Gebrauch machten, in den USA war die Auswahl hingegen etwas größer.
Der NES Advantage ist ein einem Spielhallenautomaten nachempfundenes Joyboard inklusive Knöpfen und Joystick. Vor allem für klassische Arcade-Spiele wie beispielsweise Shoot 'em ups soll sich das Eingabegerät bestens eignen. Neben dem Joystick bietet das Gerät auch regulierbare Autofeuer-Knöpfe und eine Zeitlupenfunktion, die allerdings nur einen wiederholten Aufruf der Pause-Funktion darstellt, so als würde immer wieder der Start-Knopf gedrückt.
Der NES Four Score ist ein Mehrspieleradapter und lässt bis zu vier Spieler gleichzeitig mit- oder gegeneinander spielen. Spiele, welche den Four Score unterstützen sind zum Beispiel Nintendo World Cup, Gauntlet 2 oder auch Super Spike's V'Ball. Neben den vier Controlleranschlüssen gibt es auch eine manuelle Autofeuerfunktion für den A- und B-Knopf.
Der offizielle NES Max-Controller bot, wie viele spätere Controller, links und rechts einen Griff, um das Halten des Steuerelements komfortabler zu gestalten. Das auffälligste Merkmal des Eingabegerätes ist jedoch der sogenannte Cycloid, eine Scheibe, welche das Standard-Steuerkreuz ersetzte und sich umherschieben ließ und auf Druck die Richtung angab. Zusätzlich wurden noch Autofeuer-Knöpfe von A und B angebracht.
Der Power Glove ist ein Datenhandschuh für den rechten Arm. Mittels am TV anzubringender Sensoren konnte man durch Bewegungen des Armes das Spiel steuern. Für zahlreiche Titel war bereits eine Steuerung programmiert, für viele musste man diese jedoch noch selber kalibrieren. Das Spiel Super Gloveball war speziell auf den Power Glove ausgerichtet, ansonsten hielt sich der praktische Nutzen in Grenzen.
Der Robot Operation Buddy, oder eben kurz R.O.B, gehörte in den USA beim Deluxe Set zur Grundausstattung. Mittels Sensoren in den Augen konnte der kleine Roboter Informationen und Befehle vom TV-Bildschirm empfangen, welche via Tastendruck ausgelöst wurden. So hob der R.O.B. beispielsweise Klötzchen hoch und öffnete im Spiel damit gleichzeitig eine versperrte Tür. Insgesamt machten lediglich zwei Spiele von dem skurrilen Zubehör Gebrauch: Gyromite und Stack Up. Dennoch hat er mittlerweile einen gewissen Kultstatus erlangt. R.O.B ist jetzt auch in Super Smash Bros. Brawl und Mario Kart DS als Charakter spielbar.
Der Zapper ist eine Lightgun für das NES, welche bereits beim Start mitausgeliefert wurde. (je nach Set) Mit der in grau oder orange erhältlichen Lichtpistole wurde auf den TV-Bildschirm gezielt und beispielsweise auf Tontauben geschossen. Die bekanntesten Spiele für dieses Eingabegerät sind Duck Hunt, Gumshoe und Wild Gunman, weitere Titel sind beispielsweise Barker Bill's Trick Shooting, Shooting Range oder Operation Wolf. (Für Nintendos neue Heimkonsole Wii gibt es eine neuere Version des Zappers.)
Vor allem in Japan gab es noch etliche weitere, teils skurrile Hardware-Zubehör. Dazu zählten ein Mikrofon für Karaoke-Spiele, ein Modem plus zugehöriger Tastatur, Plattenspieler, Kassettenlaufwerk und sogar eine Strickmaschine. Zudem erschienen in der ganzen Welt verschiedenste Controller-Varianten und Import-Adapter, die das Abspielen von Spielen anderer Regionen auf der eigenen Konsole ermöglichten. Ferner gab es Cheating-Module wie Action Replay oder Game Genie, welche durch Eingabe von Codes beispielsweise unbegrenzte Leben im Spiel verschafften kann.
In Nordamerika und Australien erschien gegen Ende der 8-Bit-Ära eine kompaktere neuere Version des NES. In Nordamerika wurde die Konsole 1993 zu einem Preis von 49,99 USD veröffentlicht. Von Nintendo selber wurde das Gerät nach wie vor als Nintendo Entertainment System verkauft, unter den Käufern etablierten sich Top Loading NES und NES 2 als gängige Bezeichnungen.
Heimkonsolen: Nintendo Entertainment System (1985) | Super Nintendo Entertainment System (1991) | Virtual Boy (1995) | Nintendo 64 (1996) | Nintendo GameCube (2002) | Nintendo iQue (2004) | Wii (2006)
Handhelds: Nintendo Game & Watch (1980) | Game Boy (1989) | Game Boy Pocket (1996) | Game Boy Color (1998) | Pokémon Mini (2001) | Game Boy Advance (2001) | Game Boy Advance SP (2003) | Nintendo DS (2004) | Game Boy Micro (2005) | Nintendo DS lite (2006)