Die VIA KT-Serie (VIA KTxxx(A)) von VIA Technologies ist eine Familie von Chipsätzen für PC-Hauptplatinen. Diese Chipsätze sind geeignet für Prozessoren von Advanced Micro Devices mit EV6-Busprotokoll.
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Ursprünglich sollte die KT-Serie den Namen KZ tragen, aber da sich dieses Kürzel als vorbelastet herausstellte, wurde die Bezeichnung KT gewählt. Die Umbenennung war kein allzu großes Problem, da die Bezeichnung KT/KZ auf dem Chip selbst nicht aufgebracht wurde. Bis zum KT333 wird der Chipsatzbezeichnung in Tradition der älteren VIA Apollo-Serie auch die Bezeichnung Apollo vorangestellt. Da diese Bezeichnung in der Öffentlichkeit aber unterging, hat VIA diese ab dem KT400 auch offiziell weggelassen. Der KX133 passt eigentlich nicht in das Bezeichnungsschema, allerdings ist er aufgrund seiner Ähnlichkeit zum KT133 nicht als eigenständiger Chipsatz oder gar Chipsatz-Familie zu sehen. Der Suffix A bei den Chipsätzen zeigt an, dass diese nur eine marginal überarbeitete Variante der ursprünglichen Version sind. Es wurden bei diesen Northbridges nur Kleinigkeiten verändert.
Um genau zu sein, ist KTxxx(A) nur die Marketingbezeichnung für die Northbridge des Chipsatzes. Da alle VIA Southbridges ab der VT8231 durch V-Link mit allen VIA Northbridges ab dem KT266 bzw. P4X266 kombiniert werden können, kann man nicht genau festlegen, welche Northbridge mit welcher Southbridge kombiniert ist. Wobei es natürlich aufgrund der zeitlichen Entwicklung und gewünschten Ausstattungsmerkmale seitens der Mainboard-Hersteller gewisse Präferenzen in den Kombinationen gibt:
Der KX133 ist der erste Chipsatz eines Drittherstellers für das das von AMD beim Athlon eingesetzte Busprotokoll EV6. Bis zum KX133 bot nur AMD mit dem AMD 750 (Irongate) einen passenden Chipsatz an. Dieser war allerdings auf PC-100 limitiert und der KX133 ermöglichte so zum ersten Mal PC-133 bei AMD-Prozessoren. Außerdem markierte er die beginnende Unterstützung von AMD durch Dritthersteller bei deren Bemühungen um die Etablierung einer zweiten Plattform neben Intel.
Der KT133 ist der Nachfolger des KX133 und ist der erste Chipsatz für AMDs Sockel A. Der Chip unterstützt wie der KX133 PC-133 Speicher und ist diesem insgesamt sehr ähnlich. Allerdings erforderte eine Änderung in den Spezifikationen des Busprotokolls für die Sockel A Prozessoren eine Änderung am Chipsatz. Streng genommen ist der KT133 also nur eine neue Revision des KX133.
Der KT133A erweitert den KT133 dann um die Unterstützung eines FSBs von 133 MHz. Ansonsten sind beide Chips identisch.
Beide Chipsätze unterstützen maximal 256 MBit große Speicherchips.
Der KT266 ist der erste Chipsatz neben dem AMD 760, der Unterstützung für DDR-SDRAM der Typen PC-1600/DDR-200 und PC-2100/DDR-266 besitzt. Außerdem debütiert bei dieser Northbridge erstmals die neue Verbindungsart zur Southbridge, genannt V-Link, die eine wesentlich höhere Datenübertragungsrate ermöglicht und den PCI-Bus von der chipsatzinternen Kommunikation befreit.
Allerdings zeigte der KT266 große Schwächen bei der Speichergeschwindigkeit, so dass der KT266A als überarbeitete Version nötig wurde und nun die Erwartungen in den Chipsatz erfüllt werden konnten.
Mit Einführung der neuen AMD Athlon XP Prozessoren mit einem FSB von 166 MHz wurde auch ein neuer Chipsatz nötig, der diese Geschwindigkeit offiziell unterstützt. Dieser KT333 unterstützt außerdem PC-2700/DDR-333 als Speicher. Der originale KT333 in den Revisionen CD und CE war der letzte Chipsatz von VIA für Sockel A mit der Unterstützung für AGP 1x/2x Grafikkarten. Der KT333 in der Revision CF war ein umgelabelter KT400 (aber ohne AGP 8x-Fähigkeit) und konnte bei Benutzung von AGP 1x/2x-Karten zerstört werden.
Der KT400 brachte entgegen den Erwartungen keine Erhöhung des FSB oder der Speicherschnittstelle, sondern war nur ein im Detail verbesserter KT333: AGP 8x und 8x V-Link wurden eingeführt. Eigentlich war für diesen Chipsatz die Unterstützung von PC-3200 geplant, aber aufgrund von unbekannten Fehlern (vermutlich Designfehler) klappte das nur bei einem FSB von 133 MHz (und dort auch nur sehr langsam).
Erst der KT400A brachte eine Erhöhung der Speichergeschwindigkeit auf PC-3200/DDR-400 als einzige Neuerung im Vergleich zum KT400.
Der KT600 brachte dann auch die bereits mit dem KT400 bzw. KT400A erwartete Erhöhung des FSB auf 200 MHz. Der direkte Konkurrent des KT600 war der nForce2 Ultra 400 von NVIDIA an den VIA massiv Marktanteile verlor, da er eine, wenn auch meistens nur marginal, höhere Geschwindigkeit bot.
Mit dem KT880 brachte VIA erstmals eine Northbridge mit Dual-Channel Speichercontroller auf den Markt. Ansonsten unterscheidet er sich nicht vom KT600. Allerdings kam der KT880 viel zu spät auf den Markt und erreichte kaum Verbreitung, da sich zwischenzeitlich die AMD K8 Prozessoren auf dem Markt etabliert hatten.
Ausstattung | KX133 | KT133 | KT133A | KT266 | KT266A | KT333 | KT400 | KT400A | KT600 | KT880 |
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Name der Northbridge: |
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Front Side Bus: |
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Speichercontroller: |
SDR-SDRAM PC-133 |
SDR-SDRAM PC-133 |
SDR-SDRAM PC-133 |
DDR-SDRAM PC-2100 |
DDR-SDRAM PC-2100 |
DDR-SDRAM PC-2700 |
DDR-SDRAM PC-2700 |
DDR-SDRAM PC-3200 |
DDR-SDRAM PC-3200 |
DDR-SDRAM PC-3200 |
max. Speichergröße: |
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AGP-Kompatibilität: |
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(CF: AGP 3.0) |
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Southbridge-Verbindung: |
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