Spielkonsole

Wii

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Das Logo von Wii
Wii
Wii-Konsole in weiß
Hersteller Nintendo
Typ Stationäre Spielkonsole
Generation 7. Konsolen-Generation
 Veröffentlichung 2. Dezember 2006
Veröffentlichung 19. November 2006
 Veröffentlichung 8. Dezember 2006
Hauptprozessor IBM „Broadway“ (PowerPC) 729 MHz
Grafikprozessor ATI „Hollywood“ 243 MHz
Speichermedien DVD-ROM
Controller kabelloser Controller (Bluetooth)
Online-Dienst WiiConnect24
Verkaufte Einheiten 31 Millionen[1]
Vorgänger GameCube

Wii [wiː] ist eine fernsehgebundene Spielkonsole von Nintendo, die seit Ende 2006 auf dem Markt ist. Ihr wesentliches Merkmal ist ein neuartiger Controller, der herkömmlichen Fernbedienungen ähnelt, aber über eingebaute Bewegungssensoren verfügt. Diese registrieren die Position und die Bewegungen des Controllers im Raum und setzen sie in entsprechende Bewegungen von Spielfiguren oder -elementen auf dem Bildschirm um.[2] Mussten die Nutzer bei herkömmlichen Spielsystemen Knöpfe des Controllers oder Analogsticks betätigen, so können sie die Spiele nun steuern, indem sie den Controller selbst bewegen. Das Spielsystem aus Hardware und Software misst dabei die dreidimensionalen Bewegungen des Nutzers. Mit über fünfundzwanzig Millionen verkauften Einheiten wurde die Wii bis Ende 2007 deutlich häufiger als ihr ein Jahr früher veröffentlichter Konkurrent Xbox 360 und mehr als doppelt so oft wie die gleichzeitig erschienene Playstation 3 verkauft.[3]

Inhaltsverzeichnis

Hauptmerkmale

Die Maße der Konsole betragen 157 mm × 215,4 mm × 44 mm und ist damit deutlich kleiner als die Konkurrenzen von Sony und Microsoft. Sie kann, wie die PlayStation 2, die Playstation 3 und die Xbox 360, sowohl senkrecht als auch waagerecht aufgestellt betrieben werden.

Das Gehäuse ist fast komplett aus einem weißen, glänzenden Kunststoff gefertigt. Der Verpackung liegt ein gräulicher Plastikständer bei, durch den die Wii bei senkrechter Aufstellung vorne eine leichte Neigung nach oben erhält. Für Ende 2007 wurden weitere Farbvarianten erwartet,[4] jedoch sind diese auch Anfang Februar 2008 noch nicht erhältlich.

Eingabegerät „Wii-Fernbedienung“ („Wiimote“)

Hauptartikel: Wii-Fernbedienung
„Wii Remote“ mit Nunchuk-Erweiterung
„Wii Remote“ mit Nunchuk-Erweiterung

Das Steuergerät wurde im September 2005 vorgestellt und erinnert von der Form her an eine Fernbedienung, weshalb es besonders im englischsprachigen Raum als Wiimote [wi:ɪ'məʊt] (engl. remote (control) = Fernbedienung) bezeichnet wird. Mithilfe zweier Referenzpunkte in der Sensorleiste, welche unten vor oder oben auf dem Fernseher platziert werden, und einer Infrarotkamera an der Vorderseite der Wiimote kann die Position und Lage des Controllers relativ zum Bildschirm bestimmt werden. Dadurch ist es möglich, Spielobjekte auf dem Bildschirm direkt anzuvisieren. Die Präzision ist vergleichbar mit der eines Mauszeigers grafischer Benutzeroberflächen.

Zusätzlich enthält der Controller einen Beschleunigungssensor, mit dem Bewegungen und Drehungen des Controllers erfasst und direkt für die Spielsteuerung genutzt werden können. Außerdem sind verschiedene Knöpfe und ein Steuerkreuz vorhanden.

Die Kommunikation mit der Konsole erfolgt kabellos via Bluetooth. Der maximale Abstand beträgt 10 Meter. Falls die Wiimote zum Zielen auf den Bildschirm genutzt wird (Menünavigation oder beim Spielen), verringert sich die Distanz auf 5 Meter.

Für zusätzliche, mechanische Rückmeldung an den Spieler (Rumble Pak) kann der Controller Vibrationseffekte erzeugen. Weiterhin verfügt die Wiimote über einen eingebauten Lautsprecher. Ein interner Speicher ermöglicht das Speichern von Benutzerprofilen. Zusätzlich können selbst erstellte Spielavatare (sogenannte Mii) gespeichert werden, um beispielsweise den Tennisspieler von zuhause zu Freunden mitzunehmen und mit ihm dort spielen zu können.

Onlinefähigkeiten

Die Wii-Konsole wurde für den permanenten Anschluss an das Internet konzipiert (Konsole, die nie schläft).[5] Ist diese, als WiiConnect24 vermarktete Funktion aktiviert, hält die Konsole eine ständige Verbindung zu den Servern des Herstellers. Auch im Ruhezustand (mit reduzierter Leistungsaufnahme, erkennbar an der orangen Farbe der Leuchtdiode an der Gerätevorderseite) bleibt diese Verbindung bestehen. So können Nachrichten empfangen werden und Aktualisierungen der Wii-Software seitens Nintendo vorgenommen werden.

Mehrspielerpartien werden über die Nintendo Wi-Fi Connection vermittelt. Bisher wurde sie für Nintendo-DS-Titel genutzt (zum Beispiel Mario Kart DS). Der erste Wii-Titel, der die WiFi-Connection nutzt, ist Pokémon Battle Revolution.[6] Das erste europäische Spiel mit WiFi-Connection ist Mario Strikers Charged Football.

Voraussetzung für die Nutzung der Online-Funktionen ist ein hinreichend schneller Internetzugang. Die Konsole ist bereits mit WLAN ausgestattet. Alternativ, falls keine WLAN-Basisstation vorhanden ist, sind mit Zusatzhardware folgende Netzwerkverbindungen möglich:

  • Ein Windows-PC mit dem Nintendo Wi-Fi USB Connector übernimmt die Funktion der Basisstation. Nachteil: Die Verbindung kann nur verwendet werden, wenn der PC läuft und selber mit dem Internet verbunden ist.
  • Die Wii-Konsole wird via USB mit einem LAN-Adapter erweitert, welcher den Anschluss eines Netzwerkkabels ermöglicht, zum Beispiel der Nintendo Wii LAN Adapter.[7]

Konsolencode

Jede Wii-Konsole besitzt eine individuelle Kennung, den Konsolencode. Er kann über das Betriebssystem der Konsole eingesehen werden.

Aktuell findet der Konsolencode Verwendung in der Adressierung der Konsole:

  • Man kann diesen Code an Freunde weitergeben oder veröffentlichen. Über die Wii-Pinnwand können andere Konsolen registriert werden und dann Nachrichten empfangen und gesendet werden.
  • Der Wii-Konsole ist außerdem eine E-Mail-Adresse nach dem Schema w123456789@wii.com zugeordnet (wobei die Zahl durch den Konsolencode ersetzt wird), so dass nach einer Freischaltmail über die Wii-Pinnwand mit anderen E-Mail-Teilnehmern kommuniziert werden kann.

Benutzeroberfläche mit Kanälen

Das Hauptmenü (Wii-Menü) organisiert die Dienste der Wii-Konsole in Form von „Kanälen“ (engl. channels).

Die Ähnlichkeit zu herkömmlichen TV-Kanälen ist beabsichtigt, um bei neuen Zielgruppen jenseits der üblichen Videospieler die Hemmschwelle bezüglich der Nutzung der Konsole herabzusetzen, indem diesen Nutzern eine vertraute Umgebung angeboten wird. Zu diesem Konzept gehört auch, dass das Haupteingabegerät, die Wii-Fernbedienung (engl.: Wiimote), bewusst ähnlich einer vertrauten TV-Fernbedienung gestaltet ist. Mit den Knöpfen – und + der Wii-Fernbedienung kann man bequem zwischen den Kanälen umschalten.

Im Hauptmenü werden die Kanäle in Form von Seiten mit jeweils drei Zeilen à vier großen Icons angezeigt. Die Wii-Konsole wird mit dem Disc-Kanal, dem Mii-Kanal und dem Fotokanal ausgeliefert.

  • Der Disc-Kanal symbolisiert die Möglichkeit, Spiele über das eingebaute optische Laufwerk der Wii-Konsole zu laden. Ist ein optisches Speichermedium eingelegt, also eine Wii Disc oder eine GameCube Disc, wird das Logo des entsprechenden Spieles für den Kanal angezeigt. Die Anwahl dieses Kanals startet dann das Spiel.
  • Der Mii-Kanal erlaubt die Erstellung und Verwaltung der „Miis“. Dies sind dreidimensionale Spielfiguren (siehe auch Avatare), die ähnlich wie Phantombilder aus einzelnen vorgefertigten Bildelementen (zum Beispiel Augen, Nase oder Frisur) erstellt und verändert werden können. Diese Figuren können anschließend als Spielfiguren in Spielen wie Wii Sports oder als Signaturerweiterung im Wii-Message-Board verwendet werden.[8] Auch ist es möglich, Miis auf dem Wiimote-Controller zu speichern, um sie auf den Systemen anderer Spieler zu benutzen. Das Aussehen der Miis ist an Kokeshi-Figuren angelehnt.
  • Im Fotokanal können Bilder und Videoclips, die auf einer SD-Karte gespeichert sind, betrachtet und verändert werden. Auch sind einfache Spiele, wie ein Puzzle mit den Fotos bzw. Videos möglich. Es ist ebenfalls möglich, während einer Dia-Schau Musik, die auch auf der SD-Karte gespeichert wurde, anzuhören.

Hinzu kommen weitere Kanäle, die allerdings erst nach dem Anschluss der Wii-Konsole an das Internet und einer anschließenden Aktualisierung der Systemsoftware zur Verfügung stehen.

  • Der Wii-Shop-Kanal erlaubt den Kauf neuer Spiele und Software über das Internet. Angeboten werden derzeit ältere Spiele für die Ausführung auf der Virtual Console, zusätzliche Kanäle wie etwa der Internetkanal sowie unter der Bezeichnung WiiWare auch für Wii neu entwickelte Spiele. [9]
  • Der Wetterkanal (seit 19. Dezember 2006) stellt Wetterinformationen für größere Städte bereit. Diese kann auf einer interaktiven 3D-Welt-Karte (ähnlich wie Google Earth) dargestellt werden.
  • Der Nachrichtenkanal (seit 26. Januar 2007) bietet viele Möglichkeiten, Nachrichten thematisch und geographisch auszuwählen und zu lesen (es empfiehlt sich das Studium der Anleitung, diese ist via Home-Taste erreichbar). Heraus sticht ein Präsentationsmodus, bei dem parallel zu den Schlagzeilen auf einem dreidimensional animierten Globus der Ort des Nachrichtengeschehens angezeigt wird. Nachrichtenlieferant in deutscher Sprache ist die Agentur The Associated Press.
  • Der Internetkanal (seit 12. April 2007, Vorabversion bereits seit dem 22. Dezember 2006 erhältlich) ist eine Wii-Version des Opera-Webbrowsers, mit dem der Nutzer im Web surfen kann. Der Browser unterstützt aktuelle Internet-Standards wie JavaScript, DOM und HTTPS, so dass auch komplexe bzw. interaktive Webseiten, wie Google Maps nutzbar sind. Mit dem enthaltenen Flash-Plugin (Version 7) können Videodateien (zum Beispiel YouTube) abgespielt und in Flash programmierte Spiele gespielt werden, beispielsweise über wiicade.com. Der Internetkanal ist jedoch im Gegensatz zu den anderen Kanälen nicht kostenlos und muss für 500 Wii-Punkte (entspricht 5,00€) gekauft werden.
  • Der Meinungskanal (seit 14. Februar 2007) ermöglicht die Teilnahme an nationalen und internationalen Meinungsumfragen und erlaubt Einsicht in deren Ergebnisse. Jeder Nutzer stimmt mit seinem eigenen Mii ab. Es ist möglich, auf die Antwort zu tippen, von der man glaubt, dass sie am häufigsten vorkommen wird. Diese Vorhersagen werden später mit den tatsächlichen Abstimmungsergebnissen verglichen. Die erzielte Trefferquote geht dann in verschiedene Kenngrößen ein, welche die Menschenkenntnis beurteilen helfen sollen. Sie wird in einem Statistikprofil zum Mii gespeichert. Da Nutzer ihr Land, ihre Region und ihr Geschlecht einstellen können, erlaubt die Auswertung die Darstellung der Ergebnisse eben nach diesen Eigenschaften Geschlecht, Land und Region. Schließlich kann der Anwender eigene Fragen mit mögliche Antworten an Nintendo vorschlagen.
  • Der Nintendo Kanal (seit 30. Mai 2008) informiert über neue Produkte. Zudem können Demo-Versionen von Nintendo DS Spielen auf seinen Nintendo DS heruntergeladen werden.
  • Die per Wii-Shop-Kanal aus dem Netz geladenen Spiele werden als neue Kanäle dargestellt. Heruntergeladene Kanäle können, wie Spielstände, auf eine SD-Speicherkarte kopiert werden, jedoch nicht von dieser direkt benutzt werden. Diese müssen vorher zurück in den internen Speicher der Wii kopiert werden. Ein Kanal kann nur auf der Konsole verwendet werden, mit der er heruntergeladen wurde.
  • Einige Spiele wie beispielsweise Wii Fit bieten die Möglichkeit einen zusätzlichen Kanal zu installieren, der einzelne Funktionen des Spiels anbietet, ohne dass die zugehörige CD eingelegt sein muss.

Ein weiterer Dienst des Wii-Menüs ist die Wii-Pinnwand. Diese dient dazu, Notizen an andere Nutzer der Wii-Konsole zu schreiben, Nachrichten über neu gekaufte Spiele etc. automatisch an die Wiis von Freunden zu senden, und es erscheinen Nachrichten von Nintendo selbst auf der Pinnwand, wie die Ankündigung, dass der Wetterkanal nun verfügbar ist.

Virtual Console

Hauptartikel: Virtual Console

Neben der GameCube-Kompatibilität besitzt Wii auch eine Funktion namens Virtual Console ['vɜːtʃuːəl 'kə'nsəɔl]. Über die Virtual Console können durch Emulation Spiele für verschiedene Konsolen der letzten 20 Jahre, nämlich bisher NES, Super Nintendo, Nintendo 64, PC Engine (alias TurboGrafx), Sega Master System, Sega Mega Drive und Commodore 64 gespielt werden. Sie sind per Internet-Download verfügbar und können im internen Flash-Speicher oder auf einer SD-Speicherkarte gespeichert werden.[10] Vor dem Kauf eines Virtual-Console-Titels kann man im Katalog des Shop-Kanals sehen, ob ein Gamecube-Controller, ein Classic-Controller oder die Wii-Remote dafür geeignet sind. Donkey Kong kann beispielsweise mit allen drei Controllern gespielt werden.

Der Virtual-Console-Dienst soll außerdem wie bei Xbox Live Arcade als Vertriebsplattform für neu entwickelte Spiele verwendet werden. So können kleinere Spiele direkt an den Kunden verkauft werden und müssen nicht kostenaufwändig in Geschäften ausgestellt werden.

Abgerechnet wird über ein Punktesystem (Wii Points), das mit einem Prepaidgutschein (Wii Points Card) oder per Kreditkarte aufgeladen werden kann. Derzeit kosten 2.000 Wii Points etwa 20 Euro. Die Kosten für die Spiele belaufen sich aktuell auf 1000 Punkte (N64), 900 Punkte (Neo Geo), 800 Punkte (SNES und Mega Drive), 600 Punkte (PC Engine) und 500 Punkte (NES). Nintendo koppelt auf diese Weise die Möglichkeit für Onlinekäufe von dem Besitz einer eigenen Kreditkarte ab und abstrahiert zugleich die Kosten für mögliche Erweiterungen der Wii-Funktionalität.

Multimediafähigkeiten

Die Wii besitzt eingeschränkte Multimediafähigkeiten:

Bilder, Audio- und Videodateien
  • Fotokanal: Wiedergabe von Bildern und Videos (nur JPEG-Format) von SD-Karte (siehe Wii-Kanäle). Außerdem spielt der Kanal aac-Dateien ab, dies allerdings nur als Hintergrundmusik für Dia-Shows. Die Wiedergabe von mp3-Dateien wich im Dezember 2007 der Wiedergabe von Audiodateien im aac-Format, um eine bessere Qualität zu gewährleisten.
  • Internetkanal: Video- und Audiodateien über das Flash-Plugin des Opera Webbrowsers, indirekt, denn hierzu muss auf einem Webserver eine Konvertersoftware installiert werden.[11] Dieses Vorgehen ermöglicht sogar Internet-Radio (Streaming Media).[12]

Keine HDTV-Signalausgabe

Die höchste 4:3 Bildschirmauflösung der Wii ist der 576i-Modus (Standardauflösung, für das Vollbildverfahren ist lediglich die NTSC-Auflösung von 480p möglich). Wenn der 16:9 Modus und der 480p-Modus aktiviert sind kann die Wii ein Signal von 852 x 480 Pixeln ausgeben. Für den 480p-Modus ist ein extra geschirmtes Kabel notwendig.

Als Anzeigegerät für 480p kann ein HD-ready-Fernseher genutzt werden. Weitaus seltener sind europäische Röhrengeräte zur Darstellung fähig. Alternativ kann man auch Farbtranscoder von YPbPr nach VGA für den Einsatz an PC-Monitoren nutzen.

HDTV wird bei Wii primär aus Kostengründen nicht unterstützt, zum einen wegen der höheren Entwicklungskosten für die Spiele, da diese dann sowohl für SDTV als auch HDTV entwickelt werden müssten, zum anderen, weil es die Konsolenhardware verteuert hätte. Nintendo gab bekannt, dass erst ein Nachfolger der Wii HDTV unterstützen wird, da zu diesem Zeitpunkt HDTV weiter verbreitet sein wird.

Keine DVD-Wiedergabe

Zwei Monate vor dem Verkaufsstart gab der Hersteller bekannt, dass die zunächst angekündigte Möglichkeit, DVD-Filme abzuspielen, nicht realisiert wird.[13] Ursprünglich sollte diese Funktion fest in die Konsole integriert sein und über ein Dongle aktiviert werden.[14] Als Grund wurde angegeben, dass so ein günstigerer Verkaufspreis möglich sei und fast jeder Haushalt über einen DVD-Player verfüge.

Allerdings wurde im November 2006 eine DVD-Abspielfunktion auf Basis der Software Sonic CinePlayer CE DVD Navigator von Nintendo offiziell bestätigt. Wii-Konsolen mit dieser Funktionen würden Ende 2007 in Japan erscheinen, eine Nachrüstung der bisherigen Wii-Konsolen sei nicht möglich.[15]

Der Grund für diese Einschränkung ist laut dem Hersteller des Modchips „Wiinja“, die Qualität der Laserlinse im Laufwerk der Wii: Diese nehme bei dauerhafter Beanspruchung, wie sie beim Abspielen von Videodaten nötig sei, schnell Schaden. [16]

GameCube-Kompatibilität und DS-Verbindung

Anschlüsse für GameCube-Controller und Speicherkarten
Anschlüsse für GameCube-Controller und Speicherkarten

Alle Spiele für die Vorgänger-Konsole GameCube lassen sich auch auf Wii spielen. Die Wii-Hardware stellt eine Erweiterung der GameCube-Hardware dar, insbesondere Haupt- und Grafikprozessor sind Nachfolgermodelle der selben Hersteller. Der GameCube-Modus von Wii wird realisiert, indem intern die Wii-Erweiterungen abgeschaltet und die Taktraten reduziert werden, insofern ist die Wii in diesem Modus ein GameCube.[17] Dies ist interessant für die Homebrew-Szene, da durch die vollständige Kompatibilität wenigstens GameCube-Homebrew-Software auf der Wii lauffähig ist.[18]

Zudem kann das Slot-In-Laufwerk von Wii die kleineren GameCube-Discs lesen, und es sind Anschlüsse für GameCube-Controller und Speicherkarten vorhanden. Hardware-Erweiterungen für den GameCube wie GBA-Player oder LAN-Adapter können nicht angeschlossen werden. Die GameCube-Netzwerkfähigkeiten werden jedoch nicht auf die Netzwerkhardware der Wii abgebildet, sodass die Onlineeigenschaften von GameCube-Spielen nicht auf Wii genutzt werden können.

Nintendo-DS-Verbindung

Beim Vorgängersystem GameCube konnte man den Gameboy Advance (GBA) mit einem speziellen Kabel anschließen. Bei einigen Spielen (zum Beispiel Splinter Cell) konnte man den GBA dann als Controller und zur Anzeige von Zusatzdaten nutzen, vorausgesetzt man besaß auch die GBA-Version des Spiels. Bei anderen Spielen (beispielsweise bei Fire Emblem) wurde man für den Besitz sowohl der GameCube-Version als auch der GBA-Version mit Bonusmaterial (zum Beispiel Zusatzmissionen) belohnt.

Bei Wii ist entsprechend eine Verbindung zum Nintendo DS möglich, via WLAN-Verbindung. Das erste Spiel mit diesem Feature ist Pokémon Battle Revolution. Besitzer der DS-Spiele Pokémon Diamond und Pokémon Pearl können hier ihre Taschenmonster auf Wii übertragen.[6] Auch Demo-Versionen von NintendoDS-Spielen können via Wii und Nintendo-Kanal geladen werden.[19]

Preise und Zubehör

Die Wii Sensorleiste.
Die Wii Sensorleiste.
Infrarotaufnahme der Wii Sensorleiste. Die Leuchtfeuer an den Enden sind deutlich sichtbar.
Infrarotaufnahme der Wii Sensorleiste. Die Leuchtfeuer an den Enden sind deutlich sichtbar.

Am 14. September 2006 gab Nintendo auf Pressekonferenzen in Japan und den USA sowie am 15. September 2006 in London den Termin und Preisempfehlungen für den Verkaufsstart bekannt.

Lieferumfang Preise Zubehör
  • Wii Konsole mit Ständer
  • Spiel Wii Sports (nicht in Japan)
  • 1 Wii-Fernbedienung (Controller)
  • 1 Nunchuk-Erweiterung
  • Sensorleiste mit Ständer
  • A/V-Kabel
  • EU 249,00 €
  • Schweiz 399 CHF (237 €)
  • Japan 25.000 Yen (167 €)
  • USA 249,99 $ (194 €)
    (Die Preise in Yen und Dollar sind Netto-Preise, in Euro sind es Brutto-Preise.)
  • Großbritannien 170 Pfund (215€)
  • Controller Wii-Remote
  • Nunchuk-Erweiterung
  • Classic Controller
  • RGB-Kabel, für eine verbesserte Darstellung im 50 oder 60 Hz Modus
  • YPbPr-Komponentenkabel, für Darstellung im 480p bzw. 576i Modus

Geschichte

Größenvergleich der Wii (oben) zu GCN, N64, der nordamerikanischen Version des SNES und dem NES.
Größenvergleich der Wii (oben) zu GCN, N64, der nordamerikanischen Version des SNES und dem NES.

Nachdem lange über den Nachfolger des GameCubes mit dem Projektnamen Revolution [rɛvə'luːʃən] spekuliert wurde, stellte Nintendo 2005 auf der Videospiele-Messe erstmals einen Prototyp der neuen Spielkonsole, allerdings noch ohne Controller vor. Nach langer Geheimhaltung zeigte Nintendo-Chef Satoru Iwata den Controller am 16. September 2005 auf der Tokyo Game Show.[20] Neue Spiele wurden nicht gezeigt, sondern lediglich einige Technik-Demos. Stardesigner Shigeru Miyamoto (The Legend of Zelda, Super Mario) hatte auf der Veranstaltung einen kurzen Gastauftritt.

2006 wurde einige Tage vor Beginn der E³ der endgültige Name der Spielkonsole bekanntgegeben. Auf der Pressekonferenz zur E³ zeigte Nintendo die Spielkonsole und den Controller in Aktion. Es gab Live-Demonstrationen von Twilight Princess, Red Steel und Wii Sports: Tennis. Einige neue Details wurden veröffentlicht. Der Controller hatte einen kleinen eingebauten Lautsprecher bekommen, der bestimmte Aktionen (zum Beispiel das Abschießen eines Pfeils in Zelda) akustisch unterstützt, und es gab die Bestätigung, dass die Nunchuk-Erweiterung über einen eigenen Bewegungssensor verfügt. An Nintendos Messestand waren 24 Titel für Wii spielbar.[21] Die Funktionalität der Virtual Console wurde mit fünf spielbaren Titeln demonstriert. Neu gezeigte Erweiterungen für den Controller waren ein Gamepad für die Virtual Console und ein Pistolenaufsatz für die Neuauflage des Spiels Duck Hunt.

Geschäftsstrategie

Nintendo verfolgt mit der Wii, wie schon mit dem tragbaren Nintendo DS, eine Marketing-Strategie, die darauf abzielt, den Markt für Videospiele auf neue Zielgruppen auszudehnen und den Wettbewerb mit der in den Bereichen Grafik- und Rechenleistung überlegenen Konkurrenz zu vermeiden. Dies wird als Blue Ocean Strategie bezeichnet.[22] Die einfache Steuerung der Wii-Spiele soll verstärkt Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene beiderlei Geschlechts ansprechen. Eine branchentypische Subvention des Konsolenkaufs erfolgt nicht.

Name und Logo

Um mit dem System auch bisherige Nichtspieler anzusprechen, entschied sich Nintendo mit dem Kunstwort Wii für eine nicht-technische Bezeichnung. Assoziationen mit dem aussprachegleichen englischen we (deutsch „wir“) sind gewollt und werden bei der Vermarktung genutzt.[23] Die Zeichenfolge Wii in einer serifenlosen, abgerundeten und hellgrau gefärbten Schriftart ist gleichzeitig das Produktlogo, dabei werden die beiden kleinen i in der Werbung teilweise wie stilisierte Personen animiert. Der Name der Konsole sollte laut Nintendo artikellos gebraucht werden. Um zu verhindern, dass die Namen Wii und Mii in leicht abgewandelter Form missbraucht werden können, wurden die Namen Aii, Bii, Cii usw. beim japanischen Marken- und Patentamt geschützt.[24]

Bis zur Bekanntgabe des neuen Namens im April 2006 lautete der Arbeitstitel Nintendo Revolution.[25] Er findet sich noch in den Bestellnummern wieder, zum Beispiel hat die Wiimote die Bestellnummer RVL-003.

Passend zum Konsolennamen „Wii“ [wɪː] gibt es „Mii“ [mɪː] genannte Avatare, mit denen einige Spiele personalisiert werden können. Nintendo legte schon seit der N64-Konsole Wert auf Mehrspieler-Fähigkeiten, die nun durch die Wahl des Konsolennamens und der Avatare noch stärker betont werden sollen.

Kultureller Einfluss

Region Verkaufte Einheiten Verkaufsstart
Amerika 13,12 Millionen am 30. Juli 2008[26] 19. Dezember 2006
Japan 6,49 Millionen am 30. Juli 2008[26] 2. Dezember 2006
Andere Regionen 10,4 Millionen am 30. Juli 2008[26] 7. Dezember 2006
Weltweit 30,01 Millionen am 30. Juli 2007[26]
  • Anfang November 2006, kurz vor der US-Veröffentlichung, wurden zwei Episoden der TV-Zeichentrickserie South Park ausgestrahlt (Episode 12: Go God Go und 13: Go God Go XII der 10. Season), die Eric Cartmans quälendes Warten auf die neue Konsole und seine Versuche, es zu verkürzen, zum Thema hatten.
  • Kurz nach der Veröffentlichung der Wii-Konsole tauchten etliche Berichte im Internet auf, vor allem aus den USA, nach denen begeisterte Spieler, insbesondere von Wii Sports (dieses Spiel macht ausgiebigen Gebrauch vom neuen Wii-Controller), diverse Missgeschicke erlitten haben sollen[27]:
    • Zerstörte TV-Geräte durch Wiimote-Einschlag.
    • Verletzte Mitspieler (unter anderem blaue Augen).
    • Beschädigte Wände und Wohnungseinrichtung.
Auffällige Gemeinsamkeit der meisten dieser Berichte war die Würdigung der hohen Verarbeitungsqualität der Wiimote (… funktioniert immer noch!) und der Spaßfaktor, trotz Missgeschick. Ungeachtet des Wahrheitsgehalts dieser Behauptungen und angesichts der Klagefreudigkeit in den USA[28] reagierte Nintendo mit deutlicheren Warnhinweisen[29] und einer Umtauschaktion, bei der Kunden die Wii-Handgelenkschlaufe gegen eine noch stabilere Version tauschen können.[30] Zudem gibt es seit Anfang Oktober 2007 (in der Auslieferung ab dem 15. Oktober 2007) eine Schutzhülle für die Wii-Remote, die vor eventuellen Schäden schützen soll.
  • Es wurden erste medizinische Studien über die Auswirkung des Wii-Spielens veröffentlicht: Zum einen von der renommierten Mayo Clinic, welche eine positive Gesundheitswirkung durch mehr Bewegung der Spieler vor der Konsole bestätigten.[31] Zum anderen gibt es aber auch eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Kasuistik namens „Acute Wiiitis“, welche negative Auswirkungen auf den Bewegungsapparat herausstellt.[32]
  • Auch der deutsche Schulsport scheint die Wii-Konsole entdeckt zu haben. Aus Niedersachsen kommt die Meldung, dass die Grund- und Hauptschule Alfred-Teves-Schule die Wii einsetzt, um den Schulsport zu stützen und Schüler zum Sporttreiben zu animieren. [33] In einem aktuellen Projekt „Sport und Neue Medien“ wurde beispielsweise das Wii-Fit Balance Board erfolgreich mit einer Schülergruppe in den Sportunterricht integriert. [34]

Modifikationen

Konsolen sind in der Regel geschlossene Systeme, d.h. der Hersteller kontrolliert streng, welche Software auf der Maschine laufen kann. Dies ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells, zum Beispiel um einen gewissen Qualitätsstandard zu etablieren, zum Teil aber auch, um eventuell Subventionen der Hardware über Lizenzgebühren wieder einzuspielen (die Wii ist allerdings nicht subventioniert). Neben den offiziellen Entwicklern gibt es stets auch Versuche von interessierten Dritten, Software auf einem solchen System zum Laufen zu bringen, insbesondere von der sogenannten Homebrew-Gemeinde. Vergleichbares gilt für Zusatzhardware. Die Zugangsbeschränkungen für den Nutzer fangen schon damit an, dass Nicht-Standard-Schrauben beim Gehäuse eingesetzt werden, hier Tri-Wing-Schrauben.

In der Vergangenheit bündelten oft Softwarepiraten und Homebrew-Hacker ihre Kräfte, um Zugang zu den Systemen zu erhalten. In der aktuellen 7. Konsolengeneration deutet sich ein Umbruch in der Politik der Hersteller an.[17] Um die Zahl der Angreifer zu reduzieren, bieten die Hersteller einiger Systeme die Gelegenheit, eigene Software zum Laufen zu bringen. Nintendo bietet ein ähnliches Konzept unter dem Titel „WiiWare“ an. Durch WiiWare können auch kleine Entwicklungsstudios Software für den Wii entwickeln und online zum Verkauf anbieten. Privatpersonen ist dies jedoch nicht gestattet, diese müssen weiterhin auf inoffizielle Lösungen zurückgreifen.[35] [36][37]

Beispiele

  • Mittlerweile ist es möglich, die Sensor Bar so zu modifizieren, dass die Länge des ursprünglichen Anschlusskabels kein Hindernis bei der Verwendung des Systems mit Beamern und großen Rückprojektionsfernsehern mehr darstellt.[38]
  • Im Internet sind Anleitungen zum Bau von eigenen hochwertigen Composite-Kabeln verfügbar.[39]
  • Es wurden erste Modchips veröffentlicht. Anfangs konnte man mit diesen lediglich Privatkopien abspielen, inzwischen jedoch kann auch Wii-Homebrew gestartet werden. Hierzu ist jedoch nicht zwingend ein Modchip nötig, man kann sich auch einen Exploit hierfür zunutze machen. Zu dem Thema kursieren mehrere Anleitungen im Internet.
Spieler auf der Leisure Taiwan 2007
Spieler auf der Leisure Taiwan 2007

Spiele für Wii

Zum Verkaufsstart der Konsole in Deutschland waren bereits 15 Spiele[40] erhältlich. Seitdem erscheinen fast wöchentlich neue Titel von Herstellern wie Nintendo, Electronic Arts, Ubisoft, THQ, Midway Games, Sega und Activision. Weiterhin erschienen einige Titel ausschließlich in den europäischen Nachbarländern, welche jedoch als Import auf der deutschen Konsole ohne Probleme spielbar sind und in vielen Fällen deutsche Sprachausgabe und Menüführung beinhalten.

Spiele für die Virtual Console

Wie die Hauptkonsole wird auch für die Spiele der Virtual Console ein Region-Lock-System verwendet. So sind beispielsweise die in Japan angebotenen Titel auf europäischen Konsolen nicht spielbar, bzw. werden in Europa nicht angeboten. Zum europäischen Start der Wii waren 16 Titel verfügbar, darunter Klassiker wie Super Mario 64, Donkey Kong, Sonic the Hedgehog, Bomberman ’93 und The Legend of Zelda. Der Spielekatalog wird derzeit im Wochenrhythmus, normalerweise freitags, mit neuen Titeln erweitert. Bezahlt werden die Spiele mit so genannten Wii-Points, welche direkt mit Kreditkarte oder in Form von Prepaid-Karten im Fachhandel erworben werden können. Eine Karte mit 2.000 Wii Points ist für 20 Euro (CH 30–40 Franken) erhältlich.

Die Virtual-Console-Spiele gliedern sich in verschiedene Preisklassen (100 Wii Points entsprechen ca. 1,00 Euro):

  • NES-Spiele kosten 500 Wii Points
  • Commodore 64-Spiele ebenfalls 500 Wii Points
  • TurboGrafx-Spiele 600 Wii Points
  • SNES-Spiele 800 Wii Points
  • Mega-Drive-Spiele ebenfalls 800 Wii Points
  • Neo Geo-Spiele 900 Wii Points
  • N64-Spiele 1.000 Wii Points

Eine Ausnahme bilden Spiele, die bisher nicht in Europa erschienen sind, diese kosten 100 Wii Points mehr (zum Beispiel Sin & Punishment 1100 Wii Points oder Picross 900 Wii Points)

Eine unvollständige Übersicht vermittelt die Kategorie Virtual-Console-Spiel; allgemeine Spiele die Kategorie Wii-Spiel.

Technische Daten

Der Hauptprozessor, Codename „Broadway“, basiert auf der „PowerPC 750 CL“-Architektur[41] und wurde gemeinsam von IBM und Nintendo entwickelt. Der 4,2 × 4,5 mm (18,9 mm²)[42] große Chip wird von IBM in einem 90nm-SOI-Prozess gefertigt.

Der Grafikprozessor, Codename „Hollywood“, wurde gemeinsam von ATI Technologies und Nintendo für Wii entwickelt. Die Grafikeinheit basiert auf dem Grafikchip „Flipper“ des GameCube und bietet bis auf eine erhöhte Taktfrequenz keine wesentlichen Neuerungen.[41] Die Architektur von ATIs Grafikchips für PCs wird in Hollywood nicht verwendet.[43] Der Grafikspeicher ist als eDRAM (für embedded DRAM) in den Chip integriert und verwendet schnelle „1T-SRAM“-Speicherzellen der kalifornischen Technologiefirma MoSys.[44] NEC fertigt den Chip in einem 90nm-Prozess im japanischen Werk Yamagata.[45]

Bild
  • Ausgang: (PAL) analog mit Composite(FBAS)-, RGB- und Komponentensignalen(YPbPr) am proprietären Multi-AV-Port[46]
  • Ausgang: (NTSC) analog mit Composite(FBAS)-, S-Video(YC)- und Komponentensignalen(YPbPr) am proprietären Multi-AV-Port
  • Format: 4:3 oder 16:9
Ton
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