Transmeta Corporation | |
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Unternehmensform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1995 |
Unternehmenssitz | Santa Clara, Kalifornien, USA |
Unternehmensleitung | |
Mitarbeiter | ca. 90 (2007) |
Umsatz | ca. 72 Millionen US$ (2005) |
Branche | Halbleiterindustrie/Handel mit geistigem Eigentum |
Website | http://www.transmeta.com |
Transmeta Corporation ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das ursprünglich als Prozessor-Entwickler, vor allem für Notebookprozessoren, gegründet wurde. Nachdem dieses Geschäftsmodell gescheitert ist, beschränkt sich Transmeta nun auf den Handel mit Lizenzen für Technologien, die im Zusammenhang mit den eigenen Prozessoren entwickelt wurden.[1][2] Dies beschränkt sich hauptsächlich auf LongRun2.
Inhaltsverzeichnis |
Transmeta wurde im März 1995 mit dem Ziel gegründet, möglichst stromsparende und doch schnelle CPUs zu entwickeln. Mit dem Crusoe wurde am 19. Januar 2000 dann der erste Prozessor vorgestellt. Transmeta hatte aber in der Folge große Probleme Notebook-Hersteller zu finden, welche die Crusoe-CPUs verbauen wollten. Auch war die Leistung bzw. der Verbrauch der CPUs nicht so überragend im Vergleich zur Konkurrenz wie dies erhofft wurde. Daran änderten auch die schnelleren Crusoe-Modelle nichts.
Auch der im August 2003 vorgestellte Efficeon, der außerdem noch sehr lange bis zur Lieferbarkeit brauchte, konnte an dieser Situation nichts mehr ändern. Transmeta bekam immer mehr Finanzprobleme und Anfang 2005 kamen die ersten Gerüchte auf, dass Transmeta die CPU-Herstellung beendet oder von einem Konkurrenten übernommen wird.
Am 1. April 2005 gab Transmeta offiziell bekannt, dass man sich in Zukunft auf die Entwicklung von zukunftsweisenden Techniken wie z.B. LongRun!2 konzentrieren will und mit dem Verkauf von entsprechenden Lizenzen Gewinn erwirtschaften möchte. Die Produktion des Crusoe und des 130nm-Efficeon wurde eingestellt, der 90nm-Efficeon wird aber weiterhin produziert.[2]
Am 31. Mai 2005 wurde dann der Verkauf der Crusoe-CPUs an die chinesische Firma Culturecom (Culture.com Technology Limited), die in Hongkong ansässig ist und bereits zusammen mit IBM den PowerPC-kompatiblen V-Dragon-Prozessor entwickelt hat, bekannt gegeben. Außerdem wurde der Firma eine Lizenz für die Produktion und den Verkauf der Efficeon-CPUs erteilt. [3] Wegen der zahlreichen Auflagen der US-Behörden, denen man nicht in ausreichend kurzer Zeit nachkommen könne, wurde das entsprechende Abkommen durch beide Unternehmen wieder aufgelöst, und es kam kein Geschäft zustande. [4]
Am 6. Juni 2006 wurde mit AMD ein Vertrag über den Vertrieb der Efficeon-Prozessoren durch AMD abgeschlossen.[5]
Am 7. Juli 2007 gab AMD bekannt, 7,5 Mio. US-Dollar in Transmeta zu investieren. Nur zwei Tage zuvor wurde bekannt, dass NEC Transmetas LongRun2 für die NEC Smartphone-Prozessoren M2 lizenziert. [6]
Am 7. August 2008 gab dann NVIDIA bekannt für 25 Mio. US-Dollar die nicht exklusiven Rechte an LongRun und LongRun2 zu erwerben.[7]
Momentan bietet Transmeta interessierten Unternehmen vor allem die Lizenzierung der LongRun2-Technologie an. Zu den Lizenznehmern gehören bislang die japanischen Unternehmen NEC[8], Fujitsu [9], Sony[10] und Toshiba[11], sowie Nvidia[12].
Das bekannteste Produkt von Transmeta ist aber wohl nach wie vor der Crusoe, ein stromsparender x86-Prozessor, der vor allem in PDAs und Subnotebooks eingesetzt wird. Im August 2003 erschien Transmetas letzter Prozessor, der Efficeon.
Bei Transmeta arbeiteten Größen wie Dave Ditzel, Linus Torvalds und Dave D. Taylor (Torvalds verließ Transmeta im Juni 2003, um sich hauptberuflich der Weiterentwicklung des Linux-Kernels zu widmen).[13]
Die Technik hinter den Transmeta-Prozessoren ist durchaus interessant, auch wenn das Endprodukt in Sachen Performance hinter den Erwartungen zurückblieb. Um x86-Code auszuführen, muss ein Software-Übersetzer geladen werden, der dann x86-Code in Anweisungen für den Transmeta-Prozessor umsetzt. Ähnliche Ansätze gab es zwar schon in den frühen 1990er Jahren, (WABI für Sun SPARC, FX!32 für Alpha), aber Transmeta setzte die Messlatte für die Kompatibilität sehr hoch an: jeder x86-Befehl vom ersten Bootvorgang bis zur letzten Multimedia-Anweisung funktioniert und der größte Teil der ursprünglichen Leistungsfähigkeit bleibt.
Transmetas Ansatz bietet viele technische Vorteile:
Diese Fähigkeiten sind möglicherweise eine Erklärung für vor dem Crusoe-Release verbreitete Gerüchte, die besagten, dass Transmeta einen PowerPC/x86-Hybriden entwickle, was sie auch hätten tun können. Im Endeffekt lief es dann aber „nur“ auf einen extrem stromsparenden x86-Prozessor hinaus.