Die Firma S3 Inc. (kurz S3, NASDAQ SIII) war ein langjährig sehr erfolgreicher Entwickler und Produzent von Grafikchips für PC-Grafikkarten. Bis Mitte der 1990er Jahre war S3 Marktführer im Bereich Grafikchipmarkt. Mit dem Aufkommen der 3D-fähigen Grafikchips (besonders durch 3dfx) ging diese Vormachtstellung zu Ende, da man nicht rechtzeitig leistungsfähige Chips für diesen Trend anbieten konnte.
S3 ist vor allem durch seine S3 ViRGE, S3 Trio und S3 Vision-Chipsätze bei zahlreichen Board-Herstellern einer größeren Zahl von PC-Nutzern ein Begriff. Erste Gewinneinbrüche zeichneten sich ab, als mit dem 3dfx Voodoo Graphics Grafikchip von 3dfx und später mit dem Riva 128 von NVIDIA der Trend zu hardwarebeschleunigtem 3D begann, dem S3 nicht mehr schnell genug folgen konnte, um langfristig überleben zu können. Zwar wurden mit der Savage-Serie-Serie (Savage 3D, Savage 4 und Savage 2000) noch durchaus gute Grafikchips entwickelt und verkauft, jedoch hatte man größtenteils erhebliche Treiberprobleme, die Grafikleistung war den Top-Produkten nicht gewachsen, und letztlich gab es auch immer wieder Verzögerungen bei der Lieferbarkeit.
Trotz allem hat S3 wegweisende Techniken wie das Kompressionssystem S3TC für Texturen entwickelt, das letztlich sogar im DirectX-Standard von Microsoft eingeflossen ist.
S3 hatte mit Diamond Multimedia einen Grafikkartenhersteller übernommen, um die eigenen Grafikchips exklusiv auf eigenen Grafikkarten zu vermarkten. Das erste (und letzte) Produkt war die Diamond Viper II mit dem S3 Savage 2000-Chip. Allerdings hatte der Grafikchip schwere Konstruktionsfehler, u.a. funktionierte die integrierte T&L-Einheit nicht wie erwartet, so dass der Chip nicht mit der GeForce 256 von NVIDIA konkurrieren konnte.
Als Folge dieses Fehlschlages hat sich S3 in SonicBlue (NASDAQ SBLU) umbenannt und verkaufte danach hauptsächlich Rio-Produkte, die auch noch von Diamond Multimedia stammen. Die Supra-Modem-Linie wurde mangels Erlösen eingestellt, und die FireGL Produktline wurde an ATI verkauft. Die FireGL-Entwicklung war nie auf S3-Produkten basiert, sondern verwendete Hochleistungs-Grafikhalbleiter von IBM, um damit am Markt für Windows-basierte professionelle Midrange und High-End OpenGL-Beschleuniger mit zu den Marktführern zu zählen.
Der Grafikchipbereich wurde ausgegliedert und als Joint-Venture mit VIA Technologies als S3 Graphics neu gegründet. Das Unternehmen begann dann zuerst, Savage 4-Grafikcores in VIA-Chipsätze zu integrieren. Das Ergebnis dieser Arbeiten sind diverse integrierte Chipsätze von VIA wie der Apollo ProMedia 133 oder die Twister-K-Serie für AMD CPUs.
Mittlerweile hat VIA Technologies S3 Graphics vollständig übernommen.