Descent ist der Name einer Serie von Computerspielen aus den 1990er Jahren. Es handelt sich hierbei um 3D-Shooter, bei denen der Spieler aus der Egoperspektive ein Raumschiff durch verschiedene Umgebungen steuert und feindliche Roboter abschießt. Descent war 1995 das erste Computerspiel mit einem ohne Einschränkungen gestalteten 3D-Labyrinth und freier Beweglichkeit der vom Spieler gesteuerten Einheit in drei Achsen und sechs Richtungen. Obwohl ein nach heutigen Maßstäben veraltetes Spiel, hat es eine kleine, aber treue Fangemeinde, die sich nach wie vor zu Online-Spielen trifft und neue Level erstellt.
Inhaltsverzeichnis |
Descent | ||
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Entwickler: | Parallax Software | |
Verleger: | Interplay Productions | |
Publikation: | 1995 | |
Plattform(en): | Macintosh, PC (Linux, MS-DOS), PlayStation | |
Genre: | Ego-Shooter | |
Spielmodi: | Einzelspieler, Mehrspieler | |
Steuerung: | Tastatur/Maus, Joystick | |
Systemminima: | 80486 66 MHz, 4 MB RAM | |
Medien: | CD-ROM/3,5" Disketten | |
Altersfreigabe: | PEGI: Keine Klassifizierung |
USK: |
Descent wurde 1994 von Parallax Software entwickelt und von Interplay Entertainment vertrieben. Das Spiel war für DOS ausgelegt, erschien jedoch auch für die PlayStation. Während es auf dem PC unter Windows 95/98 noch problemlos gespielt werden konnte, gelang dies mit späteren Windows-Versionen teilweise nur mit technischen Tricks. Da der Quellcode mittlerweile veröffentlicht wurde, existieren auch z. B. für Linux Versionen des Spiels, sowie eine Modifikation, die es ermöglicht, Descent über OpenGL zu spielen.
Außerirdische haben die Schürfroboter der Post-Terran Mining Corporation (PTMC) in ihren Bergwerken auf dem Mond und den Planeten unseres Sonnensystems unter ihre Kontrolle gebracht. Die wenigen menschlichen Angestellten wurden gefangengenommen oder getötet. Die Aufgabe des Spielers ist es, in 30 Levels die Bergwerke von den Robotern zu säubern, die Gefangenen zu befreien und die Hauptreaktoren der Minen zu zerstören. Gelegentlich trifft man auf einen besonders großen und starken Boss-Roboter. Zutritt zu den verschiedenen Bereichen einer Mine verschafft man sich mit passenden Codekarten, die man im Level finden kann. Dem Spieler steht für seine Aufgabe ein kleines Raumschiff - das Pyro GX - zur Verfügung, dessen Bewaffnung im Lauf des Spiels verbessert werden kann.
Das Schiff des Spielers ist mit zwei Typen von Waffen ausgestattet.
Die Primärbewaffnung besteht aus Schusswaffen:
Die Sekundärbewaffung besteht aus Raketen und Minen:
Der Spieler kann jeweils eine Primär- und eine Sekundärwaffe aktivieren und diese dann gleichzeitig abfeuern. Dazu kommen noch Kontaktminen.
Volle Bewegungsfreiheit (360 Grad), wenn auch nur innerhalb des begrenzten Raums von Minenstollen und -kammern, hohe Geschwindigkeit und wegweisende grafische Merkmale machten Descent zu einem Meilenstein in der Ära der dreidimensionalen Computerspiele. Viele Ereignisse wurden durch versteckte Schalter gesteuert und liefen nach ihrer Auslösung unabhängig von Aktionen des Spielers ab. So gab es in Descent zahlreiche Stellen, an denen Roboter aus der Wand drangen und angriffen, sobald sich der Spieler an einer definierten Stelle vorbei bewegte. Anders als in vergleichbaren Spielen waren die Gegner nicht nur zweidimensionale Sprites, sondern dreidimensionale Objekte, wodurch sie wesentlich realistischer wirkten. Die Steuerung der feindlichen Roboter war ausgefeilt und anderen Spielen in diesem Genre überlegen. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - blieb Descent im Vergleich zu den populären 3D-Shootern, in denen man sich entlang zweier Achsen bewegte, ein Nischendasein mit einer vergleichsweise geringen Anzahl an Fans vorbehalten, die mit der desorientierenden Bewegungsfreiheit und der entsprechend komplexeren Steuerung umzugehen wussten.
Mehrspieler: Es konnten zwei Spieler per Modem oder bis zu acht Spieler im Netzwerk mittels des IPX-Protokolls spielen. Spiele über das Internet wurden durch zusätzliche Programme wie KALI oder KAHN ermöglicht.
Descent bietet folgende Spielmodi:
Descent war auf folgenden Systemen erhältlich:
Dank der zur damaligen Zeit überlegenen Technik der PlayStation und der großen Kapazität der von ihr verwendeten Datenträger war es möglich, Videos in die PlayStation-Fassung zu integrieren, die in der PC-Version fehlten.
Descent 2 | ||
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Entwickler: | Parallax Software | |
Verleger: | Interplay | |
Publikation: | 1996 | |
Plattform(en): | Macintosh, PC (DOS, Linux, Windows), PlayStation | |
Genre: | Ego-Shooter | |
Spielmodi: | Einzelspieler, Mehrspieler | |
Steuerung: | Tastatur/Maus; Joystick | |
Systemminima: | Pentium 60 MHz, 16 MB RAM, Grafikkarte mit 1 MB | |
Medien: | 1 CD-ROM | |
Sprache: | Englisch | |
Aktuelle Version: | 1.2 | |
Altersfreigabe: | PEGI: Keine Klassifizierung |
USK: |
Information: | Die PC Ausgabe wurde ab 12 Jahre freigegeben, während die PlayStation-Variante (SLES 00558) ab 16 Jahre freigegeben wurde. |
Descent 2 (orig. Descent II) erschien 1996 unter dem selben Label wie Descent und war ebenfalls ein DOS-Programm. Über einen Patch ließ sich Descent 2 auch unter Windows 95 und Windows 98 mit DirectX 2.0 spielen. Für die kurz darauf neu erschienenen ersten Grafikbeschleuniger wurden speziell angepasste Versionen des Spiels veröffentlicht, die auf diesen Karten eine deutlich höhere Bildqualität und Geschwindigkeit erzielten. Hier ist vor allem die 3dfx-Version für die damals sensationellen Voodoo-Grafikbeschleuniger der inzwischen aufgelösten Firma 3dfx zu nennen. In Amerika wurde die Descent-2-Umsetzung für die PlayStation Descent Maximum genannt, während sie in anderen Ländern ganz normal Descent 2 hieß. Das war nötig, da Sony Portierungen von PC-Spielen verbot, aus diesem Grund enthält Descent 2 für die PlayStation auch nicht dieselben Levels wie für den PC, sondern komplett neue Missionen.
Die Geschichte entsprach der des Vorgängers und wurde schlicht auf interstellare Entfernungen ausgedehnt, zu deren Überbrückung das Schiff des Spielers mit dem Warp-Antrieb ausgerüstet wurde. Wieder galt es, sein Raumschiff durch mit feindseligen Robotern verseuchte Bergwerksstollen zu navigieren, die wiederum in 30 Level (24+6 geheime Levels) aufgeteilt waren. Das Verhaltensrepertoire der Roboter war noch ausgefeilter geworden und erlaubte Aktionen wie Patrouille, Verfolgung, Hinterhalt und Verstärkung holen; dazu war auch Ihre Bewaffnung verbessert worden. Zum Ausgleich erhielt auch der Spieler einen kompletten zweiten Satz aller Waffen mit deutlich höherer Feuerkraft. Dazu kamen nützliche Ausrüstungsgegenstände wie Scheinwerfer, Nachbrenner, Schildkonverter und Munitionsträger. Grafisch wurde das Spiel durch bewegte Texturen und Kraftfelder aufgewertet. Die Level und Rätsel waren deutlich komplizierter als im ersten Teil des Spiels. Damit der Schwiergkeitsgrad durch die komplexeren Level nicht zu stark anstieg, wurde ein sogenannter "Guide Bot" eingeführt. Dieser kleine Helfer ist ein Roboter, der nicht feindselig ist, und aus einem Gefängnis befreit werden muss. Als Dank für seine Befreiung zeigt der Guide Bot dem Spieler die Wege zu den einzelnen lösungsrelevanten Stellen in dem Level (Karten, Reaktor).
Zu den bereits aus Descent bekannten Waffen kamen neue hinzu, von denen die meisten eine verstärkte Version der Basiswaffe sind:
Primärwaffen:
Sekundärwaffen:
Wie in anderen, in Level unterteilten Spielen, werden die gegnerischen Roboter mit aufsteigender Schwierigkeitsstufe immer ausgefeilter und gefährlicher:
Alle 4 Levels erscheinen als Endgegner besonders starke Boss-Roboter, alle mit extrem starkem Schild und allesamt recht behäbig, können sich aber innerhalb ihres Bereichs teleportieren:
Die in Descent vorhandenen Modi waren auch in Descent 2 vorhanden, wurden aber durch einen neuen Spielmodus "Capture The Flag", sowie viele weitere Konfigurationsmöglichkeiten erweitert. Mit der Vertigo-Spielerweiterung zu Descent 2 erhielt man noch einen weiteren, interessanten Spielmodus, der sich "Hoard" nannte. Hier verlor man eine grüne Energiekugel, wenn man abgeschossen wurde. Diese Kugeln konnten dann von den anderen Spielern eingesammelt und in einen Zielbereich gebracht werden. Je mehr Kugeln man einsammelte, bevor man damit ins Ziel flog, desto höher war die Prämie, die man erhielt - aber natürlich auch das Risiko, selber abgeschossen zu werden und alle Kugeln an den Kontrahenten abzugeben.
Descent 2 war auf folgenden Systemen erhältlich:
Die PC- und die PlayStation-Versionen besitzen unterschiedliche Level. Die Gegner, Waffen etc. sind jedoch identisch.
Descent II: Vertigo ist ein Addon für Descent 2. Neben 20 neuen Levels bietet es neue Gegner und einen neuen Multiplayer-Modus namens "Hoard". In Deutschland war Vertigo erst mit dem Spielepaket "Descent I and II: The Definitive Collection" verfügbar. Dieses enthielt mit dem Descent Mission Builder auch ein Windows-basiertes Programm zum Erstellen neuer Levels für Descent 1 und 2, das in Konkurrenz zum von Fans entwickelten, DOS-basierten Level-Editor DEVIL trat.
Ein Bündel folgender Spiele:
Descent³ | ||
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Entwickler: | Outrage Entertainment | |
Verleger: | Interplay, Loki Software | |
Publikation: | 1999 | |
Plattform(en): | Mac, PC (Linux, Windows) | |
Genre: | Ego-Shooter | |
Spielmodi: | Einzelspieler, Mehrspieler | |
Steuerung: | Tastatur/Maus; Joystick | |
Systemminima: | Pentium 200 MHz, 32 MB RAM, 210 MB freier Festplattenspeicher, Windows 95 bzw. OSS kompatible Soundkarte, Grafikkarte mit 4 MB | |
Medien: | 2 CD-ROM | |
Sprache: | Deutsch | |
Aktuelle Version: | v1.4 (v1.5 inoffiziell) | |
Kopierschutz: | Laser Lock | |
Altersfreigabe: | PEGI: Keine Klassifizierung |
USK: |
Descent³ erschien 1999 für den PC und wurde von Outrage Entertainment weiterentwickelt, nachdem sich die Firma Parallax Software zur Diversifizierung in mehrere Geschäftsfelder in zwei Firmen trennte (Outrage Entertainment und Volition, Inc).
Descent³ setzt die Handlung dort fort, wo sie in Descent 2 endet: Nach einem Reaktorschaden an seinem Schiff, der es manövrierunfähig macht und auf eine Sonne zutreiben lässt, wird der Spieler knapp gerettet. Es stellt sich heraus, dass der Schaden vorsätzlich vom Arbeitgeber des Spielers, der PTMC, verursacht worden ist. Es wird außerdem klar, dass die PTMC die mit einem Computervirus verseuchten Roboter für ihre eigene Zwecke missbraucht, nämlich um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Spieler schließt sich einer Widerstandsbewegung an, die versucht, die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Bevölkerung zu warnen. Natürlich versucht die PTMC, dies mit allen Mitteln zu verhindern.
Grafik und spieltechnisch macht Descent³ alles neu: Es gibt neue Waffen, neue Gegner und neue, komplexere Aufgaben, wie z.B. geheime Unterlagen aus einem Forschungslabor zu stehlen oder einen Forscher aus einem Gefängnis zu befreien. Descent³ unterstützt dies durch ausgefeilte, gescriptete Abläufe, wie sie bei Erscheinen des Spiels Stand der Technik waren. Neu ist auch die Verfügbarkeit drei verschiedener Schiffstypen, von denen zwei erst im Verlauf des Spiels zu erhalten sind. Der im zweiten Teil vorgestellte Guide Bot wurde aufgewertet. Er ist nun in das Spielerschiff integriert und kann auf Befehl ausgeklinkt werden und verschiedene Befehle ausführen. Zusätzlich gibt es auch sog. "Pickups" für den Guide Bot. Verschiedene Pickups haben verschiedene Wirkungen, so kann z.B. der Guide Bot mit dem Feuerlöscher-Pickup das Schiff des Spielers löschen, falls sich dieses durch einen misslungenen Napalmangriff selbst in Brand gesetzt hat, oder von einem Feind angezündet wurde. Ein anderes Pickup verwandelt den Guide Bot in eine Kampfmaschine, die den Spieler unterstützt. Das Antivirus-Pickup ermöglicht es dem Guide Bot, feindliche Roboter für eine bestimmte Zeit auf die Seite des Spielers zu ziehen, so dass der ehemalige Feind Seite an Seite mit dem Spieler die Feinde bekämpft.
Folgende Waffen sind im Spiel enthalten:
Primärwaffen:
Sekundärwaffen:
Als dritte Waffenkategorie wurden in Descent³ Abwehrmittel eingeführt:
Abwehrmittel finden neben dem Einzelspielermodus vor allem bei taktischen Mehrspielervarianten wie CTF und Entropy Verwendung, wo z.B. strategisch wichtige Bereiche vermint werden können. In normalen Mehrspieler-Matches bleibt in der Regel für den Einsatz von Abwehrmitteln in der Hitze des Gefechts nicht genügend Zeit.
Wie in den anderen Spielen der Serie gibt es auch in Descent³ wieder eine Leuchtrakete, mit der die Umgebung erhellt werden kann. Anders als bei den Vorgängern verbraucht sie in Descent³ keine Energie. Bei Treffern richtet sie praktisch keinen Schaden an.
Die komplett neu entwickelte Fusion Engine war mit der eingesetzten Portal-Technik auf der Höhe der Zeit und ermöglichte, neben den Innenbereichen auch Außengelände ohne zusätzliche Ladezeiten darzustellen. Sie erlaubte ein stark verbessertes physikalisches Verhalten von Objekten. In puncto Beleuchtung und Effekte bot die Fusion Grafikengine inklusive prozeduraler Texturen (die man heute mit Shadern realisieren würde) alles, was technisch möglich war - auch Spiegeleffekte, Feuer, Rauch, Nebel, selbst Wettereffekte waren vorhanden. Deshalb wirkt Descent³ auch heute (2006) noch grafisch sehr aktuell - und benötigt auch Hardware ab der Geforce 4/Radeon 8500-Generation, um wirklich alle Ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können.
Für Descent³ wurden neben einigen alten Bekannten aus Descent 1 und 2 viele neue Roboter entwickelt. In Descent³ wirken sie aufgrund der verbesserten Grafik echter und agieren nochmals intelligenter als in den Vorgängern.
Mit EAX und A3D wird die Klangerzeugung per Hardware unterstützt, wodurch auch die Klangqualität deutlich gesteigert wird.
Descent³ unterstützt alle aus Descent 1 und 2 bekannten Modi, wobei der CTF-Modus diesmal vollständig implementiert wurde.
Zusätzlich bietet Descent³ noch den Spielmodus Entropy - eine sehr ausgefallene Variante eines Teamspiels, in dem jedes Team einige spezielle Räume bewachen muss, in denen wichtige Ressourcen für das Spiel produziert werden, und versucht, die entsprechenden Räume des gegnerischen Teams zu erobern. Die genauen Spielregeln sind vergleichsweise kompliziert, wenn auch zu meistern, und ein Entropy-Match erfordert hohe taktische Disziplin und fliegerisches Können, um erfolgreich abzuschneiden.
Descent³: Mercenary ist ein Add-on für Descent³ und behandelt die Vorgeschichte zu Descent³. Der Spieler ist hier Agent der PTMC und hat den Auftrag, die üblen Pläne ihrer Vorsitzenden S. Dravis in die Tat umzusetzen. Der Spieler erhält in diesem Add-on ein weiteres Schiff, das Black Pyro GX, das mehr den Schiffen aus Descent 1 und 2 ähnelt.
Descent³: Mercenary ist ungefähr ein Jahr nach der Vollversion erschienen und ist auch in der Compilation Descent: Venture Pack (Descent 1-3 + Mercenary) oder gebündelt mit Descent³ erhältlich.
Die geplante Fortsetzung Descent 4 der Spielereihe wurde 2001 eingestellt. Die letzte Ausgabe der Descent-Serie war ein Spielepaket namens "Descent: Venture Pack", das die Descent-Teile 1-3 sowie das Add-On Descent 3: Mercenary umfasst und das immer noch käuflich erworben werden kann.
Regelmäßig auftauchende Fan-Projekte zur Wiederbelebung von Descent oder Neu-Entwicklung einer Descent-Variante sind genauso regelmäßig wieder von der Bildfläche verschwunden. Die letzten Projekte (Stand 2006) sind eine komplette Neuentwicklung mit dem Namen Core Decision, eine Into Cerberon getaufte Modifikation für Doom 3, sowie die Mod Orion Wing für die Source Engine von Half-Life 2.
Diesen voran gingen die Open Source-Gemeinschaftsprojekte D1X und D2X mit dem Ziel der Umstellung von Descent und Descent 2 auf einen OpenGL-Renderer. Diese Projekte waren einigermaßen erfolgreich und führten zu unter MS Windows, Linux und MAC OS spielbaren Versionen von Descent 1 und 2. Mangels anhaltenden Interesses stagnierte jedoch die Fortführung dieser Projekte, so dass zahlreiche mehr oder weniger störende Fehler in den Programmen enthalten sind.
Eine wegen dieses Missstandes entstandene Zweigentwicklung namens D2X-XL hat inzwischen zu einer sehr stabilen Descent 2-Variante für Windows, Linux und Mac OS X geführt. Sie bietet zahlreiche Korrekturen, Verbesserungen und Erweiterungen des Originalspiels, aber auch die Möglichkeit, dessen 'Look & Feel' originalgetreu wiederzugeben; darüber hinaus können auch Descent-Missionen mit ihr gespielt werden. D2X-XL kann frei lokalisiert werden und es existiert eine deutsche Übersetzung dafür. D2X-XL ist voll kompatibel zum Originalspiel, und bietet die meisten Funktionen, die größte Stabilität und aufgrund zahlreicher Optimierungen die höchste Geschwindigkeit aller derzeit vorhandenen Descent 2-Versionen.
Neben D2X-XL hat sich ein weiteres Projekt mit dem Namen DXX-Rebirth entwickelt, das sowohl das D1X- als auch das D2X -Projekt weiterführt. Im Unterschied zu D2X-XL versucht es nicht, das Originalspiel zu erweitern, sondern vor allem ein möglichst originalgetreues Spielgefühl zu bieten und die klassische Descent-Atmosphäre zu erhalten. DXX-Rebirth läuft unter Linux und MS Windows. Ein Schwerpunkt von DXX-Rebirth ist die Entwicklung eines Software-Renderers, der die Portierung auf Umgebungen erlaubt, die keine OpenGL-Unterstützung anbieten, wie z.B. Spielkonsolen.
Auch gibt es einen Emulator namens DScent, der es ermöglicht, Descent auf dem Nintendo DS zu spielen. Als Steuerung werden neben den normalen Steuerknöpfen auch ein Touchscreen für die Richtungsangabe und Waffenauswahl verwendet, wodurch das Spielgefühl, ähnlich wie bei Steuerung mit einem Joystick, realistischer vermittelt wird.
Für sämtliche Descent-Versionen gibt es etliche Hilfsprogramme. Besonders erwähnenswert sind die Level-Editoren DLE-XP (Descent 1 und 2) und D3Edit (Descent³), die immer noch von Fans unentgeltlich gepflegt, weiterentwickelt und eingesetzt werden.
Bis heute existiert eine intakte Descent-Community, die sich vorwiegend zu Online-Multiplayer-Spielen trifft. Die namhaftesten Sammelpunkte sind das deutsche Descentforum.de (hier geht es in erster Linie um Descent³) und die englischsprachigen Planet Descent und Descent BB.