Computersystem

Lilith (Computersystem)

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Lilith ist der Name des im Jahre 1980 vom Schweizer Informatiker Niklaus Wirth an der ETH Zürich entwickelten Computersystems. Basis war ein 16-Bit-Prozessor (AMD 2901) mit einem für Modula-2 optimierten Instruktionssatz.

Von seinem Entwickler und anderen wurde auch das dazugehörige Betriebssystem Medos-2 programmiert.

Wirth hatte 1977/78 am Forschungszentrum Palo Alto Research Institute (Parc) von Xerox die zukunftsweisende Architektur der Alto-Workstations kennengelernt, die bereits über Maus, Grafikbildschirm und Fenstertechnik verfügten. Nach seiner Rückkehr begann Wirth mit seiner Gruppe die Eigenentwicklung einer solchen Workstation, wobei die Co-Entwicklung von Hardware- und Software betrieben wurde. Auf diese Weise wurde Modula-2, der Nachfolger von Pascal, als Systemsprache generiert und als Betriebssystem Medos. Der Compiler erstellte dabei einen Zwischencode (sog. "M-Code"), der direkt ausgeführt werden konnte. Die Ur-Lilith hatte einen Bildschirm mit 704 x 928 Pixel (Hochformat), spätere Versionen hatten bereits 1024 Pixel Auflösung.

Die Lilith-Rechner dienten Anfang der achtziger Jahre als Plattform für zahlreiche Software-Projekte in der Forschung. Sie gehörten zu den ersten Rechnern mit Bitmap-Display, Maus und einem fenster-orientierten User-Interface. Die Lilith-Workstations wurden in einem lokalen Netzwerk betrieben und ausgedruckt wurde auf den damals ebenfalls neuen Laser-Druckern. Kommerziell war die Vermarktung (ab 1982) ein Misserfolg, trotzdem hat diese futuristische Maschine eine Informatikergeneration beeinflusst.

[Bearbeiten] Siehe auch

Das Computersystem Ceres stammt ebenfalls von Wirth und ist für Oberon optimiert.

[Bearbeiten] Weblinks

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