Am2900 ist eine 1975 von Advanced Micro Devices eingeführte Familie von Bit-Slice-Bausteinen. Diese waren dazu gedacht, sich nach dem Konzept des Bit-Slicing eine mikroprogrammierbare CPU nach eigenen Bedürfnissen frei zusammenzustellen. Der Am2901-Chip war als arithmetisch-logische Einheit (ALU) der "Kern" der Serie. Er konnte auf 4 Bit rechnen und binäre Operationen sowie diverse Schiebeoperationen ausführen. Mit dem Am2902, einem Carry-Look-Ahead-Baustein, und dem Am2904-Wortrand-Baustein konnte man damit Rechenwerke mit einer Breite von einem Vielfachen von 4 Bit zusammensetzen. Das Mikroprogrammsteuerwerk konnte mit einem Am2910 Prozessor aufgebaut werden.
Berühmtester Vertreter der Am2900-basierten CPUs ist wohl eine Implementation des seinerzeit weit verbreiteten Minirechners PDP-11 der Digital Equipment Corporation. 16 dieser Schaltkreise bilden die Floating-Point-Unit mit 64-Bit Verarbeitungsbreite und bilden den Floating-Point-Instruction-Set (FIS). Dieser ist beispielsweise in der PDP-11/34 bzw. PDP-11/34A implementiert.
Weitere Mitglieder der Am2900-Familie waren der Am2902, Am2904, Am2905, Am2906, Am2907, Am2908, Am2912, Am2913, Am2914, Am2915, Am2916, Am2917, Am2918, Am2919, Am2920, Am2921, Am2922, Am2923, Am2924, Am2925, Am2926, Am2927, Am2928, Am2929, Am2930.
Die Am2900-Familie wurde auch von Motorola, National Semiconductor, Signetics, Thomson und Cypress Semiconductor Corp. in Lizenz hergestellt.