Irem M-62 ist der Name eines Spielautomaten-Systems, das für mehrere Arcade-Spiele entwickelt wurde.
Der Hersteller Irem benannte seine Spielautomatensysteme mit Nummern. Es begann mit dem M-10 aus dem Jahre 1979, von dem wenig bekannt ist. Meistens erfolgten die Schritte in 10-er Stufen. Das letzte System war das 1994 hergestellte M-107. M-62 wurde 1984 um das Computer-Spiel Kung-Fu Master, dem ersten horizontalen Beat 'em up, entwickelt.
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Folgende Spiele benutzen (fast) die gleiche Hardware:
Das System bestand aus 3 übereinanderliegenden PCBs (Platinen): Auf der Hauptplatine war der Prozessor Zilog Z80 die Arcade-CPU. Sie ist kompatibel mit dem i8080 von Intel, aber billiger. Als Zweit-CPU verwendete man den M6803 von Motorola, der für die Sound- und Eingabesteuerung (Joystick 4-Wege und 2 Knöpfe) zuständig war. Der Z80 war mit 3,072 MHz und der M6803 mit 894,86 kHz getaktet.
Das Soundsystem bestand aus zwei AY-3-8910 (General Instrument, teils auch den kompatiblen Yamaha YM2149) für Musik (hatten die meisten Arcade-Spiele) und zwei MSM5205 (Oki) (fast nur von Irem benutzt) für die Geräusche/Sprache. Die Soundausgabe war insgesamt mono. Die Musikausgabe war für die damaligen Verhältnisse gut (3-stimmig). Die Sprachausgabe war allerdings etwas blechern (insbesondere die Gelächter der Boss-Gegner), aber durchaus dem Kung-Fu Spiel gerecht. Kid Niki und Horizon hatten eine analoge Schaltung für die Trommelgeräusche, diese ist bisher noch nicht emuliert worden.
Der MSM5205 besitzt eine interne 12-Bit Decodier-Schaltung mit Werten von 0-8191. Die Daten liegen im ADPCM-Format (.vox) vor. Die Samplerate beträgt lediglich 4000 Hz.
Die Grafikauflösung beträgt normalerweise 256×256 Pixel bei einem Seitenverhältnis von 4:3, jedoch konnte diese, sowie weitere Funktionen, über Jumper verändert werden. In der Grundversion (Kung-Fu Master) gibt es 512 verschiedene Farben. Weitere Angaben: 55 fps, Zeilensprung 1790 ms.
Screenshots des Emulators M.A.M.E. werden, nach wie vor, fälschlicherweise quadratisch abgespeichert; in der Emulation kann jedoch auf das richtige Seitenverhältnis gestreckt werden.
Die Arcade-Leiterplatte ist größer, als man durch Blick auf Fotos vermuten würde: Etwa 40x30 cm. Und dadurch, dass sich 3 übereinander befinden, ist sie zudem dicker als üblich.
Die drei Platinen haben spezielle Bezeichnungen. Allerdings sind sie je nach Spiel etwas unterschiedlich. Später wurden auch größere Speicherchips und teils andere Prozessoren eingesetzt. Zudem gab es auch Nachahmerplatinen, sogenannte Bootlegs.
Zudem befinden sich zahlreiche Logikbausteine auf den Platinen.