Unix System Services (USS) ist eine Komponente des z/OS. USS ist eine vollwertige, zertifizierte Unix-Implementierung (XPG4 UNIX 95). Es handelt sich um das erste Unix 95, welches nicht aus dem AT&T- / SCO-Sourcecode abgeleitet wurde. Durch die Integration in z/OS stehen zusätzlich zu den üblichen Unix-Diensten TSO-Commands zur Verfügung und es ist möglich, Unix-Dateien mittels ISPF zu verarbeiten. Erweiterungen in der JCL erlauben es, diese Dateien auch in Stapelverarbeitungen zu verwenden.
Unix System Services ermöglicht es, Unix-Anwendungen auf IBM-Großrechnern laufen zu lassen und unixbasierende Dienste auf diesen Rechnern zu implementieren. Die einzige Inkompatibilität bilden Programme, die in ihrer Logik auf den Zahlenwerten von ASCII-Zeichen basieren. Die Architektur der System z basiert auf EBCDIC.
Programme, die unter USS laufen, haben auch vollen Zugang zu den Funktionen des z/OS. Dies wird z.B. für Datenbankanbindungen verwendet (DB2 über Call Attach). Derartige Programme sind dann aber nicht mehr portierbar.
Die Dateisysteme des USS (HFS und zFS) sind aus Sicht des übrigen z/OS spezielle Datasets.
Vorläufer der Unix System Services war eine Betriebssystemkomponente namens Open Edition MVS, welche erstmals in MVS/ESA 4.3 implementiert war und lediglich die POSIX-Standards implementierte.