Die Mini-Disk, bzw. Mikro-Disk, ist ein von der Firma Teldec (Telefunken-Decca GmbH) Anfang der 1970er-Jahre entwickeltes mechanisches aber dennoch digitales Speichermedium. Sie gilt als eine der letzten Konkurrenztechniken zur Compact-Disk, gegen die es sich jedoch nie durchsetzen konnte.
Ziel der Entwicklung war ein System, dass trotz moderner digitaler Datenkodierung auf Grund der Ähnlichkeit zur herkömmlichen Schallplatte (LP) vergleichsweise kostengünstig und zum damaligen Zeitpunkt mit bereits ausgereifter Technik hergestellt werden konnte. Durch Fertigung der Scheiben aus Vinyl waren keine neuen Produktionsanlagen (z.B. Pressen) sowie eine komplett neue Technik beim Auslesen der Daten vonnöten, wie beispielsweise im Fall der optischen "Abtastung" einer CD. Der damalige Telefunken-Direktor Rolf Schiering sprach 1981 von neunzig Prozent weniger benötigtem Material und vierzig Prozent weniger Lohnkosten gegenüber der herkömmlichen LP [1].
Der Durchmesser der Mini-Disk-Scheiben beträgt nur 135 mm (5,3 Zoll) bei einer Spieldauer von 2x60 min, bei beidseitigem Beschreiben. Die Mikrodisk, welche bis auf ihre Größe identisch zur Minidisk ist, hat einen Durchmesser von 75 mm (2,9 Zoll) und bietet 2x10 min Stereo-Aufnahmedauer.
Das MD-System arbeitet zwar mit einer mechanischen piezoelektrischen Abtastung über eine Nadel, speichert die Informationen in den auf ihr vorhandenen Rillen aber digital. Dadurch werden bei der Abtastung unter anderem keine mechanischen Störgeräusche mit ausgelesen. Mit einer 14 Bit Kodierung und einem System zur Fehlerkorrektur, was theoretisch ein Signal-Rausch-Verhältnis von 85 dB ergibt, ist das MD-System durchaus konkurrenzfähig zur CD.
Ebenso wie seine Konkurrenten erlaubt es jederzeit Zugang zu jedem Punkt der Scheibe, womit sich beispielsweise Pause- oder Wiederholen-Funktion realisieren lassen. Die Informationen werden in den Rillen, im Gegensatz zu Schallplatten, über eine reine vertikale Modulation ihrer Höhe gespeichert. Die Rillen sind jedoch auch spiralförmig angeordnet, beginnend am Rand der Platte und endend in der Mitte.
Beide Formate werden stets von einer vor Beschädigung oder Verschmutzung schützenden Kassette umschlossen, welche auch zum Abspielen nicht abgenommen werden muss. Mit Ausnahme des Abspielvorgangs ist sie stets komplett geschlossen.