Mit Broadband Remote Access Server (BRAS) oder auch Breitband-PoP (Point of Presence) werden Netzelemente von Breitband-Netzen wie DSL und UMTS bezeichnet. Sie sind Teil des Netzwerks eines Internet Service Providers (ISP) und speisen den Datenverkehr der Endbenutzer-Verbindungen in das Backbone-Netzwerk ein.
Zu den Aufgaben eines BRAS gehören:
In DSL-Netzen sammeln DSLAMs den Datenverkehr der vor Ort angeschlossenen Teilnehmer und leiten ihn über ein ATM-Netz (das so genannte Konzentratornetz oder Konzentrationsnetz) an den BRAS weiter, der in diesem Fall auch als DSL Access Concentrator (DSL-AC) bezeichnet wird.
Der BRAS bildet den logischen Endpunkt von PPP-Sitzungen. Dabei kann es sich um PPP over Ethernet (PPPoE) oder PPP over ATM (PPPoA) handeln. Der BRAS ist damit verantwortlich für die Zuweisung von Sitzungsparametern wie IP-Adressen. Daher ist er rückwärtig an ein Authentifizierungs-, Autorisierungs-, und Abrechnung-System (AAA) angebunden. Da es sich um einen Router handelt, ist der BRAS der erste sichtbare Hop zwischen dem Kunden und dem Internet.
In Deutschland betreibt die Deutsche Telekom gegenwärtig an 74 Standorten[2] BRAS der Typen ERX-1410 und ERX-1440 von Juniper Networks, die jeweils den Breitband-Datenverkehr einer ganzen Region bündeln und in den Backbone der Deutschen Telekom einspeisen. In den Anfängen der DSL-Vernetzung in Deutschland wurden versuchsweise auch BRAS des Typs Cisco 6400 NRP-2 eingesetzt, die inzwischen ersetzt wurden. Das VDSL-Netzwerk der Deutschen Telekom wird mit BRAS des Typs Cisco 10008 aufgebaut[3].
Die gegenwärtig vorhandene Basis an BRAS und DSLAMs aus der Anfangszeit der DSL-Vernetzung ist für neue Dienste wie IPTV und IP-Telefonie eher ungeeignet, da diese Dienste erweiterte Multicast- und Quality of Service-Anforderungen stellen. Eine mögliche Lösung ist die Realisierung von BRAS und DSLAM in einem gemeinsamen Gerät.[4]