Ein Transponder ist ein Funk-Kommunikationsgerät, welches eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet. Der Begriff Transponder ist zusammengesetzt aus den Begriffen Transmitter und Responder. Transponder können passiv oder aktiv sein.
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Unter passiven Transpondern versteht man Systeme, die zur Kommunikation und zur Abarbeitung interner Prozesse benötigte Energie ausschließlich aus dem Feld der Schreib-/Leseeinheit beziehen. Passive Transponder arbeiten also eigenenergielos. Aktive Systeme verfügen dagegen über eine eigene Energieversorgung oft in Form einer Batterie. Dadurch sind mit aktiven Transpondern nicht nur größere Kommunikationsreichweiten möglich, auch die Verwaltung größerer Datenspeicher bzw. der Betrieb integrierter Sensorik wird realisierbar. Neben den Reinformen passiver beziehungsweise aktiver Systeme existieren semiaktive Transponder.
Ein passiver Transponder erlaubt, ein Objekt zu identifizieren. Haustierregistrierungs-Chips oder Chipkarten für ein Zugangs-Kontrollsystem sind Beispiele hierfür. Ein aktiver Sensor (in Verbindung mit dem Computer) liest und decodiert die Daten, die der passive Transponder enthält.
Einfache aktive Transponder werden zum Beispiel bei der Lokalisierung, Identifizierung und Navigation von Flugzeugen verwendet: Der im Flugzeug eingebaute Transponder empfängt ein kodiertes Signal einer Überwachungs- und Kontrollstelle und beantwortet dieses Signal auf einer vorgegebenen Frequenz mit den erforderlichen Daten, ebenfalls in kodierter Form (eingestellter Transpondercode und Höhe in Fuß/Flightlevel). Dieses Antwortsignal wird von der Überwachungsstelle empfangen und mit dem Radarecho zusammen dargestellt.
Fernsehsatelliten benutzen Transponder, die einfach das auf einer Frequenz empfangene Signal auf einer anderen Frequenz wieder zurückstrahlen.
Der Flugfunktransponder (TPX oder XPDR) ist ein Sekundärradar-Transponder, der zur Identifizierung von Flugzeugen dient. Dies geschieht über einen vierstelligen Oktalzahl-Code, den sogenannten Transpondercode oder auch Squawk genannt, welcher durch den Piloten am Transponder nach Aufforderung durch die Luftraumüberwachung eingestellt wird. Zur Mitteilung besonderer Gefahren sind international drei Codes vorgesehen:
Obwohl die Transponderdaten zusammen mit den Primärradardaten auf den Radarschirmen der Flugüberwachung dargestellt werden, handelt es sich hierbei um ein eigenständiges System. Meist ist allerdings die Richtantenne für die Transponderabfrage fest an der sich drehenden Primärradarantenne der Bodenstation montiert. Durch einen geringfügigen Versatz zur Primärradarantenne werden die verschiedenen Signallaufzeiten vom Primärradarsignal und Transpondersignal korrigiert, um durch ein gleichzeitiges Vorliegen beider Signale eine bessere Zuordnung des Primärechos zur Sekundärantwort zu ermöglichen.
Siehe Transponder (Satellit)
Siehe Search and Rescue Radar Transponder (SART)
Die Etiketten eines Warensicherungssystems ähneln in ihrer Funktionsweise der eines Transponders.
Ein auf das Sekundärradarverfahren aufbauendes Schließsystem ersetzt mechanische Schließzylinder. Ein kleiner Transponder an Stelle des konventionellen Schlüssels entriegelt Türen und Schließfächer auf Knopfdruck. Das System verwaltet beliebig viele Schlösser und Benutzer und bietet auch spezielle Überwachungsfunktionen, wie zeitabhängigen Zutritt und Protokollierung der Anwesenheit. Sollte ein Transponderschlüssel verlorengehen, so wird dieser einfach gesperrt.
Siehe Sekundärradar
Transponder in der Bahntechnik werden als Balisen bezeichnet.
Diese passiven Transponder in Kreditkartengrösse (ISO 7810) dienen meist zur Personenidentifikation. Die Einsatzbereiche liegen in Zutrittskontrollsystemen, Zeiterfassungssystemen aber auch zur Verrechnung von Leistungen und Warenbezügen (Tankautomat, Mautsysteme, Personenbeförderung, Kaffeeautomaten, Werksküchen, ...). Die Vorteile gegenüber dem Einsatz einer Magnetstreifenkarte liegen in der einfachen Handhabung, der Beständigkeit der Karte gegenüber mechanischer Abnützung und der Möglichkeit, Daten auf der Karte ablegen zu können. Letzeres ermöglicht auch den Einsatz als Prepaid-Medium, d.h. die Karte wird mit einem Guthaben aufgeladen und bei jeder Verwendung der Karte wird von diesem Guthaben abgebucht.
Zur Kennzeichnung von Tieren werden verstärkt Transponder mittels eines speziellen Injektors und einer Injektionskanüle in das Tier implantiert. Die Transponder sind dabei in einer Bioglashülle gekapselt und verwachsen mit dem Gewebe der Tiere. Die Kennzeichnung ist in einigen europäischen Ländern gesetzlich vorgeschrieben. Ausführlichere Beschreibung unter Tierregistrierung.
Ganz allgemein kann der Transponder zur automatischen Identifizierung von Personen eingesetzt werden. Dazu wird jeder Person, die an einer Veranstaltung teilnimmt, die eindeutige ID eines Transponders (Ziffernfolge, die der Transponder an eine Empfangseinheit sendet) zugeordnet. Der Teilnehmer muss den Transponder während der Veranstaltung am Körper tragen. Die Funktion des Transponders dient damit zunächst einmal der Identifikation. Erfasst man in geeigneter Weise gleichzeitig den Zeitpunkt der Identifikation, so erhält man eine Zeitmessung (Wettkampfzeit) für die identifizierte Person am jeweiligen Antennen-Standort (Startzeit, Zwischenzeiten oder Zielzeit). Der Vorteil der Transponder – Zeitmessung ist, dass insbesondere bei Groß- und Mehrkampfveranstaltungen die Zeitergebnisse sofort individuell den Teilnehmern zugeordnet werden können. Damit reduziert sich die Zeit für die Erstellung der Gesamtergebnislisten um ein vielfaches gegenüber der Bearbeitungszeit, die für herkömmliche Verfahren notwendigen sind.
Siehe auch: IPTAtime-System
Radio Frequency Identification (RFID)