Die 8-Spur-Kassette ist ein analoger Tonträger, der vor allem in den 1960er und 1970er Jahren verbreitet war.
Das 8-Spur-System wurde von William P. Lear entwickelt, der vor allem für die Entwicklung des Learjets bekannt ist. Die Kassette, welche schon 1956 entwickelt wurde, enthielt eine einzelne Spule für das ¼-Zoll breite, oxidbeschichtete Kunststofftonband sowie den zugehörigen Führungsmechanismus und war als Endlosband konzipiert.
Das Design ermöglichte die Produktion einfacher und billiger Abspielgeräte. Während Zweispulensysteme auch Richtungswechsel und somit Umspulvorgänge in den Richtungen Vorwärts und Rückwärts ermöglichten, gab es nur wenige 8-Spur-Abspielgeräte, die einen schnelleren Vorlauf anboten. Das Zurückspulen ist, technisch bedingt, unmöglich.
Das Endlosband hat acht Spuren und ermöglichte somit bis zu vier Stereoaufnahmen bzw. acht Monoaufnahmen auf einem Band. Damit wurde die Spiellänge einer LP erreicht. Zwischen den Spuren wurde mechanisch gewechselt, indem der Lesekopf im Abspielgerät umplatziert wurde.
Mit dem 8-Spur-System war es erstmals möglich, portable Abspielgeräte in Kraftfahrzeugen zu nutzen. In den USA waren die Geräte vor allem unter Truckfahrern beliebt, da auch fertig aufgenommene 8-Spur-Kassetten im Musikfachhandel erhältlich waren. Die Nachteile der Technik lagen vor allem im mechanischen Klicken beim Spurwechsel und dem Übersprechen der Spuren untereinander beim Abspielen. So konnte man oft auch Teile der angrenzenden Spuren leise wahrnehmen. Hinzu kam das zerbrechliche Gehäuse der Kassette selbst, so dass 8-Spur-Kassetten oft kein sehr langes Leben hatten.
In den 1970er Jahren wurde die 8-Spur-Technik von der Stereo-Tonbandkassette (Compact Cassette) mit längerer Aufzeichnungsdauer und kleinerem Kassettenformat vom Markt verdrängt.