Als wirthsches Gesetz (engl. Wirth's Law) wird in der Informatik das Phänomen betrachtet, dass Software in kürzerer Zeit langsamer (hinsichtlich der Laufzeit) wird, als Hardware schneller.
1995 stützte sich Niklaus Wirth im Artikel "A Plea for Lean Software" („Ein Plädoyer für schlanke Software“) unter Anderem auf folgende zwei Aussagen:
“Software expands to fill the available memory.”
“Software is getting slower more rapidly than hardware becomes faster.”
Erstgenannte Aussage zeigt die Verwandtschaft des wirthschen Gesetztes mit dem parkinsonschen Gesetz. Auch Wirth selbst werden zu diesem Thema mehrere Zitate zugeschrieben:
“Software gets slower—faster than hardware gets faster.”
“Software is decelerating faster than hardware is accelerating.”
Die Hardware wurde und wird mit der Zeit spürbar schneller. Diese rapide Entwicklung wird wiederum durch das mooresche Gesetz beschrieben. Wirths Gesetz fügt dem hinzu, dass die schnellere Hardware dennoch keine schnellere Abarbeitung von Aufgaben bewirkt, da gleichzeitig die durch die gestiegenen Anforderungen erhöhte Kompliziertheit der Software diesen Gewinn mehr als aufhebt.
In seinem Artikel prangert Wirth entsprechende Nachlässigkeiten an, was unnötig große Software angeht, und spricht sich für eine Rückbesinnung auf einfache Algorithmen und schlichte Werkzeuge aus.
Ein offenkundiges Beispiel für das Wirthsche Gesetz ist das Hochfahren eines heutigen Computers, bei dem die Initialisierung der Hardware und des Betriebssystems durchgeführt wird. Dies dauert trotz schnellerer Hardware heute deutlich länger.