SGI, bekannt auch unter dem alten Firmennamen Silicon Graphics Incorporated (bis 1999), ist ein Hersteller von Computern, die besonders auf dem Gebiet der grafischen Darstellung leistungsstark sind (Grafik-Workstation). SGI initiierte die OpenGL-Spezifikation und ist Mitglied des Architecture Review Board von OpenGL. Noch heute ist OpenGL eine registrierte Marke der Firma.
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Gegründet wurde die Firma durch Jim Clark im November 1981 unter kalifornischem Recht und im Januar 1990 nach Delaware verlegt. Die Firma verwertete Clarks Verfahren zur beschleunigten Darstellung dreidimensionaler Bilder mittels spezialisierter Soft- und Hardware, sogenannter geometry pipelines. Ab 1982 stellte SGI Grafikterminals her, ging aber später zu anderen Geschäftsfeldern über.
Die ersten hergestellten Terminals sollten an DEC VAX-Computer angeschlossen werden. SGI implementierte Motorola-68000-Mikroprozessoren mit aufgesetztem UNIX-Betriebssystem zur Steuerung des Terminals.
Die 3X30-Workstation war in der Lage, ohne Unterstützung eines Großcomputers eine komplette 3D-Computeranimation zu rendern. Die Workstation war mit zwei, zu ihrem Zeitpunkt üppigen 300 MB-Festplatten, einem Bandlaufwerk und einem 10 MBit-Netzwerkadapter ausgestattet.
Mit der Einführung der 4D-Reihe im Jahr 1987 ging SGI dazu über, MIPS RISC-Mikroprozessoren zu verwenden. Damit wurde die Leistung gesteigert, mehr Arbeitsspeicher konnte adressiert werden, und die mathematischen Berechnungen konnten weitestgehend über die Hardware abgewickelt werden. Mit dieser Baureihe erwarb sich SGI den Ruf des bekanntesten Herstellers von Grafik-Workstations zum Rendern von Trickfilmen und Animationen.
1992 übernahm SGI den Prozessorhersteller MIPS Computer Systems Inc. und veröffentlichte den ersten 64-Bit MIPS-Mikroprozessor, den R4000, neben dem Alpha-Prozessor einen der ersten 64-Bit-Mikroprozessoren überhaupt.
Im Februar 1996 kaufte SGI die Firma Cray Research und verwertete die Rechte an Namen wie „CrayLink“ für die eigene ccNUMA Technologie. Die Cray-Technologien flossen erst in die folgende Baureihe, die Origin 3000 ein. Nachdem der Name Cray wieder verkauft wurde (an Tera Computer, die sich prompt in Cray Inc. umbenannten), wurde CrayLink in NUMAlink umbenannt.
Mit der enormen technischen Entwicklung von Desktop-PCs und deren Grafikfähigkeiten hat sich SGI auf die Herstellung von Servern für Digitales Video und Webserver spezialisiert.
SGI Server und Workstations mit einer MIPS-CPU laufen unter dem Betriebssystem IRIX. Zu den bekanntesten Computern von SGI gehören die Modelle „Indy“, „Indigo“, „Indigo2“, „O2“, „Octane“, „Octane2“, „Fuel“, „Tezro“, „Onyx“ und „Origin“.
Mit dem Modell Origin2000, das 1996 eingeführt wurde, stellte SGI ihr erstes ccNUMA System vor. Die ccNUMA Technologie erlaubt den Bau von Computersystemen mit sehr vielen Prozessoren, bei der Origin2000 bis zu 512 MIPS R10000, R12000 oder R14000. Seither basieren alle SGI Computer mit mehr als zwei Prozessoren auf der ccNUMA Technologie.
Wird eine Origin2000 mit einer oder mehreren InfiniteReality Grafikmodulen zu einem „GrafikSupercomputer“ gekoppelt, entsteht eine Onyx2. Diese Systeme finden weit verbreiteten Einsatz in der Film- und Videoproduktion, in Simulationsumgebungen oder bei der Messdatenanalyse.
SGI unterstützt die Entwicklung des Betriebssystems Linux, bei der die Firma zahlreiche Projekte wie Samba unterstützt und Code als OpenSource freistellt, z. B. das Dateisystem XFS. Diese Unterstützung hat sich mit der Einführung von Servern mit CPUs aus der Intel/x86-Architektur intensiviert. Diese Altix genannten Server basieren auf der gleichen NUMAlink Technologie wie die Origin 3000 Systeme, sind aber statt mit MIPS R14000/16000 CPUs mit Intel Itanium bzw. Itanium2-Prozessoren bestückt. Die größte Altix kann 512 Itanium2-Prozessoren enthalten.
Auch für die Altix-Systeme sind Grafikerweiterungen verfügbar, die Systeme nennen sich dann Prism. Mit Prism-Systemen ist es durch die Multiprozessortechnologie möglich, Echtzeit-3D-Animationen mit Verfahren wie z. B. Raytracing erstellen, die zu aufwendig für die Berechnung mit gängigen Grafikkarten sind.
Im Februar 2006 wurde klar, dass SGI mit starken Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen hat. Das Unternehmen meldete der US-Börsenaufsicht SEC, dass SGI kurz vor dem Konkurs steht [1]. Am 8. Mai 2006 wurde bekannt, dass SGI Gläubigerschutz beim Konkursgericht in New York beantragt hat. Am 17. Oktober 2006, nach weniger als sechs Monaten, konnte sich die Firma wieder aus dem Gläubigerschutz befreien. Allerdings stellte die Firma die Produktion des Betriebssystems IRIX zum 29. Dezember 2006 ein[2] und konzentriert sich künftig auf das Geschäft mit den unter Linux betriebenen Servern.