Die Diskettenlaufwerke VC 1570 und VC 1571 sind 5¼-Zoll-Laufwerke für den Heimcomputer Commodore C128, die aber auch am C64 verwendet werden können. Intern arbeiten sie mit Commodore DOS Version 3.0 bzw. (im C128DCR) Version 3.1.
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Von der Gehäuseform her passt sich die 1571 dem Design des C128 an (sieht also aus wie eine größere 1541 II); die 1570 dagegen hat dasselbe beige Gehäuse wie die 1541C. Die Laufwerke laufen merklich leiser als ältere Modelle und produzieren auch weniger Wärme, so dass -im Unterschied zu manchen 1541- trotz des integrierten Netzteils keine thermischen Probleme (Dejustage etc.) auftreten.
Die Laufwerke besitzen 2 Modi: 1541- (Emulations-) und 1571- bzw. 1570- (Nativ-)Modus. Standardmäßig ist beim Einschalten ersterer aktiv und die interne 6502-CPU mit 1 MHz getaktet, das Laufwerk schaltet in den nativen Modus mit 2-MHz-Takt, sobald ein C128 zugreift.
Am C128 implementiert die 157x eine wesentlich schnellere Datenübertragung zum Computer als die VC1541 (ca. 7× schneller), wozu eine bis dahin ungenutzte Leitung des seriellen Busses für Hardware-Handshaking verwendet wird (sog. Fast-Serial-Übertragung). Ein C64 kann für diese Datenübertragung nachträglich hardwareseitig aufgerüstet werden. Auch wird über diese Hardwarekonfiguration ein besonderer Übertragungsmodus ("Burst-Modus") ermöglicht, der bis zu 30x schneller als die Standardübertragung zwischen C64 und 1541 ist und auf Rechnerseite besondere Programmierung verlangt.
Am C64, VC20 u. ä., also im 1541-Modus, verhalten sich die Laufwerke wie eine 1541 (wobei durch entsprechende Programmierung auch hier auf die zweite Diskettenseite und MFM-Formate zugegriffen werden kann, aber nur mit 1541-Geschwindigkeit). Da im 1541-Modus fast dasselbe DOS wie bei der 1541 verwendet wird, funktioniert die Mehrzahl der C64-Schnelllader (u. a. der des Action Replay 6 und des Final Cartridge 3) auch mit der 157x, lediglich sehr hardware- oder timingspezifische Tricks scheitern.
Wie die VC1541 benutzt die VC157x normalerweise das GCR-Aufzeichnungsverfahren. Darüber hinaus verfügt sie über einen zusätzlichen Controller (WD 1770) für das MFM-Aufzeichnungsverfahren und kann daher auch die gewöhnlich in diesem Verfahren aufgezeichneten CP/M- und MS-DOS-Disketten lesen. Somit ist es möglich, Dateien von einem herkömmlichen PC zum C128 und umgekehrt zu kopieren (z. B. mit den Programmen "Big Blue Reader" und "Little Red Reader"). Allerdings ist dies nur für PC- und PC/XT-Disketten mit maximal 360 KB Kapazität möglich, die HD-Disketten des PC/AT und späterer Modelle mit 1,2 MB kann die VC157x nicht lesen.
Während die 1570 wie die 1541 nur einen Schreib-/Lesekopf besitzt und Disketten daher wie diese lediglich durch Umdrehen zweimal einseitig beschreiben kann, hat die 1571 zwei Köpfe, so dass Disketten zweiseitig verwendet werden können. Wegen der umgekehrten Drehrichtung auf der Diskettenrückseite sind die beiden Methoden "Umdrehen" und "zweiter Kopf" allerdings nicht kompatibel zueinander; auf der VC1541 erzeugte doppelseitige Wendedisketten müssen auch in der VC1571 gewendet werden.
Die mechanische Höchstkapazität liegt bei 400 KiB, wobei das native Commodore-Format die Diskette mit 340 KiB (2 x 35 Spuren, 1360 Blocks à 256 Bytes) formatiert. (Zum Vergleich: IBM DD 5,25"-Disk zuerst 320 KiB, ab MS DOS 2.0 360 KiB.)
Unter normalen Umständen nutzbar für Daten sind davon jeweils 254 Bytes von 1328 der Blocks = 337.312 Bytes pro Diskette oder knapp 330 Kbyte; der Rest wird für das Dateisystem gebraucht.
Außerdem kann das Format der VC1541 (35 Spuren, 683 Blocks = 170 KiB, davon normalerweise nutzbar knapp 165 KiB) gelesen, geschrieben und formatiert werden.
Die 157x gibt es als eigenständiges Laufwerk in der Farbe Beige (mit integriertem Netzteil), die 1571 auch verbaut im C128D und C128DCR.
Das Laufwerk im (Plastik-)C128D entspricht einer externen 1571 ohne Gehäuse; häufig wurde hier eine ältere Revision des DOS 3.0 verwendet, die nur bei frühen externen Modellen zum Einsatz kam und z. B. Probleme hat schreibgeschützte Programme zu laden und sehr lange zum Erkennen einer einseitigen Diskette braucht.
Hier wurde die Elektronik völlig neu designt und auf dem Motherboard integriert (genaugenommen hat der C128DCR also keine eingebaute 1571, sondern einen "Laufwerksteil auf 1571-Basis"). Auch wurde eine größere Revision des DOS vorgenommen (DOS 3.1), das oben genannte und weitere Probleme eliminiert, aber nicht nur eine beschränkte Abwärtskompatibilität zum DOS 3.0 aufweist sondern auch mehr Inkompatibilität zum DOS 2.6 der 1541, was zu verstärkten Problemen z. B. bei C64-Spielen mit Schnelllader oder Kopierschutz führt.
Bei der 1570 handelt es sich im Grunde um die Platine der 1571 mit der Mechanik und dem Gehäuse einer 1541C sowie einem auf den einfachen Magnetkopf angepassten DOS. Ansonsten verhält sich die 1570 wie eine 1571.
Commodore entwickelte die 1570 wohl nur deshalb, weil die 1571 wesentlich hinter dem Zeitplan lag und die Platinen und Gehäuse für die 1571 nicht endlos auf Lager produziert werden sollten; ferner war die 1541-Serie für den C128 nicht mehr zeitgemäß, da dieser als professioneller Rechner schon ab Verkaufsstart ein Laufwerk haben sollte, das schneller und (wichtig für CP/M) MFM-fähig war.
Zur CES 1985 wurde die 1572 vorgestellt, bei der es sich um eine Diskettenstation mit zwei 1571-Laufwerken handelte, die optisch an eine doppelt breite 1571 mit zwei Schächten und Knebeln erinnerte. Es ist fraglich, ob von diesem Laufwerk auch nur funktionsfähige Prototypen existieren.
Es gab Planungen, eine "1571 II" mit separatem Netzteil herauszubringen (ähnlich der 1541 II), die wohl auch mit dem leicht berichtigten, aber zum DOS 3.0 und den Versionen für die 1541-Serie weniger kompatiblen DOS 3.1 des C128DCR hätte arbeiten sollen. Wegen Commodores Fixierung auf die Amiga-Computer erschien dieses Laufwerk aber nicht mehr.
Für die 157x-Serie gibt es, wie für andere CBM-Laufwerke, neben anderen Third-Party-DOS-ROMs auch ein fehlerberichtiges JiffyDOS, wodurch u. a. o. g. Bugs beim C128D nicht mehr auftreten und die Kompatibilität des Drives im C128DCR erhöht wird.
PET/CBM: KIM-1 | PET 2001 | CBM 3000 | CBM 4000 | CBM 8000 | MMF 9000 CBM II: CBM 500∗ | CBM 600 | CBM 700 | CBM 900∗
Heimcomputer: VC 10 | VC 20 | C64 (SX, GS♦) | 264-Reihe (C16, C116, Plus/4) | C128 | C65∗
Amiga (Übersicht): 1000 | Sidecar | 500 | 2000 | CDTV♦ | 600 | 3000/T/UX | 1200 | 4000 | CD³²♦
IBM-kompatibel: PC-1 | PC-10 bis PC-60 | x86LT | A 1060
Peripherie: Laufwerke: Datasette | VC15xx (VC1540/41, VC1551, VC1570/71, VC1581) | SFD100x (SFD1001, SFD1002) | CBM 2020 bis 8250 | Amiga-Diskette | A570 | A3070
Drucker: MPS-Serie | MPS 801 | CBM-8000-Serie | VC1520
Sonstige Hardware: Zorro-Bus | RAM Expansion Unit | Commodore-Maus | Monochrom- und Farb-Monitore | Lautsprecher A10 | Mehrfachbenutzersysteme (MBS)
Historische Hardware: Schreib- und Tischrechenmaschinen | LED-Uhren | Konsole Commodore 2000k| Schachcomputer
Chips: MOS Technology | VIC | VIC II | TED | VDC | SID | PIA | VIA | TPI | CIA | ACIA | Agnus (Blitter, Copper) | Paula | EHB-Modus | HAM-Modus Chipsätze: OCS | ECS | AGA
Software: Commodore BASIC | Commodore Basic V2 | Kernal | CBM-ASCII (PETSCII) | GEOS | Commodore DOS | AmigaOS | Kickstart | Workbench | AmigaGuide | AMIX