Seagate Technology LLC ist ein bekannter Hersteller von Festplatten und Bandlaufwerken. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Scotts Valley, Kalifornien. Registriert ist das Unternehmen auf den Kaimaninseln. Seagate ist das älteste und größte Unternehmen der unabhängigen Festplattenhersteller, und ist seit vielen Jahren Marktführer. Seagate hat seit seiner Gründung bis 2008 eine Milliarde Festplatten mit insgesamt 79 Exabyte Speicherplatz – 79 Trillionen (1018) Byte ausgeliefert und gibt an, in den nächsten 5 Jahren eine weitere Milliarde Festplatten ausliefern zu wollen.[1]
Die Firma wurde 1979 durch Alan Shugart und Finis Conner gegründet. Das erste Produkt war die 1980 freigegebene Festplatte ST-506; die erste Festplatte, die den 5,25-Zoll-Formfaktor hatte. Die Verkaufszahlen waren gut und die Firma wuchs. Bald darauf führte Seagate eine 10-Megabyte-Version der 506, die ST-412, ein. Später entwickelte Seagate auch Festplatten für Personal Computer und belieferte IBM in großen Stückzahlen.
Durch die achtziger Jahre hinweg verkaufte Seagate hauptsächlich Festplatten, die Verbesserungen des ursprünglichen Designs der ST-506 waren. Die ST-225, eine 20-Megabyte-Festplatte, und die ST-251, eine 40-Megabyte-Festplatte, waren die Verkaufsschlager ihrer Zeit. Seagate-Festplatten wurden von manchen als billig und unzuverlässig bezeichnet. Dieser Ruf wird auf den Einsatz von Schrittmotoren zur Positionierung der Köpfe zurückgeführt. Viele andere Hersteller (z.B. Rodime, BASF, Miniscribe und auch Western-Digital) verwendeten jedoch ebenfalls Schrittmotoren, manche sogar bei ihren ersten IDE-Modellen. Seagate gab den Einsatz von Schrittmotoren in den frühen 1990er Jahren auf. Die ST351A/X, eine 40-Megabyte-Festplatte, die sowohl am ATA- als auch am XT-Bus betrieben werden konnte, war die letzte Festplatte, in der ein Schrittmotor verwendet wurde.
1985 verließ Finis Conner Seagate Technology und gründete 1986 seine eigene Firma Conner Peripherals. Conner Peripherals spezialisierte sich auf Small-Form-Factor-Festplatten für Notebooks und Desktop-Rechner, aber auch Bandlaufwerke wurden von Conner produziert. Nach zehn Jahren als eigenständige Firma ging Conner Peripherals 1996 wieder in Seagate Technology auf. Im Jahr 1989 stieg Seagate, mit dem Erwerb der Storage-Abteilung von Control Data, in den High-End-Festplattenmarkt ein.
1992 führte Seagate mit der Barracuda die erste Festplatte mit 7.200 U/min Drehgeschwindigkeit ein. Es folgte 1996 die Cheetah, die erste Festplatte mit 10.000 U/min. 2000 folgte mit der Seagate X15 die erste Festplatte mit 15.000 U/min. Seagate führte 1997 mit der „Medalist Pro“ auch die erste ATA-Festplatte mit 7.200 U/min ein.
Am 21. Dezember 2005 gab Seagate die Absicht bekannt, durch einen Aktientausch mit einem Volumen von etwa 1,9 Milliarden US-Dollar das Unternehmen Maxtor Corporation zu übernehmen. Die Übernahme wurde am 22. Mai 2006 abgeschlossen, die Marke Maxtor bleibt jedoch erhalten.
Ende der 90er Jahre und seit Mitte 2005 wieder gibt Seagate auf die meisten seiner Festplattenmodelle fünf Jahre Garantie.
Im August 2007 versuchte ein chinesisches Unternehmen, Seagate zu übernehmen. Die US-Regierung sah die mögliche Übernahme des weltweiten Marktführers für Festplatten äußerst kritisch. Es wurde befürchtet, dass China Festplatten manipulieren könnte, um so an Daten zu gelangen.[2]
Hitachi hat auf der Ende Juli 2008 in Singapur stattgefundenen 18. Magnetic Recording Conference eine Festplatte mit einer Datendichte von 610 GBit pro Quadratzoll demonstrieren können. Derzeit bietet Seagate mit 1,5 Terabyte die Festplatte mit der höchsten Kapazität an.[3]