Untertakten (engl. Underclocking) meint das Modifizieren der Taktfrequenz eines Mikroprozessors so, dass er mit einer niedrigeren als vom Hersteller vorgesehenen Taktfrequenz läuft. Ein Mikroprozessor wird meist untertaktet, um die CPU-Verlustleistung, die Wärmeerzeugung oder den Stromverbrauch zu reduzieren. Meist geschieht dies auch, um die Systemstabilität in sehr warmen Computersystemen zu erhöhen oder mit einer sparsameren und somit meist auch leiseren Kühlung des Mikroprozessors auszukommen. In Extremfällen kann sogar vollständig auf aktive Kühlung verzichtet werden. Beim Untertakten ist jedoch gewöhnlich ein Verlust an Performance des Mikroprozessors hinzunehmen. Untertakten ist das Gegenstück zum deutlich häufiger durchgeführten Übertakten (engl. Overclocking). Zum Beispiel kann ein Pentium 4 Prozessor mit 2,4 GHz auf 1,8 GHz untertaktet werden und benötigt dann weniger aktive Kühlung.
Auf neueren Laptops (Baujahr > 2000) und ganz neuen Desktop-PC (Baujahr > 2005) findet meist je nach Auslastung ein automatisches Untertakten der CPU statt, um die Batterielaufzeit zu maximieren beziehungsweise den Stromverbrauch zu minimieren (siehe auch Cool’n’Quiet).
Neben der CPU kann auch der Grafikprozessor auf der Grafikkarte und der Speichertakt des RAM untertaktet werden.
Ebenso wie es Übertaktungswettbewerbe gibt, gibt es Untertaktungswettbewerbe mit dem Ziel, eine möglichst niedrige Taktfrequenz mit einem bestimmten Mikroprozessor zu erreichen.
Ein Computer mit untertakteter CPU, aber sehr viel RAM und einer schnellen Festplatte, kann mit der Performance eines Computers mit gleicher CPU oder sogar mit einem Computer mit übertakteter gleicher CPU, aber wenig RAM und alter Festplatte, in der Performance bei vielen Aufgaben mithalten.
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