Eingabegerät

Touchpad

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Thinkpad-Trackpoint (links oben, rot) und Touchpad
Thinkpad-Trackpoint (links oben, rot) und Touchpad
CHERRY-Tastatur G80-11900 mit Touchpad
CHERRY-Tastatur G80-11900 mit Touchpad

Der Begriff Touchpad [ˈtʌtʃˌpæd] bzw. Tastfeld bezeichnet eine berührungsempfindliche Fläche, die beispielsweise als Maus- und Tastenersatz in Notebooks meistens unterhalb der Tastatur angebracht sein kann.

Auch bei elektronischen Musikinstrumenten und Effektgeräten kommen Touchpads als Bedienelemente zum Einsatz. Neben der annähernd quadratischen Bauform zur Steuerung in 2 Dimensionen gibt es hier häufig auch eindimensional arbeitende Ribbon Controller, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren.

Es gibt unterschiedliche Funktionsweisen.

[Bearbeiten] Funktionsprinzip

Moderne Touchpads ermitteln anhand der elektrischen Kapazität die Position des Fingers auf der Oberfläche des Pads und bestimmen somit zum Beispiel den Ort des Cursors (Mauszeigers) auf dem Bildschirm (Desktop). Dies kann durch verschiedene Bauweisen geschehen. Üblicherweise besteht die Oberfläche aus einer Anordnung von vertikalen und horizontalen Elektroden, die ein Gitter bilden. Dieses Gitter ist mit einer isolierenden Schutzschicht überzogen, die dafür sorgt, dass man die Elektroden nicht berührt und der Finger gut über die Oberfläche gleitet. Unterhalb dieses Gitters befindet sich ein Schaltkreis, der ständig die Kapazität zwischen den Elektroden misst. Kommt man nun mit dem Finger, der ebenfalls eine Art Elektrode ist, in die Nähe dieser Anordnung, wird die Kapazität zwischen den Elektroden verändert. Dadurch können Position und Stärke des Drucks unabhängig ermittelt werden. Nach Auswertung wird die Position beispielsweise als Cursorposition an den Computer weitergeleitet. Dies erklärt auch, warum man auf den Mauszeiger nur mit dem Finger Einfluss nehmen kann, nicht jedoch mit dicken Handschuhen, Stiften oder Pflastern am Finger, und weshalb die Stärke des ausgeübten Druckes keinen Einfluss auf die Cursorbewegung hat. Auch kann ein Touchpad nicht mit dem Fingernagel bedient werden, es ist jedoch möglich, anstelle eines Fingers eine Batterie zu verwenden.

Beim Ziehen des Fingers über das Touchpad bewegt sich der Cursor auf dem Bildschirm. Die meisten Touchpad-Treiber werten ein leichtes Tippen des Fingers aus und simulieren dabei einen Klick. Einen Doppelklick erzeugt man konsequenterweise durch zweimaliges Tippen. Hält man nach dem zweiten Tippen den Finger auf dem Touchpad, so kann man Objekte (Symbole) markieren bzw. bewegen (ziehen).

Moderne Touchpad-Treiber unterstützen darüber hinaus auch die Multi-Finger-Erkennung zum Simulieren mit der mittleren (zwei Finger) bzw. rechten (drei Finger) Maustaste, sowie das Scrollen (ähnlich dem eines Mausrads) am Rand oder mit 2 Fingern (Apple). Dabei kann auch die Stärke des Drucks ausgewertet werden, um die Scroll-Geschwindigkeit zu beeinflussen. Es kann auch eine Ecke des Pads als zusätzliche Taste konfiguriert werden.

Des Weiteren gibt es Stiftpads (penpads), die zum Zeichnen und Malen sehr gut geeignet sind. Hierbei ist der Druck des Stiftes sehr wohl entscheidend, da damit über die Dicke des Striches entschieden wird. Interessant dabei ist, dass seltener die Pads das Druckgewicht messen als eher die Stifte selbst. Siehe hierzu Grafiktablett.

Siehe auch: Touchscreen, Unterschriftenpad

[Bearbeiten] Vorteile

Für den mobilen Einsatz benötigt man keine externe Maus, um mit einem Notebook, oder ähnlichem arbeiten zu können. Manche Nutzer empfinden es als Hauptvorteil, dass das Touchpad näher an der Tastatur ist, und man so für einen kurzen Mausklick beim Tippen nicht so weit greifen muss wie bei einer externen Maus.

Neben dem Trackpoint und dem integrierten Trackball ist das Touchpad das einzige Zeigegerät für Notebooks, mit welchem man ohne Unterlage mobil arbeiten kann. (Wenn z. B. das Notebook auf dem Schoß steht).

[Bearbeiten] Nachteile

Bei Touchpads ist oft keine dritte Taste zu finden. Diese ist bei einigen Anwendungen jedoch notwendig. Manchmal wird gleichzeitiges Drücken beider Tasten vom Treiber als Druck der mittleren Taste interpretiert. Abhilfe schafft eventuell ein Treiberupdate, was eine Erkennung des zweiten oder dritten Fingers mitbringt. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, eine externe Maus zu benutzen.

Es wird oft als störend empfunden, wenn sich das Touchpad unterhalb der Tastatur befindet – vor allem, wenn man gewöhnt ist, mit einer Hand zu tippen. Der Handballen erzeugt dann auf dem Touchpad völlig willkürliche Bewegungen und Klicks. Einige Hersteller positionieren das Touchpad daher in einer kleinen Mulde und genau in der Mitte der Tastatur (siehe Bild oben), so dass man es bei normalem zweihändigem Tippen nicht berührt. Verstärkt wird der Nachteil bei Modellen, die ein besonders großes oder schlecht positioniertes Touchpad aufweisen. Als Abhilfe kann man auch das Touchpad deaktivieren und stattdessen eine externe Maus an das Notebook anschließen. Bei vielen neueren Notebooks existiert eine vordefinierte Tastenkombination oder eine extra Taste, um das Touchpad einfach zu (de-)aktivieren. Auch gibt es mittlerweile Touchpadtreiber, die aufgrund des stark unterschiedlichen Verhaltens von Handballen und Finger fähig sind, diese voneinander zu unterscheiden und somit eine eventuell auf dem Touchpad abgelegte Hand zu ignorieren.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Schweiß bzw. Feuchtigkeit am Finger die Funktion des Touchpads beeinträchtigen, so dass sich beispielsweise bei hohen Temperaturen die Eingabe schwierig gestalten kann. Außerdem sind Touchpads für schnelle präzise Eingaben, wie sie zum Beispiel bei Spielen gebraucht werden, schlecht geeignet.

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