Sinclair Research Ltd. ist der Name einer von Sir Clive Sinclair gegründeten britischen Firma. Sinclair Research Ltd. wurde 1962 als Sinclair Radionics gegründet, um Radios und Taschenrechner zu verkaufen.
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Die ersten Jahre waren durch die Entwicklung und Verkauf von miniaturisierten Radio- und Fernsehgeräten geprägt. Der erste Taschenfernseher "Sinclair Microvision" ging auf eine Entwicklung von Radionics zurück, wurde aber nie in Stückzahlen gefertigt.
Während den 70ern verlagerte Sinclair seine Fertigung und Entwicklung auf preisgünstige Taschenrechner. 1972 präsentierte Sinclair den ersten schlanken Taschenrechner der Welt, den Sinclair Executive.
Nach einigem Erfolg mit den Taschenrechnern sowie digitalen Armbanduhren und Kombinationen von beidem jeweils mit LED-Display nannte Sinclair seine Firma "Science of Cambridge Ltd", um im Juni 1978 seinen ersten echten Computer, den MK14 herauszubringen.
Der Erfolg der Firma Sinclair auf dem Gebiet der Heimcomputer begann 1979 mit der Entwicklung des Sinclair Sinclair ZX80 und mit dem ein Jahr später präsentierten Sinclair ZX81.
Die Rechner bestanden z. T. nur aus nur vier integrierten Bausteinen. Bastler konnten sich die ersten Rechner aus Teilesätzen sogar selbst zusammensetzen. Der einfache Aufbau bedingte eine kostengünstige Produktion und damit auch einen guten Ladenpreis, Sinclair erreichte am zunächst leeren Markt eine gute Verbreitung. Qualitätsprobleme und technische Mängel gehörten zu den Schattenseiten der Firma, hinzu kamen weitere technische Eigenheiten wie etwa eine mehrfach belegte Folien- oder Gummitastatur und die bekannten, berühmt-berüchtigten ZX Microdrives.
Die Spectrum-Modelle wurde weltweit in verschiedenen mehr oder minder kompatiblen Formen nachproduziert. Bekannt sind vor allem die Timex-Modelle aus den Vereinigten Staaten sowie die inoffiziellen Clone aus der UdSSR, der DDR und Südamerika. Kleinere Produktionen fanden sich in Asien und Portugal.
Aus einem zukünftigem Rechner mit dem Projektnamen LOKI wurde nichts. Das Projekt wurde gestoppt, nachdem die Rechnersparte 1986 von Sinclair an Amstrad verkauft worden war. LOKI sollte ein direkter Konkurrent zum Commodore Amiga werden. Das letzte wirklich neue Sinclair-Modell war der 1983 herausgebrachte QL, der schon mit der modernen Motorola 68008 CPU ausgestattet war.
Wie Sir Clive später bei einer Gelegenheit betonte, war der Erfolg der frühen Computer und die notwendige (wenn auch nicht erreichte) Kompatibilität ein wesentliches Hindernis bei der Weiterentwicklung.
Sinclair Research Ltd. existiert noch heute und entwickelt und vermarktet vor allem Fortbewegungsgeräte.
Auf der Basis der Technik des Sinclair QL wurde noch eine Art Telefon-Terminal für Büros entwickelt, produziert und in Großbritannien und Kanada als ICL One Per Desk bzw. BT Merlin Tonto vermarktet. Speziell als Terminal gedacht, mit eingebautem Hörer und spezieller Software, war das Gerät zu den früheren Sinclair-Computern wiederum inkompatibel. Auch hier waren wieder zwei Microdrives eingebaut worden.
Später gab es von der Firma Sinclair noch einen Versuch eines einfachen IBM-Kompatiblen. Der PC200 war ein kleiner Rechner im Tastaturgehäuse, äußerlich damit einem Atari-ST oder Amiga nicht unähnlich. Erweiterungskarten konnten nur bei offenem Gehäuse gesteckt und betrieben werden. Der Rechner wurde auch von Amstrad vermarktet, war aber nach einigen Quellen nicht sonderlich erfolgreich.
Sir Sinclair selbst produzierte unter dem Firmennamen "Cambridge Computers" später das frühe Notepad Z88, auf das die Amstrad-Modelle NC100 ff. und weitere "Kopien" anderer Hersteller folgten.
Freunde des Retrocomputing können Spiele und Programme für ZX81, ZX Spectrum und QL mit Emulatoren ausführen.
Die ZX Microdrives waren miniaturisierte Bandlaufwerke mit ca. 80-100 KB Fassungsvermögen. Sie stellten gegenüber den derzeit im Heimbereich noch üblichen "Datasetten" einen wesentlichen Vorsprung dar, weil sie viel schneller Daten übertrugen und vom Computer aus gesteuert wurden. Der Siegeszug der Diskettenlaufwerke verdrängte jedoch bald die Microdrives, die langsamer und mit weniger Kapazität ins Hintertreffen gerieten. Die Medien enthielten ein Endlosmagnetband, das auf einer einzigen Spule aufgewickelt war. Das Band wurde außen auf die Spule aufgewickelt und innen (im Zentrum nahe der Achse) aus der Wicklung herausgezogen, eine Art Endlosspiralsystem. Die Laufwerke hatten eine eingebaute Fehlerkorrektur, Bandfehler wurden markiert, die schadhaften Stellen nicht mehr benutzt. Technisch möglich, aber auch am Rande des praktisch brauchbaren. Der Einsatz der Microdrives blieb auf Sinclair und Sinclair-Kompatible beschränkt.
Hinzuzufügen ist, dass ähnlich aufgebaute Systeme, etwa das seltene 8-Spur-Audio-Kassette-System oder ein noch weniger bekannter Filmprojektor, ebenfalls erfolglos blieben.
Neben den Computern gab es für den Bastler Sinclair weitere interessante Projekte und (oft erfolglose) Produkte. Anbei eine kleine unvollständige Aufzählung: