Die PDP-11 war ein weit verbreiteter 16-Bit-Computer, der von DEC in den 1970er und 1980er Jahren angeboten wurde. Er ist der Nachfolger des 12-Bit-Computers PDP-8 in der Programmed-Data-Processor-Reihe. Eingeführt wurde die PDP-11-Baureihe im Jahr 1970.
Das technische Konzept der PDP-11-Serie war einfach gehalten, ein standardisiertes „Universelles Bus-System“ (Unibus) ermöglichte die Auf- und Umrüstung für eine Vielzahl von Prozessanwendungen. Deswegen wurde die PDP-11 häufig im experimentellen Wissenschafts- und Forschungsbereich eingesetzt.
Auch bei der Steuerung von Kraftwerken, Verkehrswegen und Telefonnetzen wurde die PDP-11 verwendet. Das offene Bus-System ermöglichte es auch Fremdanbietern, kostengünstige und leistungsstarke Peripheriegeräte zum Anschluss an die PDP-11 auf den Markt zu bringen.
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Die PDP-11 Rechner können nach dem verwendeten Peripheriebus eingeteilt werden.
Die folgenden Modelle nutzten den ursprünglichen 18-bit breiten Unibus:
Die folgenden Modelle nutzten den moderneren mit 32 Bit Breite gemultiplexten Q-Bus:
Diese Modelle hatten nur den 16-Bit breiten Prozessorbus und dienten als intelligente Terminals. Die Serien PDT-11/110 und PDT-11/130 nutzten ein VT100-Terminal-Gehäuse.
Die PDP-11 wurde wegen ihrer technischen Bedeutung auch hinter dem Eisernen Vorhang ohne Lizenz nachgebaut. Beispiele hierfür sind:
Verschiedenste Betriebssysteme waren für die PDP-11 verfügbar:
Von DEC:
Von Drittanbietern:
Die PDP-11 hat eine Wortbreite von 16 Bit. Es werden 1-Adressbefehle, 2-Adressbefehle und Sprünge unterschieden. Die Adressierung erfolgt jeweils über sechs Bit, wobei die ersten drei Bit für die acht Adressierungsmodi verwendet werden und die letzten drei für die Auswahl eines der acht Register (R0 bis R7).
0 | 9 | 10 | 12 | 13 | 15 | ||||||||||
OP-Code | Mode | Register |
Die wichtigsten 1-Adressbefehle sind:
2-Adressbefehle folgen immer dem Muster „Befehl Quelle Ziel“. Beim Befehl ADD R1, R2 wird also gerechnet R2 = R1 + R2.
0 | 3 | 4 | 6 | 7 | 9 | 10 | 12 | 13 | 15 | ||||||
OP-Code | Mode | Register | Mode | Register |
Die wichtigsten 2-Adressbefehle sind:
Bei Sprüngen wird immer ein 8-Bit-Offset angegeben. Dies gibt die Anzahl der Worte an, um die gesprungen wird.
0 | 7 | 8 | 15 | ||||||||||||
OP-Code | Offset |
Die PDP-11 bringt sehr viele Sprungbefehle mit, insgesamt 18 verschiedene.
Die Adressierungsmodi unterscheiden sich bei der PDP-11 abhängig davon, ob ein Allzweckregister (R0 bis R6) verwendet wird, oder der Programmzähler (R7).
Bitfolge | Kurzform | Name/Beschreibung |
---|---|---|
000 | Rn | Register direkt: Der Wert, der im Register Rn steht, wird verwendet |
001 | @Rn | Register indirekt: Der Wert, der an der Speicherstelle steht, die im Register Rn steht |
010 | (Rn)+ | Autoinkrement: Der Wert, der an der Speicherstelle steht, die im Register Rn steht; Rn wird um ein Wort erhöht |
011 | @(Rn)+ | Autoinkrement indirekt: Der Wert, der an der Speicherstelle steht, die an der Speicherstelle steht, die im Register Rn steht; Rn wird um ein Wort erhöht |
100 | -(Rn) | Autodekrement: Rn wird um ein Wort verringert; Der Wert, der an der Speicherstelle steht, die dann im Register Rn steht |
101 | @-(Rn) | Autodekrement: Rn wird um ein Wort verringert; Der Wert, der an der Speicherstelle steht, die an der Speicherstelle steht, die dann im Register Rn steht |
110 | X(Rn) | Index: Der Wert in Rn wird mit X addiert und der Wert verwendet, der an der Speicherstelle steht, die durch die Summe gegeben ist |
111 | @X(Rn) | Index: Der Wert in Rn wird mit X addiert und der Wert verwendet, der an der Speicherstelle steht, auf die die Speicherstelle zeigt, die durch die Summe gegeben ist |
Bitfolge | Kurzform | Name/Beschreibung |
---|---|---|
010 | #N | Immediate: Der Wert folgt dem Befehl im Programmspeicher |
011 | @#A | Absolute: Die Speicheradresse des Wertes folgt dem Befehl im Programmspeicher |
110 | A | Relative: Die Speicheradresse des Wertes ist die Summe aus dem aktuellen Programmzähler und dem Offset, das dem Befehl im Programmspeicher folgt |
111 | @A | Relative Indirekt: An der Speicheradresse, die die Summe des aktuellen Programmzählers und dem, dem Befehl folgenden Offset ist, steht die Adresse, an der der Wert zu finden ist |
In der Einrichtung HASYLAB am DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg dient eine PDP-11/23 seit 1981 an der Beamline E1 zur Steuerung von FLIPPER II, einer Anlage zur Messung von Photoelektronenspektroskopie mit Synchrotronstrahlung.
Im Film 23 – Nichts ist so wie es scheint wird die PDP-11 mehrmals erwähnt. Das Gerät, das dort als PDP-11 angeliefert wird, ist keine PDP-11, jedenfalls nicht als solche erkennbar. Weiterhin wird im Film fälschlicherweise behauptet, eine PDP-11 benötige zwangsläufig "Starkstrom" (380 V Drehstrom). Obwohl es einige „große“ PDP-11-Modelle gibt, die tatsächlich "Starkstrom" benötigen, kommt doch die überwiegende Mehrheit der PDP-11-Rechner mit der normalen Stromversorgung (110 V bzw. 220 V) aus.