Philips G7000 | |
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Hersteller | Philips |
Typ | Stationäre Spielkonsole |
Generation | 2. Generation |
Veröffentlichung | 1978 |
Veröffentlichung | 1978 |
Hauptprozessor | Intel 8048H |
Grafikprozessor | Intel 8245 |
Speichermedien | Module |
Controller | Joystick |
Nachfolger | Philips G7400 |
Die G7000 ist eine ab 1978 erschienene Videospiel-Konsole der Firma Philips.
Das Gerät hat einen Intel 8048H Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,79 MHz. Im Prozessor sind 64 Byte RAM eingebaut, die Hälfte davon wird jedoch als Register und Stack verwendet und ist daher als Speicher nicht nutzbar. Zusätzlich ist ein 6810 RAM-Baustein mit 128 Byte vorhanden. Im Prozessor integriert ist ein ROM von 1 KiB. Dieses enthält Programmroutinen, die von diversen Spielen verwendet werden, zum Beispiel die in fast allen Spielen vorkommende „SELECT GAME“ Anzeige. Die Auflösung beträgt 256×192 Bildpunkte bei acht möglichen Farben, für die Tonausgabe ist ein Tonkanal (monophon) vorgesehen.
Eine Besonderheit des Gerätes ist die eingebaute Folientastatur. Die verwendeten beiden Joysticks sehen zwar aus wie analoge Controller, es handelt sich aber dabei um gewöhnliche digitale 8-Wege-Steuerknüppel mit einem Feuerknopf, wie sie auch beim Atari 2600 verwendet wurden. Bei einigen G7000-Konsolen sind die Joysticks fest mit der Konsolen verbunden, bei anderen Varianten werden sie über Stecker angeschlossen. Es gibt G7000-Konsolen mit integriertem Netzteil, wie auch Konsolen mit externem Netzteil. Die G7000-Konsole hat (außer in der Version für Frankreich) keinen Netzschalter .
Das Philips G7200 enthält außer der Konsole einen Schwarz/Weiß-Monitor im gleichen Gehäuse.
Die Spiele sind auf Videopac genannten Steckmodulen gespeichert, die bis zu acht KiB fassen und zum Teil mehrere Spiele enthalten. Philips brachte etwa 60 Module heraus, weitere Titel erschienen von Fremdherstellern wie Parker (in Kooperation mit Sega, Konami), Imagic oder Jopac. Die Videopac-Module konnten mit einem Griff sicher aus der Konsole gezogen werden, ohne dass die Konsole dazu ausgeschaltet werden musste, wie es bei den Mitbewerbern üblich war. Die Module wurden anfänglich in einer Kartonverpackung ausgeliefert, später dann in stabilen Plastikboxen mit durchsichtiger Front, hinter der die Spieleanleitung gleichzeitig als Cover diente.
Das G7000 wurde in Amerika unter der Bezeichnung Odyssey² vom Tochterunternehmen Magnavox vertrieben. Erfolgreich verkauft wurde es vor allem in Europa. Mit dem Modul Nr. 9 konnte die Konsole über einen Assembler programmiert werden, die entworfenen Programme (bis zu 100 Schritte) konnten damit aber nicht gespeichert werden. Dies ging erst mit dem Basic-Modul C7420 (mit eigener CPU, ROM und RAM), das die G7400-Konsole zu einem vollständigen Heimcomputer machte. Die Basic-Programme konnten hier auf einem Kassettenrecorder gespeichert werden.
Viele Konkurrenzprodukte, beispielsweise das Atari 2600, waren dem G7000 in technischer Hinsicht überlegen (höhere Auflösung, polyphone Klänge, mehr Farben). Es wurde versucht, diesen Nachteil durch neue Konzepte, wie Kombinationen aus Brett- und Videospielen und durch Lernprogramme zu kompensieren. Einige Spiele sind ziemlich freche Clones von erfolgreichen Atari VCS Spielen z. B. 22 Space Monster (Atari: Space Invaders), 38 Super Mampfer (Atari: Pac-Man), 33 Kunstspringer (Atari: Circus Atari), 28 Dämme sprengen (Breakout). Selbst heute entwickeln noch einzelne Programmierer neue Spiele für diese Konsole.
Der Nachfolger Philips G7400 hatte eine verbesserte Grafikdarstellung. Module, die diese Fähigkeiten ausnutzen können, werden als Videopac+ bezeichnet. Einige dieser Videopac+-Module sind bis auf ein Hintergrundbild identisch mit normalen Videopac-Modulen, sie funktionieren daher auch im G7000, andere laufen nur auf dem G7400. Diese enthalten ROMs bis zu 16 KiB. Der Netzschalter des G7400 war recht störanfällig.
Auch diese Spielkonsole wurde vom Video Game Crash im Jahr 1983 nicht verschont. So konnte die durchaus leistungsfähige G7400-Konsole kein großer Erfolg mehr werden. Einige Module waren zwar schon entwickelt, wurden aber nicht mehr veröffentlicht. Sie wurden später von einigen Videopac-Fans wieder entdeckt und zumindest als Binär-ROM für den O2EM-Emulator verfügbar gemacht.
Von Parker Brothers:
Von Imagic: