Speichermodul

NOR-Flash

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NOR-Flash bezeichnet einen Typ von Flash-Speicher, welcher aus NOR-Gattern besteht. NOR-Speicher wurde als flexibler Ersatz für EPROM-, PROM- und ROM-Speicher entwickelt. NOR-Flash wird über eine klassische Adress- und Datenbus-Schnittstelle angesprochen und kann ohne zusätzliche Glue Logic an das Bussystem eines Controllers angebunden werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufbau

Aufbau und Struktur einer NOR-Zelle. Die einzelnen MOSFETs einer Zelle liegen auf unterschiedlichen Adressen innerhalb eines Blocks.
Aufbau und Struktur einer NOR-Zelle. Die einzelnen MOSFETs einer Zelle liegen auf unterschiedlichen Adressen innerhalb eines Blocks.

Während beim Lesezugriff auf alle Bytes wahlfrei zugegriffen werden kann, muss beim Schreibzugriff berücksichtigt werden, dass die Bytes zu Blöcken gruppiert sind. Zwar können die einzelnen Bytes unabhängig voneinander beschrieben werden (allerdings ist hier nur ein Übergang der Bits von 1 nach 0 möglich), ein Löschvorgang ist hingegen jedoch stets nur auf einen vollständigen Block anwendbar. Alle Bits in den Bytes werden hierbei wieder auf 1 gesetzt. Je nach verwendetem Bausteintyp ist während des Löschvorgangs auch ein Zugriff auf andere Blöcke möglich. Die Granularität der Blockgröße liegt üblicherweise bei 64 KB[1] – sie variiert jedoch von Baustein zu Baustein und manchmal auch innerhalb eines Bausteins: Manche Flash-ROMs besitzen zur Reduzierung des Speicherbedarfs bei Anwendungen mit Bootcode im unteren oder oberen Speicherbereich Blöcke mit geringerer Größe.

NOR-Flashs besitzen technologiebedingt bei gleicher Strukturgröße geringere Speicherkapazitäten als NAND-Flashes da ihre Speicherzellen mehr Platz auf dem Die erfordern. Die Speicherzellen von NOR-Flashes sind üblicherweise bei Auslieferung fehlerfrei und überstehen in der Regel mehrere 100.000 Schreib- und Löschzyklen.

[Bearbeiten] Einsatzbereiche

NOR-Flashes werden überwiegend zur Speicherung von Bootcode bzw. der Firmware eines Computersystems verwendet.

[Bearbeiten] Vorteile

  • linear adressierbarer Speicher, ermöglicht Ausführung von Code (eXecute-In-Place, XIP)
  • hohe Schreibgeschwindigkeit bei kleinen Datenmengen
  • problemlose Ankopplung an Controllersysteme aufgrund des SRAM-ähnlichen Bussystems

[Bearbeiten] Nachteile

  • relativ hohe Leistungsaufnahme
  • langsam beim Schreiben und Löschen großer Datenmengen
  • nur für kleinere Speicherkapazitäten erhältlich (wenige Megabytes)

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Die Präfixe K, M, G stehen hier für Zweierpotenzen (210, 220, 230). Beim Überfahren des Schriftzugs mit der Maus öffnet sich ein Tooltip, das die Umrechnung in die entsprechenden dezimalen Einheiten (103, 106, 109) zeigt. Näheres siehe Byte.
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