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Als Dual Channel wird die Fähigkeit aktueller Speicherkontroller bezeichnet, zwei (oder mehr) Arbeitsspeicher-Module gleicher Kapazität parallel zu betreiben, wodurch eine höhere Datentransferrate erzielt wird. Hierfür sind separate Busse vom Speicherkontroller zu den einzelnen Modulen nötig. Das verwendete Prinzip ist jedoch keineswegs neu, sondern basiert auf Interleaving.
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In der klassischen Bauweise befindet sich der Speicherkontroller in der Northbridge des Chipsatzes. Dieser wiederum ist über den Front Side Bus an die CPU gekoppelt. Beim Betrieb im Dual-Channel-Modus wird somit nicht die Bandbreite zwischen Prozessor und Speicher, sondern die Bandbreite zwischen Speicherkontroller und Speicher erhöht.
Mit der Einführung des Athlon 64 wurde der Speicherkontroller erstmals direkt in die CPU integriert. Die Dual-Channel-Fähigkeit hängt dort somit von der CPU - genauer gesagt vom verwendeten Sockel - ab und nicht vom Chipsatz der Hauptplatine. Alle AMD-Prozessoren seit dem Sockel 939 unterstützen daher Dual-Channel-Betrieb. Die gegenüber dem Sockel 754 zusätzlichen Pins bilden den notwendingen zweiten Speicherbus. In der CPU gelangen die Daten dann auch doppelt so schnell in den L2-Cache.
Für den Betrieb sind keine speziellen Module notwendig - allein der Speicherkontroller muss Unterstützung für diese Technik bieten. Auch ist es nicht unbedingt notwendig, zwei baugleiche Module zu verwenden. Dual Channel funktioniert mit jeder Art von Arbeitsspeicher, sofern die Speichermodule in Speicherkanal 1 gleich groß sind wie in Speicherkanal 2. Zum Beispiel 512 MiB- oder 1 GiB-Module pro Kanal, sowohl jeweils einzeln mit dann insgesamt zwei Modulen, als auch doppelt bestückt mit dann vier Modulen. Dual-Channel funktioniert auch mit zwei verschieden großen Modulen pro Kanal, z. B. 512 MiB und 1 GiB pro Kanal für dann insgesamt 3 GiB.
Die Stabilität und Geschwindigkeit von Dual-Channel lässt sich verbessern durch z. B.:
Da diese Voraussetzungen von vielen Herstellern erfüllt werden, können auch Module unterschiedlicher Hersteller kombiniert werden.
Eine Besonderheit gibt es bei einigen Hauptplatinenchipsätzen wie z. B. nForce 2 oder SIS 655, diese können auch drei Module im Dual-Channel betreiben, sofern zwei Module die insgesamt gleiche Speicherkapazität aufweisen wie das dritte Modul (z. B. 2×256 MiB und 1×512 MiB).
Im Gegensatz zum Single-Channel-Modus, bei dem der Datenbus 64 bit breit ist (also 64 Datenleitungen), werden im Dual-Channel-Modus zwei Module gleichzeitig mit je 64-Bit Datenbus betrieben. Da die Taktrate, mit der der Speicher betrieben wird, gleich bleibt, sich die übertragenen Daten pro Takt jedoch verdoppeln (also 128 Bit pro Takt statt wie bisher 64 Bit), führt der Einsatz des Dual-Channel-Modus theoretisch zur Verdopplung des Speicherdurchsatzes. So kann PC2-6400-Speicher im Single-Channel-Modus ca. 6,4 Gigabyte/sec an Daten zum Speicherkontroller transferieren, im Dual-Channel-Modus sind es dann ca. 12,8 Gigabyte/sec.
Um wie viel sich die Arbeitsgeschwindigkeit durch den Einsatz von Dual Channel steigert, hängt jedoch von den benutzten Programmen, den Speicherzugriffsmustern und der CPU ab (siehe Cache und Prefetching), wobei eine Leistungssteigerung von ca. 5 % gegenüber dem Singlechannelbetrieb erwartet werden kann. Die Leistungssteigerung bei aktuellen Athlon 64- und gerade bei Pentium-4-Systemen kann um einiges höher ausfallen und im Bereich von bis zu 20 % liegen.
werden z.B. vom Chipsatz 965 unterstützt. Wenn jeder der zwei Memory Channels mit der gleichen Speicherkapazität arbeitet, spricht Intel vom so genannten "Dual-Channel Symmetric Mode". Die Speicherzugriffe erfolgen nach dem Dual-Channel-Verfahren und profitieren damit von der hohen Performance dieses Modus. Die Anzahl der Speichermodule pro Memory Channel spielt keine Rolle. So können zum Beispiel der Speicherkanal A mit zwei 256-MByte-Speichermodulen und der Kanal B mit einem 512-MByte-Modul bestückt sein. Bestückt der Anwender nur einen Speicherkanal oder die zwei Speicher-Channels mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten, erfolgt der Speicherzugriff im so genannten "Single-Channel Mode" beziehungsweise im "Dual-Channel Asymmetric Mode". In beiden Modi erfolgt der Speicherzugriff nach dem Single-Channel-Verfahren, sodass die Speicherperformance gegenüber dem Dual-Channel-Symmetric-Modus entsprechend niedrig liegt. In allen Betriebs-Modi richtet sich die Taktrate des Gesamtspeichers nach der langsamsten Arbeitsfrequenz eines einzelnen Speichermoduls, die das SPD-Register in kodierter Form enthält. Ist das Mainboard zum Beispiel mit einem DDR2-533- und einem DDR2-400-Speichermodul bestückt, arbeitet der gesamte Systemspeicher nur mit DDR2-400-Timings.
Dual-Channel-Symmetric-Konfiguration: Damit der Speicher-Controller optimal mit 128-Bit-Speicherzugriffen arbeiten kann, gilt es beide Kanäle mit gleicher Speicherkapazität auszustatten. (Quelle:Intel)
ChA DIMM0 512MB
ChA DIMM1 0MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 512MB
oder
ChA DIMM0 256MB
ChA DIMM1 256MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 512MB
Single-Channel-Konfiguration: Mit dieser Bestückung arbeitet der Speicher-Controller im langsamen Singe-Channel-Modus. (Quelle:Intel)
ChA DIMM0 512MB
ChA DIMM1 0MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 0MB
oder
ChA DIMM0 0MB
ChA DIMM1 0MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 512MB
Dual-Channel-Asymmetric-Konfiguration: Obwohl beide Memory-Kanäle bestückt sind, führte ohne Flex-Memory-Technologie der Speicher-Controller nur langsame Single-Channel-Zugriffe durch. (Quelle:Intel)
Befinden sich pro Speicher-Channel Speichermodule mit unterschiedlichen Gesamtkapazitäten wie zum Beispiel 512 MByte und 256 MByte im System, können durch die Flex-Mode-Technologie dennoch schnelle Dual-Channel-Speicherzugriffe (128 Bit) durchgeführt werden. Dies erfolgt jedoch nur im gemeinsamen Speicheradressbereich von 256 MByte. Der restliche Speicher von 256 MByte des 512-MByte-Moduls arbeitet weiter nur im Single-Channel-Modus.
ChA DIMM0 512MB
ChA DIMM1 0MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 256MB
oder z.B. so die Hälfte des Speiches im ChA (512MB) ist im Singlemodi 64Bit der Rest (1024MB) im DualChannel 128Bit
ChA DIMM0 512MB
ChA DIMM1 512MB
ChB DIMM0 0MB
ChB DIMM1 512MB
Vor-/Nachteile
Beim Zugriff mittels Dual Channel werden immer recht "große" Datenpakete (64k) gesendet obwohl vllt. nur ein Teil davon benötigt wird.
Die Daten werden doppelt so schnell an die Northbridge gesendet, ob diese dich auch doppelt so schnell weiter geben werden können ist fraglich. I.d.R. erhält man eine Performancesteigerung.